Definition: Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre, auch als Menopause bezeichnet, sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Sie markieren das Ende der fruchtbaren Jahre und treten in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf. Während dieser Zeit kommt es zu hormonellen Veränderungen im Körper, insbesondere einem Rückgang der Produktion von Östrogen und Progesteron. Dies kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und vaginaler Trockenheit.
Jede Frau erlebt die Wechseljahre unterschiedlich, und während einige Frauen nur milde Beschwerden haben, können andere mit schwerwiegenderen Symptomen zu kämpfen haben. Es ist wichtig zu wissen, dass die Wechseljahre eine normale und natürliche Phase sind, und es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und den Übergang zu erleichtern.
Wechseljahre: Diese Phasen gibt es
- Prämenopause
- Perimenopause
- Postmenopause
- Menopause
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Im Video: Wechseljahre-Diese 10 Veränderungen können Sie beeinflussen
1. Die Prämenopause
Als Vorbote der Wechseljahre wird der Zyklus in der Prämenopause zunächst ungenauer oder kürzer (Frauen, die mit der Pille verhüten, bemerken davon nichts). Zyklusabhängige Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Unterleibskrämpfe können plötzlich intensiver und die Blutung stärker werden. Wenn Sie über längere Zeit einen Zykluskalender führen, in den Sie die „Tage“ eintragen und auch Veränderungen, die Sie an sich wahrnehmen, kann das klären helfen, wo Sie stehen.
Als typische Erscheinung treten in Phase der Prämenopause treten nächtliche Schwitzattacken auf. Meist bringen wir das nicht mit den nahenden Wechseljahren in Verbindung, das Schwitzen könnte schließlich auch am Wetter oder einem Infekt liegen.
Mit dem Alter steigt das Thrombose- und Infarktrisiko. Kommen weitere Risiken hinzu (Rauchen, hoher Blutdruck, ungünstige Blutfettwerte, Übergewicht), kann es sinnvoll sein, statt einer Kombinationspille auf eine östrogenfreie Gestagen-Pille oder die Hormonspirale umzusteigen. Denn oral aufgenommenes Östrogen fördert die Gerinnungsneigung noch.
2. Die Perimenopause
Die Perimenopause bezieht sich auf den Zeitraum unmittelbar vor und nach der letzten Regelblutung. Diese perimenopausale Phase beginnt normalerweise im Durchschnitt im Alter von 47 Jahren und dauert etwa vier bis fünf Jahre. Es ist eher ungewöhnlich, dass die Perimenopause frühzeitig, beispielsweise im Alter von 40 Jahren, eintritt.
Während der Perimenopause reifen in den Eierstöcken immer weniger Follikel mit befruchtungsfähigen Eizellen heran, was zu einer selteneren Eisprungaktivität führt. Dadurch produzieren die Eierstöcke weniger Östrogen und Progesteron.
Der Menstruationszyklus gerät nun aus dem Gleichgewicht: Die Blutung während der Perimenopause kann stärker oder schwächer sein, länger oder kürzer dauern, und auch die Abstände zwischen den einzelnen Perioden können sich verlängern oder verkürzen. Es können auch bräunliche oder hellrote Schmier- oder Zwischenblutungen auftreten, während dieser Phase der Wechseljahre.
Die Perimenopause markiert den Höhepunkt der Wechseljahre, und in dieser Phase treten die Symptome in der Regel am stärksten auf:
- Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus, einschließlich Ausbleiben der Regelblutung
- Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen
- Schlafstörungen und Nachtschweiß
- Schwindelgefühle
- depressive Stimmung
- Mangel an Energie und anhaltende Müdigkeit
Da der genaue Zeitpunkt der letzten Regelblutung (Menopause) erst im Nachhinein bestimmt werden kann, wird die Perimenopause offiziell ein Jahr nach der letzten Menstruation als abgeschlossen betrachtet.
3. Die Postmenopause
Der Körper produziert in der Postmenopause nun endgültig kein Östrogen mehr, welches hingegen wichtig ist, um einer Osteoporose vorzubeugen. Entscheidend sind zudem genetische Faktoren und wie das Leben vor den Wechseljahren aussah: Schilddrüsenprobleme und die Einnahme von Kortison gelten als Risikofaktoren. Stabiler bleibt der Knochen dagegen unter Belastung. Wer sich also zeit seines Lebens bewegt, tut viel für starke Knochen im Alter.
Die Haut braucht in der Postmenopause jetzt reichhaltigere Pflege, weil sie dünner und trockener wird und die natürliche Schutzfunktion nachlässt. Richtiggehend schmerzhaft wirkt sich Scheidentrockenheit aus. Um weiter unbeschwert sexuell aktiv sein zu können, lassen Sie sich niedrig dosiertes Östriol zur lokalen Anwendung verschreiben.
Weil mit dem Östrogen in der Postmenopause ein wichtiger Unterstützer der Abwehrkräfte wegfällt, kommt es häufiger zu Scheiden- oder Blaseninfekten und Harninkontinenz. Das müssen Sie aber nicht hinnehmen. Sprechen Sie Ihre Ärztin darauf an, mit niedrig dosierten Hormonen lässt sich gegensteuern.
In jungen Jahren erleiden Frauen viel seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer – weil das Östrogen sie vor Ablagerungen in den Gefäßen schützt. Weil es jetzt fehlt, steigt das Risiko. Bleiben Sie körperlich aktiv, und essen Sie ausgewogen.
Hören Sie in unseren Podcast hinein: Ökotrophologin verrät: 3 Ernährungs-Tipps für die Wechseljahre >>
4. Die Menopause
In der Zeit vor und nach der letzten Regelblutung herrscht ein regelrechtes Hormonchaos - die Menopause ist angebrochen. In der ersten Zeit der Menopause liegt der Östrogenspiegel oft zu hoch. Das kann zu Wassereinlagerungen führen. In der Folge schmerzen geschwollene Gelenke und besonders berührungsempfindliche Brüste.
Östrogen trägt großen Anteil daran, dass das Wärmezentrum im Gehirn die Körpertemperatur regulieren kann. Bei den geringen Östrogenwerten in der Menopause gerät das System durcheinander, es kommt aus heiterem Himmel zu den gefürchteten Hitzeschüben.
Zu den Östrogen-Entzugserscheinungen in der Menopause zählt auch, schlecht einschlafen zu können oder nachts aufzuschrecken und dann lange wach zu liegen. Entspannungstechniken und pflanzliche Wirkstoffe wie Lavendelöl oder das Trio Baldrian, Johanniskraut und Passionsblume können sanft Abhilfe schaffen.
Östrogen beeinflusst auch die Schmerzleitung, die Durchblutung und den Stoffwechsel von Gelenken und Knochen. Schmerzen im Bewegungsapparat können also auf den Östrogenabfall zurückgehen. Bei einer individuell angepassten Hormonbehandlung gehen dann in der Menopause auch diese Beschwerden zurück.
Wechseljahre: Wie lange dauern sie?

Wie lange die Wechseljahre dauern, kann nicht einheitlich beantwortet werden. Die hormonelle Veränderung erstreckt sich über mehrere Jahre und individuelle Unterschiede sind groß. In der Regel tritt zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr das Senium (das "höhere Alter") an die Stelle des Klimakteriums und die Wechseljahre sind vorbei.
Auch in Bezug auf das subjektive Empfinden variiert die Dauer der Wechseljahre bei vielen Frauen. Der Zeitpunkt, an dem eine Frau sich im Klimakterium befindet, hängt oft von der Intensität der Symptome ab. Einige Frauen nehmen erst ihre letzte Regelblutung als Beginn der Wechseljahre wahr, obwohl diese aus medizinischer Sicht bereits lange zuvor begonnen haben könnten.
Was hilft gegen Wechseljahresbeschwerden?
Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die jedoch oft von unangenehmen Symptomen begleitet wird. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, um diese Beschwerden zu lindern. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen. Regelmäßige körperliche Aktivität wie Yoga oder Spaziergänge kann ebenfalls dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern. Pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze oder Johanniskraut können bei Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen helfen. In einigen Fällen kann auch eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen werden. Es ist wichtig, mit einem Arzt über die individuellen Bedürfnisse und Risiken zu sprechen, um die beste Lösung zu finden.
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