Wochenbett nach Kaiserschnitt: Die besten Tipps für Mütter

Die Zeit des Wochenbetts soll der Erholung dienen und ein ausgiebiges Kennenlernen zwischen Mutter und Kind ermöglichen. Um diese Phase auch in vollen Zügen genießen zu können und etwaige Herausforderungen bestmöglich zu vermeiden, haben wir einige wichtige Ratschläge für Sie.

Gründe für einen Kaiserschnitt

Kinder kommen auf zwei Weisen zur Welt. Entweder auf vaginalem Weg oder mithilfe eines Kaiserschnitts. Bei einer vaginalen Geburt durchläuft das Kind den Geburtskanal der Mutter und wird auf diese Weise geboren. Kommt es zu Komplikationen, beispielsweise bei Querlage des Kindes, wenn der Kopf nicht durch das Becken passt, der Mutterkuchen den Geburtsweg versperrt oder sich die Nabelschnur lebensgefährlich um das Kind wickelt, wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. In der Operation wird die Bauchdecke und die Gebärmutter der Schwangeren mit einem Schnitt kurz oberhalb der Schamhaargrenz geöffnet. Der Eingriff dauert meist zwischen einer Viertelstunde und einer Stunde. Kind und Mutter bleiben danach einige Tage in stationärer Behandlung im Krankenhaus.

Video: Kaiserschnittnarbe – alles zu Heilung, Pflege und weitere Tipps

Was ist das Wochenbett?

Nach der Geburt beginnt die Zeit des Wochenbetts. In dieser sechs- bis achtwöchigen Phase erholt sich die Mutter von der Schwangerschaft und Geburt. Die Hormone normalisieren sich wieder, die Gebärmutter bildet sich zurück und die Milchproduktion läuft an. Wir erklären, was Sie nach einem Kaiserschnitt beachten müssen und nennen Ihnen verschiedene Tipps für ein schönes und möglichst entspanntes Wochenbett.

Wochenbett nach Kaiserschnitt: wichtige Tipps für Mütter

Das Wochenbett unterscheidet sich kaum von dem einer vaginalen Geburt. Allerdings gibt es ein, zwei Dinge, die Sie als Kaiserschnitt-Mama beachten müssen.

Bewegen Sie sich

Einen wichtigen Punkt, den Kaiserschnitt-Mütter beherzigen sollten: Versuchen Sie sich möglichst zeitnah nach der Operation zu bewegen. Das dient dazu, eine Thrombose zu vermeiden und den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Wenn Ihnen das Aufstehen Beschwerden bereitet, können Sie vorher stillfreundliche Schmerzmittel nehmen.

Das Stillen kann nach dem Kaiserschnitt etwas verzögert starten. Sollten die ersten Anlege-Versuche noch nicht klappen, machen Sie sich keinen Stress und holen Sie sich am besten Rat bei ihrer Hebamme. 

Nach der Geburt ist Schonung angesagt

Schweres Heben, Sport oder sonstige körperliche Anstrengungen sind während der ersten Wochen nach der Geburt tabu. Das Wochenbett steht ganz im Zeichen der Erholung. Schonen Sie sich daher, damit sich die Gewebsschichten der Bauchmuskulatur und Ihres Beckenbodens stabilisieren können und Ihre Kaiserschnittwunde problemlos verheilt. Pflegen Sie Ihre Kaiserschnittwunde. Sobald die Kruste abgefallen ist, können Sie mit der Narbenpflege beginnen. Sie können sie eincremen, zum Beispiel mit Mandelöl, Ringelblumen- oder Bachblütensalbe. Während die Narbe abheilt, kann sie jucken, brennen oder druckempfindlich sein.

Nachwehen? Keine Seltenheit!

Nach der Geburt muss sich die Gebärmutter wieder zusammenziehen, um zu ihrer ursprünglichen Größe zu gelangen. Dabei kann es zu Nachwehen kommen, die sich durch Kontraktionen der Gebärmutter äußern. Gut zu wissen: Möglicherweise werden die Nachwehen stärker, wenn Sie stillen. Der Grund? Währenddessen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, was die Gebärmutter anregt. In den ersten Tagen nach Ihrem Kaiserschnitt kann sich das Ziehen schmerzhaft auf Ihre Wunde auswirken. In diesem Fall kann auch hier die Einnahme von stillfreundlichen Schmerzmitteln ratsam sein. 

Blutungen im Wochenbett nach Kaiserschnitt

Blutung© Karolina Grabowska/Pexels
Der Wochenfluss tritt nach der Geburt ein und ähnelt der Regelblutung.

Sowohl bei einer vaginalen Geburt als auch nach einem Kaiserschnitt kommt es zum Wochenfluss. Bei der menstruationsähnlichen Blutung werden Gewebereste und Gebärmutterschleimhaut abgesondert. Der Wochenfluss dauert nach einer vaginalen Geburt etwa sechs Wochen. Nach einem Kaiserschnitt ist der Wochenfluss meist etwas schwächer und ist meist nach vier Wochen vorbei. Hauptbestandteil des Wochenflusses ist das Abbluten der Wundfläche, an der die Plazenta fest gewachsen war.

Die Menge des frischen, roten Bluts nimmt etwa nach einer Woche ab. Die Farbe wird zunehmend bräunlich und wird in den darauffolgenden Wochen dann orange, gelblich und schließlich weiß.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt anregen

Um einen gefährlichen Wochenflussstau zu vermeiden, können Sie auf bewährte Hausmittel zurückgreifen, um den Wochenfluss anzuregen. Setzen Sie auf warme Wickel, sanfte Bauchmassagen und moderate Bewegung. Ebenfalls förderlich sind Stillen und Kuscheln, dabei wird nämlich das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, welches Kontraktionen der Gebärmutter auslöst.

Holen Sie sich Unterstützung für das Wochenbett

Um Ihre Genesung nicht zu beeinträchtigen und sich ausreichend von der Schwangerschaft und Geburt zu erholen, brauchen Sie Unterstützung. In den ersten Wochen sollte Ihr Partner oder Ihre Partnerin ebenfalls zu Hause bleiben, um sich um den Haushalt und das Neugeborene zu kümmern. Auch wichtig: Nehmen Sie Betreuung Ihrer Hebamme in Anspruch.