Norwegens Forscher haben die Beziehung zwischen Sport und Schmerzempfinden in einer neuen Studie entschlüsselt. Dafür sollten Probanden ihre Hand in sehr kaltes Wasser tauchen. Sie durften diese erst herausnehmen, als der Schmerz unerträglich wurde. Die ProbandInnen, die regelmäßig Sport trieben, hielten deutlich länger aus und zeigten so eine auffällig höhere Schmerztoleranz, als die ProbandInnen, die wenig bis keiner körperlichen Betätigung nachgingen. Studienautor Dr. Anders Årnes vom Universitätsklinikum Nordnorwegen kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die sich sportlich betätigen, nicht nur eine deutlich höhere Schmerztoleranz haben, sondern auch, dass Sport zu einer enormen Verbesserung der Lebensqualität führen würde und sogar chronische Schmerzen verhindern könnte.
Quelle
Årnes, A.P., Nielsen. C.S., Stubhaug, A. et al. (2023). Longitudinal relationships between habitual physical activity and pain tolerance in the general population.
Im Video: Das passiert bei Schmerzen im Körper
Das Schmerzempfinden ist ein komplexer Prozess. Verletzen wir uns zum Beispiel, nehmen Rezeptoren den Schmerz auf und leiten ihn in Form von elektrischen Impulsen ans Gehirn. Dort wird der Schmerz in unterschiedlichen Regionen analysiert. Hier kommt mehr über die Reise eines Schmerzreizes.
Deswegen können Sie mit Sport Ihr Schmerzempfinden senken
Freisetzung von Endorphinen
Beim Sport werden Endorphine, auch bekannt als "Glückshormone", im Körper freigesetzt. Diese natürlichen Schmerzmittel wirken sich positiv auf die Stimmung aus und können Schmerzen vorübergehend reduzieren.
Körperliche Fitness
Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt die Muskeln, Sehnen und Bänder und verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit insgesamt. Dadurch kann der Körper besser mit Belastungen umgehen, was zu einer verringerten Schmerzempfindlichkeit führen kann.
Gewöhnungseffekt
Sportliche Menschen setzen sich regelmäßig körperlicher Anstrengung aus, was zu einer Art "Gewöhnungseffekt" führen kann. Wiederholte Belastungen und Trainingsreize können den Körper daran gewöhnen, mit Schmerz umzugehen und ihn besser zu tolerieren.
Verbesserte Durchblutung
Durch regelmäßige sportliche Aktivität verbessert sich die Durchblutung im Körper. Dies führt zu einer effizienteren Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen, was wiederum die Erholung nach dem Training unterstützt und Schmerzen reduzieren kann.
Auch spannend: Diese weltbesten 5 Fitness-Kurse bringen die Pfunde zum Schmelzen >>
Sport hilft auch bei Menstruationsbeschwerden
Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe, Rückenbeschwerden und Unwohlsein: Frauen, die während ihrer Periode an Menstruationsbeschwerden leiden, kennen diese Symptome nur zu gut. Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport können jedoch helfen, diese Menstruationsbeschwerden zu lindern: Sport fördert die Durchblutung, auch im Beckenbereich. Dies kann helfen, Krämpfe zu lindern und eine bessere Versorgung der Gebärmutter mit Sauerstoff und Nährstoffen zu ermöglichen. Wer regelmäßig Sport treibt, kann darüber hinaus auch Stress abbauen und somit stressbedingten Menstruationsbeschwerden den Garaus machen.