Fibromyalgie-Selbsttest: Erste Hinweise auf die rätselhafte Schmerzerkrankung

Fibromyalgie, eine chronische Schmerzerkrankung, die oft als rätselhaft bezeichnet wird, stellt Betroffene und Ärzte gleichermaßen vor Herausforderungen. Die Vielfalt der Symptome und das Fehlen eindeutiger diagnostischer Marker machen es schwierig, die Krankheit zu erkennen und zu diagnostizieren.

Fibromyalgie stellt Betroffene und Ärzte gleichermaßen vor Herausforderungen.© iStock/damircudic
Fibromyalgie stellt Betroffene und Ärzte gleichermaßen vor Herausforderungen.

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die durch weitverbreitete Schmerzen in Muskeln und Knochen gekennzeichnet ist, begleitet von Müdigkeit, Schlafstörungen und oft emotionalen sowie mentalen Verwirrungen

Die genauen Ursachen der Fibromyalgie sind bis heute nicht vollständig geklärt, jedoch wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, neurologischen und umweltbedingten Faktoren dazu beiträgt. Menschen mit Fibromyalgie können auch Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen erleben, was auf eine Störung der Art und Weise hinweist, wie das Gehirn Schmerzsignale verarbeitet. 

Fibromyalgie erkennen: Online-Selbsttest als erster Schritt zur Diagnose

Dieser Test basiert auf den Kriterien des American College of Rheumatology und dient als erste Orientierung. Er ersetzt keine ärztliche Diagnose.

Teil 1: Schmerzen

Hatten Sie in den letzten 7 Tagen Schmerzen in einer der folgenden Körperregionen? (Ja/Nein)

  1. Schulter
  2. Rücken
  3. Hüfte
  4. Arm
  5. Bein
  6. Nacken

Teil 2: Begleitsymptome

Bewerten Sie die folgenden Symptome in den letzten 7 Tagen auf einer Skala von 0 bis 3:

  • 0 = keine Probleme
  • 1 = leichte Probleme
  • 2 = mäßige Probleme
  • 3 = schwere Probleme
  1. Müdigkeit
  2. Schlafstörungen
  3. Konzentrationsschwierigkeiten

Auswertung:

  • Schmerzen: Wenn Sie in 3 oder mehr Körperregionen Schmerzen hatten, könnte dies ein Hinweis auf Fibromyalgie sein.
  • Begleitsymptome: Wenn Ihre Gesamtpunktzahl für Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten 6 oder mehr beträgt, sollten Sie einen Arzt konsultieren.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Test ist nur eine erste Orientierung. Bei anhaltenden Beschwerden oder einem positiven Testergebnis suchen Sie bitte einen Arzt auf, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten. 

Was sind die nächsten Schritte, wenn der Selbsttest auf Fibromyalgie hindeutet?

Wenn ein Selbsttest auf Fibromyalgie hindeutet, sind folgende nächste Schritte empfehlenswert:

  1. Ärztliche Konsultation: Suchen Sie einen Arzt auf, idealerweise einen Rheumatologen oder einen Arzt mit Erfahrung in der Diagnose von Fibromyalgie. Ein Selbsttest kann keine ärztliche Diagnose ersetzen.
  2. Vorbereitung auf den Arztbesuch:
    • Dokumentieren Sie Ihre Symptome detailliert, einschließlich Lokalisation und Intensität der Schmerzen.
    • Notieren Sie, wie lange die Symptome bereits bestehen (mindestens 3 Monate sind ein Kriterium).
    • Führen Sie ein Schmerztagebuch, um Muster zu erkennen.
  3. Umfassende Anamnese: Der Arzt wird eine gründliche Befragung zu Ihrer Krankengeschichte durchführen.
  4. Körperliche Untersuchung: Diese dient dazu, andere mögliche Ursachen auszuschließen und die typischen Druckpunkte zu überprüfen.
  5. Diagnostische Tests: Obwohl es keinen spezifischen Test für Fibromyalgie gibt, werden oft Bluttests durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen. Dazu gehören:
    • Kleines Blutbild
    • Entzündungsmarker (BSG, CRP)
    • Schilddrüsenfunktion (TSH)
    • Vitamin-D-Spiegel
  6. Anwendung der Diagnosekriterien: Der Arzt wird die ACR-Kriterien (American College of Rheumatology) anwenden, die den Widespread Pain Index (WPI) und die Symptom Severity Scale (SSS) umfassen.
  7. Besprechung der Ergebnisse: Nach Abschluss der Untersuchungen wird der Arzt die Ergebnisse mit Ihnen besprechen und gegebenenfalls die Diagnose Fibromyalgie stellen.
  8. Entwicklung eines Behandlungsplans: Bei bestätigter Diagnose wird ein individueller Therapieplan erstellt, der verschiedene Ansätze wie Medikamente, Bewegungstherapie und psychologische Unterstützung umfassen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass Fibromyalgie eine Ausschlussdiagnose ist. Das bedeutet, andere mögliche Ursachen für die Symptome müssen ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose Fibromyalgie gestellt werden kann.