
Eine neue amerikanische Studie hat festgestellt, dass Menschen mit einer stärkeren Griffkraft oftmals eine längere Lebenserwartung haben. Die Forscher analysierten die Griffkraftwerte von mehr als 14.000 Amerikanern im Alter von über 50 Jahren und kamen zu beeindruckenden Ergebnissen: Teilnehmer mit einem schwächeren Händedruck wiesen ein signifikant höheres Sterblichkeitsrisiko auf.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass allein das Training der Griffkraft dieses Risiko kaum reduzieren wird. Denn die Griffkraft dient als Indikator für die Gesamtmuskulatur und gibt Aufschluss über den Zustand des gesamten Körpers. Ein starker Händedruck allein reicht nicht aus – entscheidend ist die allgemeine körperliche Fitness und Muskelmasse, die dahinterstecken.
Schwache Griffkraft erhöht Sterblichkeitsrisiko
Die Studie basiert auf Daten der "Health and Retirement Study", die über einen Zeitraum von 12 Jahren gesammelt wurden. Forscher Ryan McGrath und sein Team verwendeten ein Handdynamometer, um die Muskelkraft in den Händen zu messen, und legten bestimmte Schwellenwerte fest: Männer mit einer Griffkraft von weniger als 35,5 Kilogramm und Frauen mit einer Griffkraft von weniger als 20 Kilogramm wurden als "schwach" eingestuft. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen, die in allen Kategorien (absolut, gewichtsspezifisch und BMI-bezogen) unterhalb dieser Schwellenwerte lagen, ein um 69 Prozent höheres Sterblichkeitsrisiko hatten.
Die Studie verdeutlicht vor allem, dass die Griffkraft ein Indikator für den allgemeinen Zustand der Muskulatur und körperlichen Fitness ist. Es ist daher nicht ausreichend, nur die Griffkraft zu trainieren, sondern es ist wichtig, den gesamten Körper fit zu halten.
Was die Griffkraft über unsere Gesundheit aussagt
Die Erklärung liegt darin, dass die Muskelkraft in den Händen oft repräsentativ für die gesamte Körperkraft ist. Eine schwache Griffkraft deutet darauf hin, dass auch die Muskelmasse im Allgemeinen geringer ist und möglicherweise auf eine weniger aktive Lebensweise hinweist. Es ist bekannt, dass mit zunehmendem Alter die Muskelkraft und -masse abnehmen, was wiederum mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten und einer verringerten Lebenserwartung verbunden ist.
Ein kräftiger Händedruck hingegen zeigt in der Regel an, dass auch die übrige Muskulatur sowie das Herz-Kreislauf-System in gutem Zustand sind. Die Griffkraft allein ist also kein "Wunderparameter", sondern vielmehr ein einfacher, aber aussagekräftiger Hinweis auf den Zustand des gesamten Körpers. Um die Lebensdauer zu verlängern, ist es daher entscheidend, den Körper als Ganzes zu stärken und fit zu halten – nicht nur die Hände.
So stärken Sie Ihre Muskulatur und folglich Ihre Griffkraft
Gut zu wissen: Durch ein umfassendes Kraft- und Ausdauertraining kann die gesamte Muskulatur, einschließlich der Hände, nachhaltig gestärkt werden. Ein ausgewogenes Fitnessprogramm für den gesamten Körper kann nicht nur die Muskelkraft verbessern, sondern auch das Herz-Kreislauf-System stärken, den Stoffwechsel anregen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Wenn Sie Ihre Griffkraft verbessern möchten, sollten Sie sich daher nicht nur auf isolierte Handübungen konzentrieren. Es ist ratsam, Übungen einzubeziehen, die auch andere Muskelgruppen ansprechen, wie beispielsweise Hanteltraining, Kettlebells und Klimmzüge. Diese Übungen stärken nicht nur die Hände und Unterarme, sondern fördern auch die Kraft des gesamten Körpers.
Unterschiede im Händedruck zwischen Männern und Frauen
Studien zeigen, dass Männer im Durchschnitt einen stärkeren Händedruck haben als Frauen. Dies gilt weltweit und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel ergab eine Untersuchung, dass Männer zwischen 20 und 24 Jahren eine durchschnittliche Griffkraft von 60,5 kg in der rechten Hand hatten, während der Wert für Frauen in derselben Altersgruppe niedriger war. Diese Unterschiede in der Greifkraft können sich direkt auf die Intensität des Händedrucks auswirken.
In einer weiteren Analyse wurde festgestellt, dass der Unterschied in der Stärke des Händedrucks zwischen Männern und Frauen in verschiedenen Ländern unterschiedlich ausgeprägt ist. In China ist dieser Unterschied signifikant größer als in Indien, was auf historische und gesellschaftliche Faktoren zurückzuführen ist.