
Laut einer neuen Auswertung der Auckland University in Neuseeland, veröffentlicht im Fachjournal The Lancet Neurology, sind Schlaganfälle weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Im Jahr 2021 erlitten fast 12 Millionen Menschen einen Schlaganfall, was einem Anstieg von 70 Prozent seit 1990 entspricht. Die Todesfälle im Zusammenhang mit Schlaganfällen stiegen in diesem Zeitraum um 44 Prozent an.
Übergewicht und hoher Blutzucker sind die häufigsten Risikofaktoren für Schlaganfall
Dabei kann das Schlaganfall-Risiko deutlich reduziert werden, so die Forschenden. Denn ihrer Ansicht nach sind 84 Prozent der Schlaganfälle mit 23 Risikofaktoren verbunden, die modifizierbar sind. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutzufuhr im Gehirn unterbrochen wird – meistens durch ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß im Gehirn verstopft. Auch können Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) den Schlaganfall im Gehirn auslösen. Diese Verkalkungen entstehen, wenn sich Cholesterin, Kalzium und anderen Substanzen in den Arterienwänden ablagern.
Neben fortgeschrittenem Alter und genetischer Veranlagung sind Bluthochdruck, hohe Blutzuckerwerte (z.B. bei Diabetes mellitus), erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannte Risikofaktoren für Schlaganfälle. Diese Faktoren können die Bildung von Blutgerinnseln oder Arteriosklerose begünstigen.
Die neue Analyse bestätigt diese Risikofaktoren. Im Zeitraum von 1990 bis 2021 zeigte sich folgende Entwicklung in Bezug auf Schlaganfälle und diese Faktoren:
- Übergewicht stieg um 88 Prozent an
- hohe Blutzuckerwerte nahmen um 32 Prozent zu
- der Konsum von Zucker erhöhte sich um 23 Prozent
- mangelnde körperliche Aktivität stieg um 11 Prozent an
- hoher Blutdruck stieg um sieben Prozent an
- der zu geringe Verzehr mehrfach ungesättigter Omega-6-Fettsäuren nahm um fünf Prozent ab.
Vermeidbare Risikofaktoren eines Schlaganfalls
Die Forschenden haben nicht nur die bekannten Risikofaktoren für Schlaganfälle identifiziert, sondern auch weitere 23 "modifizierbare" Faktoren aufgeschlüsselt. Einige der weniger leicht beeinflussbaren Risikofaktoren umfassen Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung durch Feinstaub, Brennstoffe oder Tabakrauch (auch Passivrauchen genannt), extreme Temperaturen sowie Umweltgifte wie Blei.
Dennoch bleiben 17 Risikofaktoren übrig, die Sie selbst beeinflussen können, um Ihr Schlaganfallrisiko zu reduzieren. Dazu gehören:
- Eine salzreiche Ernährung
- Eine Ernährung mit viel rotem Fleisch
- Eine Ernährung mit viel verarbeitetem Fleisch
- Eine fruchtarme Ernährung
- Eine gemüsearme Ernährung
- Eine Ernährung mit wenig Vollkornprodukten
- Alkoholkonsum in jeglicher Menge
- Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an zuckergesüßten Getränken wie Softdrinks, Energy Drinks oder Fruchtsäften
- Eine ballaststoffarme Ernährung
- Eine Ernährung mit wenig mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die beispielsweise in fettem Fisch, Nüssen und Samen enthalten sind
- Geringe körperliche Aktivität
- Rauchen
- Übergewicht
- Hoher Blutzuckerspiegel
- Hoher systolischer Blutdruck
- Hoher LDL-Cholesterinspiegel
- Eine eingeschränkte Nierenfunktion, beispielsweise aufgrund von Diabetes.