Medikamenten-Rückruf: Verwechslungsgefahr kann lebensbedrohlich sein

Ein aktueller Rückruf sorgt bei vielen Patientinnen und Patienten für erhebliche Verunsicherung. Bei einem wichtigen Medikament wurde versehentlich ein falscher Beipackzettel beigelegt. Das bedeutet, dass Betroffene unter Umständen nicht die korrekten Informationen zu Einnahme, Dosierung und möglichen Nebenwirkungen erhalten. Erfahren Sie mehr!

Frau hält zwei Tabletten in den Händen © iStock/georgeclerk
Lebensgefahr durch Medikamentenverwechslung.

Medikamentenrückruf wegen falschem Beipackzettel

Aktuell sorgt ein Rückruf eines wichtigen Medikaments in Deutschland für große Verunsicherung: Bei dem Blutverdünner Clopidogrel Aurobindo 75 mg wurden in bestimmten Packungen falsche Beipackzettel entdeckt – und zwar die Gebrauchsinformationen des Blutdruckmittels Perindopril, teils sogar auf Niederländisch. Diese Verwechslung betrifft die 100-Stück-Packungen mit der Chargennummer AAAA24092A.

Warum ist das gefährlich?

Clopidogrel wird zur Vorbeugung von Blutgerinnseln, Herzinfarkt und Schlaganfall eingesetzt, während Perindopril ein ACE-Hemmer ist, der bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz verwendet wird. Die beiden Medikamente haben völlig unterschiedliche Wirkungen und Risiken. Falsche Informationen zur Einnahme, Dosierung oder Nebenwirkungen können im schlimmsten Fall zu lebensgefährlichen Fehlanwendungen führen.

Wer ist betroffen?

  • Patienten, die Clopidogrel Aurobindo 75 mg einnehmen, insbesondere aus der betroffenen Charge.
  • Apotheken und Kliniken, die diese Packungen vorrätig haben.

Was sollten Betroffene tun?

  • Packung überprüfen: Kontrollieren Sie Ihre Clopidogrel-Packung auf die Chargennummer AAAA24092A.
  • Nicht einnehmen: Bei Unsicherheit oder fehlerhaftem Beipackzettel das Medikament nicht einnehmen.
  • Rückgabe: Bringen Sie betroffene Packungen in die Apotheke zurück. Apotheken und Kliniken wurden angewiesen, die Bestände zu überprüfen und die betroffenen Chargen zurückzusenden.
  • Arzt oder Apotheker kontaktieren: Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.