Handystrahlung ist krebserregend – haben Sie diese oder ähnliche Aussagen auch schon einmal gehört? Da Handys hochfrequente elektromagnetische Felder nutzen, um Signale zu übertragen, gibt es Bedenken, dass diese Strahlung gesundheitsschädlich sein könnte, obwohl sie nicht radioaktiv ist.
Einige Studien und Berichte haben mögliche Zusammenhänge zwischen der Nutzung der Mobiltelefone und einem erhöhten Risiko für bestimmte Tumore, wie gutartige Hirntumore, untersucht. Allerdings ist der wissenschaftliche Konsens, dass die Beweise für ein erhöhtes Krebsrisiko durch Handystrahlung nicht ausreichend sind. Nun ging eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Frage, ob Handystrahlung krebserregend ist, noch einmal genauer auf den Grund.
Neue WHO-Studie: Handystrahlung ist nicht krebserregend
Die WHO veröffentlichte gemeinsam mit dem deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) neue Forschungsergebnisse in Bezug auf die Gefahr von Handystrahlung. Dabei handelt es sich um eine Meta-Studie, also eine Zusammenfassung mehrerer Studien aus den letzten Jahrzehnten. Einbezogen wurden 63 Studien mit dem Fokus auf der Entstehung von Hirntumoren. Das Ergebnis der Studie: Es gibt kein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten in Verbindung mit der Nutzung von Mobiltelefonen. Dasselbe gilt für Festnetztelefone, Rundfunkantennen und Mobilfunksendemasten.
Zwar haben ältere Studien Zusammenhänge mit Krebserkrankungen festgestellt, neuere, großangelegte Untersuchungen sollen ihnen laut dem BfS-Wissenschaftler Dan Baaken allerdings in vielerlei Hinsicht überlegen sein. Im Labor getestet wird nun, ob elektromagnetische Wellen überhaupt einen Einfluss auf menschliche Zellen haben. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht laut dem BfS jedoch kein gesicherter Wirkmechanismus.
In einem Interview mit rbb24 erklärt Baaken, dass, seiner Meinung nach, keine Schutzmaßnahmen nötig sind. Für alle, die sich trotzdem schützen wollen, hat der Wissenschaftler ein paar Tipps. "Derjenige kann zum Beispiel beim Telefonieren ein Headset nutzen, kann nachts in den Flugzeugmodus gehen oder kann Geräte kaufen mit einem niedrigen SAR-Wert. Das ist die spezifische Absorptionsrate und das gibt Auskunft über die Absorption von Feldern im Körper. Je niedriger dieser Wert ist, umso besser. Grundsätzlich gilt aber: Wir haben in Deutschland gesetzlich festgeschriebene Höchstwerte und die Hersteller müssen garantieren, dass die Geräte diese Werte unterschreiten", so Baaken.