
Rückruf bei dm: Hefepilz im Balea Handserum Hyaluron – Risiko für Immungeschwächte
Die Drogeriekette dm hat bundesweit einen dringenden Rückruf für das beliebte „Balea Handserum Hyaluron“ in der 75-Milliliter-Spenderflasche gestartet.
Grund ist eine mikrobiologische Belastung: In einer Charge des Produkts (Chargennummer 58309, GTIN 4066447439946) wurde der Hefepilz Candida parapsilosis nachgewiesen. Kundinnen und Kunden werden gebeten, das Produkt nicht weiterzuverwenden und es in die Filiale zurückzubringen – der Kaufpreis wird erstattet, auch ohne Kassenbon.
Wer ist besonders gefährdet?
Für gesunde Menschen gilt das Risiko einer Infektion als gering. Besonders gefährdet sind jedoch immungeschwächte Personen. Dazu zählen Menschen mit chronischen Erkrankungen, Krebspatienten unter Chemotherapie, Personen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen – und insbesondere Menschen mit Diabetes mellitus.
Warum ist das Risiko für Diabetiker erhöht?
Menschen mit Diabetes leiden häufig unter einer gestörten Hautbarriere: Die Haut ist oft trocken, rissig und schlecht durchblutet. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel schwächt das Immunsystem und begünstigt Infektionen, unter anderem durch Pilze wie Candida-Arten. Die Haut verliert ihre natürliche Schutzfunktion, was das Eindringen und Wachstum von Keimen erleichtert. Pilzinfektionen treten bei Diabetikern deshalb häufiger auf und können schwerer verlaufen.
Wie äußert sich eine Pilzinfektion durch Handpflegeprodukte?
Eine Infektion mit Hefepilzen wie Candida parapsilosis kann sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:
- Rötung und Juckreiz der Haut
- Schuppung und Bläschenbildung
- Entzündungen und kleine Risse, insbesondere an den Händen und zwischen den Fingern
Bei Diabetikern kann die Wundheilung zudem verzögert sein, was das Risiko für schwerere Verläufe erhöht.
Was sollten Betroffene tun?
- Das betroffene Handserum nicht mehr verwenden und in die dm-Filiale zurückbringen.
- Bei Anzeichen einer Hautinfektion (Rötung, Juckreiz, Bläschen) umgehend einen Arzt oder Dermatologen aufsuchen, insbesondere bei bestehender Diabetes.
- Auf sorgfältige, aber schonende Hautpflege achten: milde, feuchtigkeitsspendende Cremes nutzen, Hautreizungen und zusätzliche Belastungen vermeiden.
Hintergrund: Hautpflege bei Diabetes – besondere Vorsicht nötig
Bis zu 80 Prozent der Menschen mit Diabetes haben Hautprobleme: Die Haut ist trocken, juckt, schuppt und ist besonders anfällig für Infektionen. Eine sorgfältige Auswahl und Kontrolle von Pflegeprodukten sind daher unerlässlich. Schon kleine Verunreinigungen mit Keimen können für Diabetiker ein erhöhtes Risiko darstellen.