Achtung, Pflanzengift! Große Rückrufaktion bei Wurst-Fertiggerichten

Fertiggerichte mit Wurst sind für viele ein fester Bestandteil des schnellen Mittag- oder Abendessens. Sie versprechen Komfort, Geschmack und Zeitersparnis – doch aktuell sorgt ein bundesweiter Rückruf für Verunsicherung in deutschen Haushalten. 

Grillwürstchen© iStock/Nadezhda_Nesterova
Diese Wurst-Fertiggerichte werden wegen Giftstoffen zurückgerufen >>

Mehrere beliebte Marken mussten ihre Fertiggerichte mit Rostbratwürstchen aus dem Handel nehmen. Der Grund: In den Produkten wurden erhöhte Mengen eines gefährlichen Pflanzengifts nachgewiesen. Was steckt hinter dem Rückruf, welche Gesundheitsgefahr droht – und welche Produkte sind konkret betroffen?

Was ist passiert?

Die Firma Wingert Foods hat verschiedene Fertiggerichte mit Rostbratwürstchen zurückgerufen, die unter bekannten Handelsmarken wie gustoria, ja!, K-Classic, Südwind und weiteren verkauft wurden. 

Betroffen sind Produkte, die unter anderem bei Rewe, Penny und Kaufland erhältlich sind. Bei internen Kontrollen wurden in den Gerichten erhöhte Werte von Pyrrolizidinalkaloiden (PA) festgestellt – das sind natürliche Pflanzenstoffe, die unbeabsichtigt beim Ernten von Kräutern ins Lebensmittel gelangen können.

Welche Produkte sind betroffen?

Konkret handelt es sich um Fertiggerichte wie „Rostbratwürstchen mit Kartoffelpüree und Weinsauerkraut“. Die betroffenen Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten reichen von Ende Mai bis Ende Juli 2026. Verbraucher sollten die jeweiligen Angaben auf der Verpackung prüfen und die Produkte keinesfalls verzehren.

Wie gefährlich sind Pyrrolizidinalkaloide?

Pyrrolizidinalkaloide können bei regelmäßigem oder hohem Verzehr gesundheitsschädlich sein. Zu den möglichen Beschwerden zählen Übelkeit, Bauchschmerzen und Leberschwellungen. Besonders für Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen kann der Verzehr riskant werden. Ein gesundheitliches Risiko kann laut Hersteller nicht ausgeschlossen werden, weshalb vom Verzehr dringend abgeraten wird.

Was sollten Verbraucher tun?

Wer ein betroffenes Produkt gekauft hat, kann dieses auch ohne Kassenbon in den jeweiligen Märkten zurückgeben und erhält den Kaufpreis erstattet. Die Unternehmen betonen, dass der Rückruf vorsorglich erfolgt, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.

Hintergrund: Wie gelangen Pflanzengifte in Lebensmittel?

Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in verschiedenen Wildkräutern vorkommen. Sie können bei der Ernte unbeabsichtigt in Gewürze und Kräuter gelangen, die wiederum in Fertiggerichten verarbeitet werden. Die Lebensmittelindustrie steht deshalb immer wieder vor der Herausforderung, diese unerwünschten Stoffe möglichst auszuschließen.