Offenes Bein: Das sollten Sie über die chronische Wunde wissen

Ein offenes Bein oder Ulcus cruris ist eine chronische Wunde, die meist am Unterschenkel auftritt. Die Wunde kann unterschiedliche Formen und Größen annehmen und mit vielfältigen Symptomen einhergehen. In den meisten Fällen ist eine Durchblutungsstörung die Ursache, die zu einer mangelnden Versorgung der Haut und des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Offenes Bein© iStock/Victor Golmer
Ein offenes Bein ist eine chronische Wunde am Unterschenkel.

Was ist ein offenes Bein?

Ein offenes Bein (Ulcus cruris) ist eine chronische Wunde am Unterschenkel, die meist durch eine venöse Insuffizienz oder eine arterielle Verschlusskrankheit verursacht wird. Es handelt sich um ein häufiges Problem, das etwa 1 % der Bevölkerung betrifft. Ulcus cruris kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität eines Menschen erheblich beeinträchtigen.

Ursachen: Wie entsteht ein offenes Bein?

Ein offenes Bein entsteht meist durch eine chronische Durchblutungsstörung in den Beinen. Die häufigsten Ursachen sind:

1. Venöse Insuffizienz:

  • Krampfadern: Sind erweiterte Venen, in denen die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Dadurch kann Blut in den Beinen zurückstauen und zu einem hohen Druck in den Venen führen.
  • Chronisch venöse Insuffizienz (CVI): Ist eine Schwäche der Venen, die zu einem gestörten Blutfluss in den Beinen führt.

2. Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK):

  • Verengung der Arterien: Durch Ablagerungen (Plaques) in den Arterien kann der Blutfluss zu den Beinen eingeschränkt sein.

Weitere Faktoren, die die Entstehung eines offenen Beins begünstigen:

  • Diabetes mellitus: Diabetes kann die Nerven und Blutgefäße schädigen und so zu Durchblutungsstörungen führen.
  • Adipositas: Übergewicht kann den Druck auf die Venen erhöhen.
  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und kann die Durchblutung beeinträchtigen.
  • Traumata: Verletzungen am Bein, wie z. B. Stürze oder Verbrennungen, können zu einem offenen Bein führen.
  • Alter: Das Risiko eines offenen Beins steigt mit zunehmendem Alter.

Ulcus cruris: Das sind die Symptome

Typische Symptome eines offenen Beins:

  • Offene Wunde: Die Wunde kann rund, oval oder unregelmäßig geformt sein.
  • Rötliche Verfärbung: Die Haut um die Wunde herum ist meist gerötet.
  • Schwellung: Die betroffene Stelle kann leicht geschwollen sein.
  • Schmerzen: Die Wunde kann schmerzen, jucken oder brennen.
  • Sekretion: Aus der Wunde kann Flüssigkeit oder Eiter austreten.
  • Geruch: In einigen Fällen kann die Wunde einen unangenehmen Geruch haben.
  • Hautschäden: In der Umgebung der Wunde kann die Haut trocken, schuppig oder rissig sein.

Weitere mögliche Symptome:

  • Krampfadern: Erweiterte Venen, die sichtbar oder tastbar sein können.
  • Schweregefühl in den Beinen: Die Beine können sich schwer und müde anfühlen.
  • Wadenkrämpfe: In den Waden können Krämpfe auftreten.

Verlauf und Prognose des offenen Beins

Der Verlauf der Erkrankung ist oft langwierig und kann sich über Wochen bis Jahre erstrecken. Die Prognose hängt stark von der zugrundeliegenden Ursache ab, wie beispielsweise venöse Insuffizienz oder arterielle Durchblutungsstörungen. Mit einer konsequenten Behandlung, die in der Regel Kompressionstherapie, Wundreinigung und -pflege sowie die Behandlung der Grunderkrankung umfasst, können gute Heilungserfolge erzielt werden. Nichtsdestotrotz besteht ein hohes Risiko für Rezidive, weshalb eine dauerhafte medizinische Betreuung und Prävention entscheidend sind.

Behandlungsansätze bei Ulcus cruris

Das offene Bein stellt eine komplexe Erkrankung dar, die einer umfassenden Behandlung bedarf. Die Therapie zielt darauf ab, die Wundheilung zu fördern und die Ursachen des Ulkus zu bekämpfen.

Häufig wird eine Kombination aus lokaler Wundversorgung mit speziellen Verbänden oder Salben und kompressionstherapeutischen Maßnahmen angewendet. Zusätzlich können je nach Ursache medikamentöse Behandlungen, wie Antibiotika bei Infektionen oder venenaktive Medikamente bei venöser Insuffizienz, notwendig sein. Bei schwer heilenden Wunden kann auch eine chirurgische Intervention in Betracht gezogen werden. Wichtig ist zudem die konsequente Entlastung des betroffenen Beines und, falls erforderlich, die Anpassung des Lebensstils, um die Heilungschancen zu verbessern.

Vorbeugung eines offenen Beins

Um der Entstehung eines Ulcus cruris vorzubeugen, ist es wichtig, Risikofaktoren wie Venenschwäche und Durchblutungsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt die Venen. Kompressionsstrümpfe können ebenfalls unterstützend wirken, indem sie den Blutrückfluss zum Herzen verbessern. Zudem ist es entscheidend, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Übergewicht zu vermeiden, um den Druck auf die Beine zu reduzieren. Rauchen sollte vermieden werden, da es die Gefäße verengt und die Blutzirkulation beeinträchtigt. Bei ersten Anzeichen von Hautveränderungen oder Wundheilungsstörungen sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.

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