Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Wie gefährlich ist sie für den Menschen?

Nach mehr als drei Jahrzehnten ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) nach Deutschland zurückgekehrt. In Brandenburg ist das Virus erstmals in einer Wasserbüffelherde ausgebrochen. Wie gefährlich ist das Virus wirklich – vor allem für den Menschen?

Kühe im Stall© Adobe Stock/Scott Latham
In Brandenburg gab es einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.

Bei der Maul- und Klauenseuche handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine). Aufgrund seiner kurzen Inkubationszeit kann es sich schnell ausbreiten. Und: Das Virus gilt als sehr widerstandsfähig. Es bleibt lange im Erdboden, in Abwasser oder Jauche und ist daher lange ansteckungsfähig. 

Infizierte Tiere haben unter anderem Symptome wie Fieber, vermehrten Speichelfluss und eine gerötete Mundschleimhaut oder Bläschen an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleisch, an Klauen und Zitzen. Die Maul- und Klauenseuche ist meldepflichtig. Wird MKS bei einem Tier festgestellt, muss der ganze Bestand eines Hofs vorsorglich getötet werden.

Wie gefährlich ist die Maul- und Klauenseuche für den Menschen?

Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sind Menschen praktisch immun gegen das Maul- und Klauenseuche-Virus (MKS-Virus). Es ist äußerst selten, dass die Krankheit bei Menschen ausbricht, und bekannte Fälle verliefen mild. Sowohl Milch als auch Fleisch von infizierten Tieren stellen laut FLI keine Gefahr für Verbraucher dar.

Allerdings können Menschen das Virus weitertragen, zum Beispiel durch unzureichend gereinigte und desinfizierte Kleidung, Schuhe oder Hände. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen können das Virus übertragen.

Maul- und Klauenseuche hat Auswirkungen für die Wirtschaft

Aufgrund des aktuellen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche geht das Bundeslandwirtschaftsministerium davon aus, dass Exporte von Milch, Milchprodukten, Fleisch und Fleischprodukten in Länder außerhalb der EU stark eingeschränkt sind. Einige Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen: Südkorea hat die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch gestoppt, während die Niederlande ein landesweites Transportverbot für Kälber verhängt haben.

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, drängte Bund und Länder dazu, die Seuche schnellstmöglich einzudämmen. Obwohl das Virus für den Menschen ungefährlich ist, verursacht es erheblichen wirtschaftlichen Schaden für die Tierhalter, da Exportmärkte wegfallen. Rukwied betonte die Bedeutung von Schnelligkeit und Entschlossenheit bei der Bekämpfung des Ausbruchs und forderte alle Beteiligten auf, ihr Bestes zu geben, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.