In Kürze: Husten bei Kindern lindern
- Obwohl Husten eine essenzielle Schutzfunktion bietet, kann er oft lästig und sehr unbehaglich sein, insbesondere für Kinder.
- Mit Hausmitteln können Sie die Beschwerden auf natürliche Weise lindern: Ausreichend trinken, inhalieren oder Brustwickel versprechen Abhilfe – gerade in der Nacht!
- Wenn der Husten sich hartnäckig hält oder zusätzlich Beschwerden wie Atemnot auftritt, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Wie entsteht Husten?
Husten ist ein häufiges Symptom einer Erkältung, einer Grippe oder anderer Erkrankungen wie Asthma oder einer Lungenentzündung. Hierbei handelt es um eine natürliche Schutzreaktion unseres Körpers. Er versucht, Schleim, Krankheitserreger oder andere Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen. Husten wird differenziert zwischen trockenen Reizhusten und produktiven Husten.
Trockener Husten:
Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten meistens trocken. Der Grund ist eine vorliegende Entzündung der Atemwege. Wie der Name es schon erahnen lässt, ist diese Hustenform ohne Auswurf.
Mehr dazu hier: Mögliche Ursachen und Tipps für trockenen Husten ohne Erkältung >>
Produktiver Husten:
Dieser tritt zum Ende einer Erkältung auf. Schleim aus den Bronchien und dem Rachen wird in den Mundraum transportiert. Mithilfe des Hustenreflexes befreien wir unsere Atemwege von Schleim.
Husten bei Kindern behandeln: Was hilft schnell und wirklich?
Auch wenn Husten eine wichtige Schutzfunktion erfüllt, ist er meistens störend und kann richtig unangenehm werden – gerade für Kinder. Aufgrund ihres noch nicht ausgebildeten Immunsystems sind sie gerade in den ersten Lebensjahren anfällig für Erkältungen und grippalen Infekten – Husten ist daher keine Seltenheit!
Husten lösen – so geht’s mit diesen Hausmitteln ganz schnell
Viel Ruhe
Getreu dem alt bewährten Sprichwort „Schlaf ist die beste Medizin“ sollten Kinder das Bett hüten und möglichst viel schlafen. Was aber tun, wenn das Kind einfach nicht zur Ruhe kommt? Kuscheln Sie mit ihm oder lesen Sie ihm etwas vor.
Im Video: Husten beim Baby – Tipps und erprobte Hausmittel für Eltern
Viel trinken
Um die Schleimhäute feucht zu halten und den Hustenreiz zu mindern, hilft viel zu trinken. Ideal ist stilles Wasser oder Kräutertees wie Holunderblütentee oder Kräutertee. Diese wirken zusätzlich schleimlösend, schweißtreibend und entzündungshemmend.
Inhalieren
Ebenfalls ein beliebter Tipp gegen hartnäckigen Husten ist zu inhalieren: Lassen Sie Ihr Kind über eine Schüssel mit heißem Wasser die warmen Dämpfe einatmen. Lassen Sie Ihr Kind dabei aber nie unbeaufsichtigt, da es sich leicht verbrühen kann. Einfacher und weniger gefährlich geht’s daher mit einem Inhalationsgerät, das Sie in Apotheken oder online kaufen können. Durch den Wasserdampf werden die Schleimhäute befeuchtet, die Durchblutung gefördert und infolgedessen der Husten gelindert.
Brustwickel
Auf dieses Hausmittel haben schon unsere Großmütter gesetzt. Warme Brustwickel können bei festsitzendem Reizhusten helfen, den Schleim zu lösen. Dank der Wärme entspannt sich die Bronchialmuskulatur. Der Wickel sollte von der Achselhöhle bis zu den Rippen reichen. Achten Sie darauf, dass der Wickel nicht zu heiß ist, ansonsten droht Verbrennungsgefahr.
Selbstgemachter Hustensaft
In der Apotheke bekommen Sie Hustensaft. Diesen können Sie allerdings auch ganz einfach selbst zubereiten – und zwar mithilfe von Zwiebeln. Einfach eine große Zwiebel kleinschneiden und sie mit 3 EL Honig für etwa sieben Stunden ziehen lassen. Dann den Sirup abseihen und dem Kind dreimal täglich etwa je 2 bis 3 TL geben. Im Kühlschrank ist der Sirup etwa zwei bis Tage haltbar.
Wichtig: Der Saft ist eher für ältere Kinder gedacht. Kinder unter einem Jahr sollten keinen Honig zu sich nehmen. Auch können die Zwiebeln stark blähend wirken.
Gutes Raumklima
Um ausgetrockneten Schleimhäuten vorzubeugen, sorgen Sie ausreichend Luftfeuchtigkeit in den Schlafräumen. Heißt, dass Sie regelmäßig Stoß lüften oder hängen Sie feuchte Tücher auf. Achten Sie auch auf eine geeignete Zimmertemperatur. Im Schlafzimmer sollten kühle 18 bis 20 Grad herrschen.
Vitaminreiche Kost
Da Husten meistens im Zusammenhang mit einer Erkältung oder einer Grippe einhergeht, braucht das Immunsystem nun Unterstützung – am besten in Form von gesunden Nährstoffen und Vitaminen. Ihr Kind sollte vor allem Obst und Gemüse zu sich nehmen. Lecker und ideal ist die Hühnersuppe als Erkältungsklassiker.
Reizhusten in der Nacht – das ist zu tun
Viele Eltern kennen es nur zu gut – vor allem nachts raubt schmerzhafter Reizhusten den Kleinen den Schlaf. Der Grund: Ist die verschnupfte Nase zu, atmen Kinder vermehrt durch den Mund. Dieser wird trocken und fördert Reizhusten. Eine weitere Erklärung kann sein: Das vermehrte Nasensekret leichter in den Rachenraum und löst einen Hustenreiz aus. Zusätzlich kann eine verstopfte Nase dazu führen, dass man nachts mehr durch den Mund atmet. Dies trocknet die bereits sensiblen Atemwegsschleimhäute zusätzlich aus und reizt die Hustenrezeptoren weiter.
Ein Tipp, der goldwert ist: Lagern Sie den Oberkörper Ihres Kindes etwas höher. Legen Sie ein zweites Kissen darunter oder erhöhen Sie das Kopfteil Ihres Bettes. Dadurch wird das Atmen und das Abfließen des Schleims erleichtert.
Wenn die Hausmittel keine Linderung verschaffen, können Sie nach Absprache mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin Medikamente geben. Hustenblocker, Hustenstiller oder Antitussiva unterdrücken den Husten. Diese sollten allerdings nur angewendet werden, solange der Husten trocken ist. Geht er in die produktive Phase über, sollten Sie ihn nicht mehr geben. Er unterdrückt den Auswurf, der jedoch wichtig ist, um die Bronchien zu befreien.
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Husten geht nicht weg: wann zum Arzt?
Hält der Husten über mehrere Wochen an oder ist er besonders stark, dass zum Beispiel Atemnot auslöst oder Ihr Kind unter starken Schmerzen leidet, sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt.
Andauernder Husten, der länger als acht Wochen andauert, wird als chronisch bezeichnet und sollte ärztlich abgeklärt werden. Dahinter können Erkrankungen wie asthmatische Erkrankungen, Keuchhusten oder eine Lungenentzündung stecken.
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