Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen: Alles Wissenswerte rund um Nase, Ohren und Hals

HNO-Erkrankungen, auch Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen genannt, betreffen einen häufigen und vielfältigen Bereich der Medizin. Sie umfassen Störungen und Krankheiten der Nase, der Nebenhöhlen, des Rachens, des Kehlkopfes, der Ohren und der Mundhöhle.

Die Diagnose von HNO-Erkrankungen erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und Anamnese durch den Arzt.© iStock/TarikVision
Die Diagnose von HNO-Erkrankungen erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und Anamnese.

Was sind typische HNO-Erkrankungen?

HNO-Erkrankungen betreffen einen häufigen und vielfältigen Bereich der Medizin und umfassen Störungen und Krankheiten der Nase, der Nebenhöhlen, des Rachens, des Kehlkopfes, der Ohren und der Mundhöhle.

Zu den häufigsten HNO-Erkrankungen zählen:

  • Erkältungen und grippale Infekte: Diese Virusinfektionen der oberen Atemwege verursachen Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen, Husten und manchmal Fieber.
  • Ohrenentzündungen: Mittelohrentzündungen (Otitis media) treten häufig bei Kindern auf und können mit Schmerzen, Fieber und Hörverlust verbunden sein.
  • Nasennebenhöhlenentzündungen: Eine Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, die zu Schmerzen im Gesicht, Druckgefühl, Nasenverstopfung und gelblich-grünem Nasensekret führen kann.
  • Mandelentzündung: Eine Tonsillitis ist eine Entzündung der Gaumenmandeln, die mit Halsschmerzen, Fieber, Schluckbeschwerden und geschwollenen Lymphknoten im Hals einhergeht.
  • Allergien: Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare können Symptome wie eine laufende Nase, Niesen, juckende Augen und Halsschmerzen hervorrufen.
  • Hörverlust: Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) ist die häufigste Ursache für Hörverlust, aber auch Lärmbeeinträchtigung, bestimmte Medikamente und Ohrerkrankungen können zu Hörverlust führen.
  • Schwindel: Schwindel kann durch verschiedene Erkrankungen im HNO-Bereich verursacht werden, z. B. durch Innenohrerkrankungen, Gleichgewichtsstörungen oder Migräne.
  • Stimmstörungen: Heiserkeit, Stimmversagen und andere Stimmstörungen können durch Stimmbandentzündungen, Überlastung der Stimme oder neurologische Erkrankungen verursacht werden.

Symptome bei HNO-Erkrankungen

Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, kurz HNO-Erkrankungen, können eine Vielzahl von Symptomen mit sich bringen, die je nach betroffenem Bereich und Schweregrad variieren. Häufige Anzeichen sind Ohrenschmerzen, Hörminderung oder ein Druckgefühl im Ohr, was auf Infektionen oder Verstopfungen hinweisen kann. Nasale Symptome umfassen verstopfte Nasenwege, vermehrten Ausfluss oder Geruchs- und Geschmacksstörungen. Im Halsbereich können Schluckbeschwerden, anhaltende Heiserkeit und Halsschmerzen auftreten. Auch allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen können mit HNO-Erkrankungen einhergehen. 

Wie werden HNO-Erkrankungen diagnostiziert?

Die Diagnose von HNO-Erkrankungen erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und Anamnese durch den Arzt.

1. Anamnese

  • Der Arzt wird Sie nach Ihren Symptomen, Ihrer Krankengeschichte und Ihren Lebensgewohnheiten befragen.
  • Wichtige Fragen können sein:
    • Welche Symptome haben Sie?
    • Seit wann haben Sie die Symptome?
    • Sind die Symptome konstant oder kommen und gehen sie?
    • Versteht sich Ihr Gesprächspartner schlechter?
    • Leiden Sie unter Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen?
    • Haben Sie Schmerzen im Ohr, in den Nasennebenhöhlen oder im Hals?
    • Haben Sie Fieber?
    • Haben Sie in der Vergangenheit HNO-Erkrankungen gehabt?
    • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
    • Haben Sie Allergien?
    • Rauchen Sie?

2. Körperliche Untersuchung

  • Ohren: Der Arzt wird Ihre Ohren mit einem Otoskop untersuchen, um das Trommelfell und den Gehörgang auf Veränderungen zu überprüfen.
  • Nase: Die Nasenhöhlen werden mit einem Nasenendoskop untersucht, um die Nasenschleimhaut und die Nasennebenhöhlen auf Entzündungen oder Polypen zu untersuchen.
  • Rachen: Der Rachen wird mit einer Rachenlampe und einem Spatel auf Rötungen, Entzündungen oder Mandelnvergrößerungen untersucht.
  • Kehlkopf: Der Kehlkopf kann mit einem Laryngoskop untersucht werden, um die Stimmbänder auf Entzündungen oder Veränderungen zu untersuchen.
  • Hals: Der Hals wird auf Lymphknotenschwellungen abgetastet.
  • Hörvermögen: Das Hörvermögen kann mit einem Audiogramm getestet werden.
  • Gleichgewichtssinn: Der Gleichgewichtssinn kann mit verschiedenen Tests untersucht werden.

3. Weitere Untersuchungen

Je nach Bedarf können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, wie z. B.:

HNO-Ärztin untersucht ein Ohr© Karolina Grabowska / Pexels
Der Arzt untersucht die Ohren mit einem Otoskop, um das Trommelfell und den Gehörgang zu überprüfen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei HNO-Erkrankung?

Die Behandlungsmöglichkeiten bei HNO-Erkrankungen hängen von der Art und Schwere der Erkrankung ab. In vielen Fällen heilen HNO-Erkrankungen von selbst aus.

Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika verschrieben werden.

Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten zählen:

  • Schmerzmittel: Paracetamol oder Ibuprofen zur Linderung von Schmerzen und Fieber
  • Abschwellende Nasensprays: Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Nasenverstopfung
  • Ohrentropfen: Linderung von Ohrenschmerzen und Entzündungen
  • Inhalationen: Erleichterung der Atemwege bei Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Gurgellösungen: Linderung von Halsschmerzen
  • Allergien: Vermeidung von Allergenen und ggf. Antihistaminika und Kortison-Nasenspray
  • Hörverlust: Hörgeräte oder Cochlea-Implantate bei starkem Hörverlust
  • Schwindel: Betäubungsmittel bei Übelkeit und Erbrechen, Physiotherapie bei Gleichgewichtsstörungen
  • Stimmstörungen: Schonung der Stimme, Stimmtherapie, logopädische Übungen

Operative Eingriffe sind bei einigen HNO-Erkrankungen notwendig, z. B. bei der Entfernung von Mandeln, Polypen oder Tumoren.

Wie kann man HNO-Erkrankungen vorbeugen?

Um Erkrankungen im Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde vorzubeugen, ist eine Kombination aus persönlicher Hygiene, gesunder Lebensweise und umsichtigem Umgang mit Risikofaktoren empfehlenswert. Eine regelmäßige Reinigung der Nasenhöhle, zum Beispiel mit isotonischer Kochsalzlösung, kann helfen, die Schleimhäute feucht zu halten und Krankheitserreger zu entfernen. Auch das Meiden von Tabakrauch und übermäßigem Alkoholkonsum trägt zur Gesunderhaltung bei. Lärmschutzmaßnahmen, wie das Tragen von Gehörschutz bei lauten Veranstaltungen oder am Arbeitsplatz, sind wichtig, um Hörschäden vorzubeugen. Darüber hinaus sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, um das Immunsystem zu stärken. Regelmäßige ärztliche Kontrollen, insbesondere bei wiederkehrenden Beschwerden, können frühzeitig Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben und deren Entwicklung verhindern oder zumindest abmildern.