Hausstaubmilbenallergie: Alles über die unsichtbaren Plagegeister

Hausstaubmilben sind winzige Krabbeltiere, die in unseren Betten, Matratzen und Kissen leben. Sie sind für viele Menschen die Ursache für allergische Reaktionen, wie Niesen, Husten, juckende Augen und eine laufende Nase. In diesem Text erfahren Sie alles Wissenswerte über die Hausstaubmilbenallergie, von den Symptomen über die Diagnose bis hin zur Behandlung und Vermeidung.

Frau kratzt sich am Arm© iStock/Kiwis
Die Hausstaubmilbenallergie entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems auf die Eiweiße im Kot der Milben.

Was ist eine Hausstaubmilbenallergie?

Eine Hausstaubmilbenallergie ist eine allergische Reaktion auf die Eiweiße im Kot von Hausstaubmilben. Diese winzigen Krabbeltiere leben in unseren Betten, Matratzen, Kissen und Polstermöbeln. Sie sind für viele Menschen die Ursache für allergische Reaktionen, wie Niesen, Husten, juckende Augen und eine laufende Nase.

Hausstaubmilben lieben es warm und feucht. In der Heizperiode im Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnungen sinkt, sterben viele der Milben ab. Doch für Allergiker bedeutet dies zunächst keine Besserung, sondern oft sogar eine Verschlimmerung der Symptome. Warum? Im Spätherbst und zu Beginn des Winters hat sich die größte Menge Milbenkot angesammelt. Die trockene Heizungsluft wirbelt den Milbenkot auf und verteilt ihn im gesamten Raum. So kommt es, dass Allergiker in dieser Zeit besonders stark unter ihrer Allergie leiden.

Die Hausstaubmilbenallergie ist eine der häufigsten Allergien in Deutschland

In Deutschland leiden schätzungsweise 7 bis 10 Prozent der Bevölkerung an einer Hausstaubmilbenallergie. Das entspricht etwa 5,6 bis 8 Millionen Menschen. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Die Allergie kann in jedem Alter auftreten, tritt aber häufiger bei Kindern und Erwachsenen unter 40 Jahren auf.

Hausstaubmilbenallergie: Diese Symptome können auftreten

Die Allergie kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, am häufigsten:

  • Niesen
  • Husten
  • Juckende Augen
  • Laufende Nase
  • Verstopfte Nase

Weitere mögliche Symptome

  • Augen tränen
  • Hautausschlag
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Ohrgeräusche
  • Schlechte Schlafqualität

Fehlgeleitete Reaktion: Das passiert im Körper bei einer Allergie

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf eigentlich harmlose Stoffe, sogenannte Allergene, als wären sie gefährlich. Diese Überreaktion kann verschiedene Symptome hervorrufen, von harmlosen Beschwerden wie Niesen bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie einem anaphylaktischen Schock.

  1. Kontakt mit einem Allergen: Das erste Mal, wenn der Körper mit einem Allergen in Kontakt kommt, bildet das Immunsystem Antikörper gegen dieses Allergen. Diese Antikörper, genauer gesagt IgE-Antikörper, binden sich an bestimmte Zellen im Körper, sogenannte Mastzellen.
  2. Sensibilisierung: Diese Phase der Sensibilisierung kann ohne Symptome verlaufen.
  3. Erneuter Kontakt: Bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen binden sich die Allergene an die IgE-Antikörper auf den Mastzellen. Dies führt zur Ausschüttung verschiedener Botenstoffe, wie z. B. Histamin.
  4. Symptome: Histamin und andere Botenstoffe bewirken dann die typischen Symptome einer Allergie, wie z. B. Niesen, Husten, Juckreiz, Schwellungen oder Atemnot.

Wie kann eine Hausstaubmilbenallergie behandelt werden?

Die Behandlung einer Hausstaubmilbenallergie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und den Kontakt mit den Allergenen zu minimieren

Antihistaminika können helfen, die Reaktionen des Körpers auf die Allergene zu unterdrücken. Nasensprays und Augentropfen können ebenfalls zur Linderung von Symptomen beitragen. Eine wichtige Maßnahme ist die Reduzierung der Milbenpopulation im Haushalt durch regelmäßiges Waschen der Bettwäsche, Verwendung von allergendichten Bezügen und das Halten der Luftfeuchtigkeit unter 50 %. In schwereren Fällen kann eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht gezogen werden, bei der der Körper langsam an das Allergen gewöhnt wird, um die Überreaktion des Immunsystems zu reduzieren.

Hausstaubmilbenallergie vermeiden: 8 Tipps für ein milbenfreies Zuhause

Eine komplette Vermeidung unmöglich: Milben vollständig aus dem Leben zu verbannen, ist leider nicht möglich. Doch mit einigen Maßnahmen lässt sich die Anzahl der Milben deutlich reduzieren und die Symptome der Allergie lindern.

  1. Milben-dichte Bezüge: Verwenden Sie milben-dichte Matratzenbezüge und Kissenbezüge. Diese verhindern, dass die Milben in die Matratze und das Kissen gelangen und dort ihre Allergene ablagern.
  2. Regelmäßiges Waschen: Waschen Sie Ihre Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius. So werden die Milben und ihre Allergene abgetötet.
  3. Lüften und Saugen: Lüften Sie Ihr Schlafzimmer täglich und saugen Sie regelmäßig mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter. So wird die Luftfeuchtigkeit reduziert und Milbenkot und Staubpartikel entfernt.
  4. Teppiche und Vorhänge vermeiden: Verzichten Sie im Schlafzimmer auf Teppiche und Vorhänge. Diese bieten den Milben ideale Lebensbedingungen.
  5. Glatte Böden: Wählen Sie glatte Böden, die sich leicht feucht wischen lassen.
  6. Luftfeuchtigkeit regulieren: Sorgen Sie für eine Luftfeuchtigkeit von unter 60 Prozent im Schlafzimmer.
  7. Plüschtiere und Staubfänger: Entfernen Sie Plüschtiere und andere Staubfänger aus dem Schlafzimmer.
  8. Regelmäßiges Reinigen: Reinigen Sie Ihre Wohnung regelmäßig und gründlich.

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