Bluthochdruck und Herzprobleme bei Hitze - das müssen Sie wissen

Wenn das Thermometer auf Werte deutlich über 25 Grad Celsius klettert, sind Menschen mit Bluthochdruck oder einer Herzerkrankung besonders belastet. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei Hitze tun können.

Was ist Bluthochdruck?

Eine große Anzahl von Menschen leidet unter erhöhtem Blutdruck, auch bekannt als Hypertonie. In den meisten Fällen ist dieser Zustand für die Betroffenen nicht spürbar, was dazu führt, dass über Jahre hinweg die Gefäße einer Belastung ausgesetzt sind. Ein langanhaltend erhöhter Blutdruck kann das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden erhöhen. Es gilt die Regel: je höher der Blutdruck, desto größer das Risiko für Erkrankungen.

Die Blutdruckmessung erfolgt durch die Angabe von zwei Werten, die immer zusammen angegeben werden, zum Beispiel 128 zu 85. Der erste Wert bezieht sich auf den Druck in den Gefäßen während der Kontraktion des Herzens (systolischer Blutdruck). Der zweite Wert misst den Druck in den Gefäßen, wenn der Herzmuskel entspannt ist (diastolischer Blutdruck).

Ein erhöhter Blutdruck wird festgestellt, wenn der systolische Wert über 140 liegt, der diastolische Wert über 90 liegt oder wenn beide Werte erhöht sind. Die festgelegten Grenzwerte dienen als praktische Orientierung, sind jedoch nicht absolut. Daher gibt es unterschiedliche Empfehlungen darüber, ab welchem Punkt ein Bluthochdruck medikamentös behandelt werden sollte.

Im Video: Bluthochdruck: Symptome, Risiken und Gegenmaßnahmen

Allein in Deutschland sind viele Menschen von Bluthochdruck betroffen. Eine Studie hat zutage gefördert, dass viele aber gar nicht wissen, wie gesunde Blutdruckwerte ausschauen.

Bluthochdruck und Hitze

Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte während der Hitzewelle unbedingt verstärkt auf die Werte achten und unter Umständen Rücksprache mit dem Arzt halten. Aufgrund der hohen Temperaturen kann die Medikamenteneinnahme gefährlich werden. Hintergrund ist, dass der Körper in dieser Zeit auf Hochtouren läuft und sich die Gefäße erweitern. Der Blutdruck fällt also ab und genau dies kann die Wirkung der Blutsenker verstärken. Die Folgen von der Kombination blutdrucksenkende Medikamente und Gefäßerweiterung können gravierend sein. Schwindel, extreme Müdigkeit und Schwächeanfälle sind einige der möglichen Beschwerden. Auch bei einem längeren Aufenthalt in heißeren Regionen kann es von Vorteil sein, die Medikamente zu reduzieren. Dies sollte jedoch auf keinen Fall ohne Rücksprache erfolgen.

Lesenswert: Bluthochdruck in den Griff bekommen: Was Sie selbst unternehmen können >>

Herzprobleme und Hitze

Hohe Temperaturen über 30 Grad Celsius während des Sommers können insbesondere für ältere Menschen und jene, die bereits wegen Herzproblemen in Behandlung sind, zu einer Herausforderung werden. Wenn das Herz nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, wird auch das körpereigene Kühlsystem beeinträchtigt. Infolgedessen wird die Hitze vom Kreislauf nur unter erheblicher Anstrengung und oft unzureichend aus dem Körper abgeleitet. Dies kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Weitere Symptome können Konzentrationsstörungen, Muskelkrämpfe und sogar Herzrhythmusstörungen sein. In extremen Fällen, wenn die Körpertemperatur in Richtung 40 Grad Celsius ansteigt, besteht Lebensgefahr durch einen Hitzschlag.

Bluthochdruck und Herzprobleme: 5 Tipps bei extremer Hitze

1. Genügend trinken

Einige Menschen, insbesondere ältere Menschen, verspüren oft kein starkes Durstgefühl. Dadurch kann es an heißen Tagen und nach körperlicher Aktivität leicht passieren, dass wir eine große Menge Flüssigkeit verlieren, ohne diesen Verlust auszugleichen. Daher ist es im Sommer wichtig, nicht zu vergessen, ausreichend zu trinken. Die empfohlene zusätzliche Trinkmenge hängt von den jeweiligen Temperaturen und körperlichen Aktivitäten ab und kann daher von Tag zu Tag unterschiedlich sein. Als grobe Richtlinie wird oft empfohlen, bei Hitze ein bis zwei Liter Flüssigkeit zusätzlich zur üblichen Trinkmenge zu sich zu nehmen. Der tatsächliche Bedarf kann jedoch vornehmlich bei körperlicher Aktivität deutlich höher sein.

2. Elektrolyte zu sich nehmen

Bei heißem Wetter sollten Herzpatienten auf ihren Kaliumspiegel achten. Kalium zählt zu den essenziellen Elektrolyten im Körper und ist wichtig für die Herzfunktion und die Regulation des Blutdrucks. Ein Mangel an Kalium im Blut (Hypokaliämie) kann die Herzfunktion beeinträchtigen und zu Herzrhythmusstörungen führen. Bei erhöhtem Verlust von Elektrolyten sind Gemüsebrühen und kaliumreiches Obst wie Bananen, Aprikosen und Pfirsiche empfehlenswert.

Tolle Tipps: 5 kühlende Lebensmittel, die bei Hitze erfrischen >>

3. Moderates Training

Die beste Vorbereitung auf heißes Wetter besteht darin, das ganze Jahr über aktiv zu sein. Empfehlenswert sind Ausdauersportarten wie zügiges Gehen, Radfahren, Joggen oder Schwimmen. An heißen Tagen sollte man jedoch bei einem bereits belasteten Herz-Kreislauf-System vorsichtig sein, was den Sport betrifft. Je nach Temperaturen kann es ratsam sein, entweder vorübergehend ganz auf sportliche Aktivitäten zu verzichten oder die körperlichen Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verschieben. Eine Alternative wäre die Verwendung eines Fahrradergometers in einer kühlen Wohnung oder in einem klimatisierten Fitnessstudio.

Zum Thema: Fit trotz Hitze: Effektive Übungen für das Sommer-Workout >>

4. Medikamente im Auge behalten

In den meisten Fällen müssen Herzpatienten Medikamente einnehmen. Bei einigen Arzneimitteln zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann es aufgrund längerer Hitzewellen erforderlich sein, die Dosierung anzupassen. Dies betrifft beispielsweise blutdrucksenkende Medikamente wie Betablocker, ACE-Hemmer, Sartane und Calciumantagonisten sowie Diuretika (Entwässerungsmittel) für Patienten mit Herzinsuffizienz. Es ist daher wichtig, dass Herzpatienten regelmäßig von ihrem Arzt die Dosierung überprüfen lassen und besprechen, welche Medikamente bei Hitze reduziert werden können und für welchen Zeitraum.

Hier weiterlesen: Wie wirkt sich Hitze auf Medikamente aus? >>

5. Blutdruck messen

Bei hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße, was zu einem Absinken des Blutdrucks führen kann. Bei einigen Patienten ist dieser Effekt so stark ausgeprägt, dass eine Anpassung der Dosierung ihrer blutdrucksenkenden Medikamente erforderlich ist. Daher ist es ratsam, den Blutdruck regelmäßig zu messen, um mögliche Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Anpassungen der Medikamentendosis niemals ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin vorgenommen werden sollten.