Schmerzen in der Brust: Diese 4 Herzprobleme können dahinter stecken

Treten Schmerzen im Brustkorb auf, kann das für Verunsicherung sorgen. Denn neben harmlosen Gründen können auch ernst zunehmende Herzprobleme infrage kommen. Wir klären auf, welche genauen Erkrankungen des Herzens Brustschmerzen verantworten können. 

Im Normalfall bekommen wir wenig von unserem Herzen mit. Ab und an bemerken wir einen schnelleren Puls, wenn wir uns körperlich angestrengt haben oder aufgeregt sind. Ansonsten schlägt es ruhig im Takt – etwa 100.000 Mal am Tag.

Verschiedene Gründe für Brustschmerzen 

Bemerken wir allerdings ein Schmerzen in der Brust, was sich durch ein Ziehen, Druckgefühl oder Stechen äußern kann, sollten wir diese Beschwerden ernst nehmen. Die Schmerzen im Brustkorb können auf eine Herzerkrankung hinweisen – müssen aber nicht. Frauen haben meistens schmerzende Brüste kurz vor ihrer Periode: Aufgrund der hormonellen Veränderungen kommt es zu Wassereinlagerungen, die für ein Ziehen und Schmerzen in den Brüsten sorgen können. Weitere mögliche Erklärungen sind zum Beispiel Verspannungen im Brustkorb oder aber Verletzungen an den Rippen.

Von daher gilt: Sind die Schmerzen wiederkehrend, anhaltend oder sehr stark, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen.

Brustschmerzen: Diese 4 Herzprobleme stecken dahinter

Aber neben eher harmlosen Ursachen kann auch das Herz Probleme verursachen und verantwortlich für Schmerzen in der Brust sein. Folgende Ursachen können dementsprechend infrage kommen: 

1. Herzrhythmusstörungen

Gerät unser Herz aus dem Takt, nehmen viele das als Herzstolpern wahr. Schlägt unser Herz besonders schnell, können sich solche Herzrhythmusstörungen auch durch Brustschmerzen oder einem Engegefühl in der Brust äußern. Weitere Anzeichen von Herzrhythmusstörungen sind Schwindel, Übelkeit, Ohnmacht bis hin Krampfanfälle. Verschiedene Ursachen wie psychische Gründe wie Angst oder Aufregung, Alkohol- und Drogenkonsum, die Einnahme von Medikamenten, Bluthochdruck, ein Nährstoffmangel oder andere koronare Erkrankungen können Herzrhythmusstörungen auslösen.

2. Herzmuskelentzündung

Es ist nicht immer leicht, eine Herzmuskelentzündung als solche zu erkennen. Grund sind unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Gliederschmerzen und Abnahme der Leistungsfähigkeit. Eindeutiger sind hingegen Brustschmerzen, die eine Myokarditis begleiten können. Bei einer Myokarditis ist der Herzmuskel entzündet. Auslöser einer infektiösen Entzündung können Viren wie Herpes-, Masern- oder Influenzaviren, Bakterien und seltener Pilze sein. Aber auch nicht-infektiöse Gründe wie Rheuma, Bestrahlungen oder Medikamenten können eine Herzmuskelentzündung hervorrufen. Nicht selten kann sich der Herzmuskel nach einem nicht richtig auskurierten grippalen Infekt oder einer Magen-Darm-Grippe entzünden. 

3. Herzinfarkt

Das Erste, was einem bei Brustschmerzen in den Sinn kommt, ist natürlich ein Herzinfarkt. Denn ein plötzlich starkes und schmerzhaftes Engegefühl hinter dem Brustbein ist ein häufig ein Anzeichen für ein nahenden Herzinfarkt. Da das Herz nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, krampft sich der Muskel schmerzhaft zusammen. Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, sollten Sie umgehend den Notruf wählen. Weitere Symptome eines Herzinfarktes sind zum Beispiel Atemnot, Schmerzen in Armen, Rücken oder Hals, Schwindel, Blässe und kalter Schweiß.

4. Bluthochdruck

Ein erhöhter Blutdruck ist weit verbreitet und ein Risikofaktor für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben einem erhöhten Alter begünstigen vor allem ein ungesunder Lebensstil wie unzureichende Bewegung, Übergewicht, eine unausgewogene Ernährung, Rauchen sowie Alkoholkonsum das Entstehen von Bluthochdruck. Bluthochdruck ist nicht immer leicht als solcher zu erkennen – unspezifische Beschwerden können Nervosität, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sein. Infolge einer Herzerkrankung kann Bluthochdruck ein Symptom sein, was sich durch Atemnot, Engegefühl und eben auch Brustschmerzen äußern kann. Treten noch weitere Anzeichen wie Sprach- und Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen sowie Lähmungserscheinungen auf, sollten Sie umgehend einen Notarzt rufen, da ein Infarkt drohen kann. 

Gesundes Herz: Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge

Um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, sollten Sie regelmäßig Ihr Herz unterlassen lassen. Bis zum 55. Lebensjahr reicht es, wenn Sie alle zwei Jahre zur Vorsorge gehen. Ab 55 Jahren dann einmal im Jahr. Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören unter anderem ein Ultraschall von Herz und Gefäßen sowie von Kopf- und Halsgefäßen, Analyse der Blutwerte, EKG und Belastungs-EKG und Überprüfung der Lungenfunktion. 

Video: Blutdruck natürlich senken – die besten Tipps für den Alltag