Grüner Star: Erkennen Sie die Warnzeichen, bevor es zu spät ist

Der Grüne Star, medizinisch als Glaukom bekannt, zählt zu den tückischsten Augenerkrankungen überhaupt. Er entwickelt sich meist schleichend und bleibt lange Zeit unbemerkt – dabei kann ein unbehandeltes Glaukom zu irreparablen Schäden des Sehnervs und im schlimmsten Fall sogar zur Erblindung führen. Umso wichtiger ist es, die Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und regelmäßig zur augenärztlichen Vorsorge zu gehen. Doch welche Symptome deuten auf einen Grünen Star hin, und wann ist schnelles Handeln gefragt?

Frau hat Kopfschmerzen und greift sich an die Schläfen.© AdobeStock/Andrey Popov
Kopfschmerzen können – vor allem bei akuten Glaukomanfällen – auftreten.

Was ist Grüner Star (Glaukom) überhaupt und wie entsteht er?

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, ist eine Augenerkrankung, bei der der Sehnerv langsam und meist unbemerkt geschädigt wird. 

Hauptursache ist häufig ein zu hoher Augeninnendruck, der entsteht, wenn das Kammerwasser im Auge nicht richtig abfließen kann und sich staut. Dadurch wird der Sehnerv belastet und es sterben nach und nach Nervenzellen ab, was zu Ausfällen im Gesichtsfeld führt – zunächst am Rand, später auch im Zentrum. 

Die 5 tückischen Warnzeichen des Grünen Stars

Im Anfangsstadium verursacht der Grüne Star in der Regel kaum oder gar keine Beschwerden. Erst wenn der Sehnerv schon geschädigt ist, zeigen sich die ersten Anzeichen – häufig in Form von Ausfällen am Rand des Gesichtsfeldes, die Betroffene oft nicht sofort bemerken.

Typische Warnzeichen sind:

  1. Blinde Flecken oder Verschleierungen am Rand des Sichtfelds, die sich langsam ausbreiten und vom Gehirn zunächst ausgeglichen werden.
  2. Tunnelblick: Das periphere Sehen verschlechtert sich, sodass Betroffene Hindernisse oder Personen am Rand ihres Sichtfelds übersehen.
  3. Sehstörungen und Farbringe um Lichtquellen: Manche bemerken beim Blick auf Lampen oder Scheinwerfer regenbogenfarbige Kreise.
  4. Kopfschmerzen, Augenrötungen und gelegentliche Augenschmerzen können – vor allem bei akuten Glaukomanfällen – auftreten.
  5. Plötzliche starke Sehstörungen, Übelkeit und ein verhärteter Augapfel sind Alarmzeichen für einen akuten Glaukomanfall, der sofort notärztlich behandelt werden muss.

Welche Risikofaktoren gibt es für die Entstehung eines Glaukoms?

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms zählen ein erhöhter Augeninnendruck, eine gestörte Durchblutung des Sehnervs und ein höheres Lebensalter – das Risiko steigt insbesondere ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. 

Eine familiäre Vorbelastung, also Glaukomfälle bei Eltern oder Geschwistern, erhöht das Erkrankungsrisiko ebenfalls erheblich. 

Weitere Faktoren sind starke Kurz- oder Weitsichtigkeit, eine dünnere Hornhaut, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder stark schwankender Blutdruck sowie arteriosklerotische Gefäßerkrankungen. 

Auch Migräne, Schlafapnoe, bestimmte Medikamente (wie Kortisonpräparate), frühere Augenverletzungen oder Entzündungen und eine dunkle Hautfarbe gelten als Risikofaktoren. Wer mehrere dieser Risikofaktoren aufweist, sollte besonders aufmerksam sein und regelmäßig augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.