Was ist Gicht?

Gicht ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle zwischen den Gelenken absetzen und Schmerzen und Schwellungen verursachen. Gicht verläuft sehr häufig in Schüben, als Zeiten, in denen Betroffene keine Schmerzen haben, gefolgt von einer sehr schmerzvollen Phase. 

Meist betreffen Gichtanfälle das große Zehengelenk oder andere Zehen, allerdings sind auch andere Gelenke wie Knie, Handknöchel, Handgelenk oder Ellenbogen möglich. Gicht ist eine Form von Arthritis. Arthritis ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von entzündlichen Gelenkkrankheiten. Der medizinische Begriff von Gicht ist Arthritis urica. 

Ursachen und Risikofaktoren von Gicht

Für Gicht kann es verschiedene Ursachen geben. Folgende Auslöser können zu Gicht führen:

  • Harnsäure: Gicht entsteht durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie). Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, die in bestimmten Lebensmitteln und im Körper selbst vorkommen.
  • Ernährung: Lebensmittel mit hohem Purin-Gehalt, wie rotes Fleisch, Meeresfrüchte und Alkohol (insbesondere Bier), können das Risiko erhöhen.
  • Genetik: Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko für Gicht erhöhen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Diuretika und niedrig dosiertes Aspirin, können den Harnsäurespiegel erhöhen.
  • Gesundheitszustände: Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Metabolisches Syndrom und Nierenerkrankungen können das Risiko erhöhen.

Die Symptome von Gicht

Gicht ist nicht leicht von anderen Gelenkerkrankungen zu unterscheiden, da sich die meisten Gelenkerkrankungen in ihren Symptomen sehr ähneln. Allein die Ursachen sind andere. Bei Gicht unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Gicht. Folgende Symptome zeigen sich dann:

  • Akute Gichtanfälle: Plötzlich auftretende, starke Schmerzen, Rötung, Schwellung und Wärme in einem Gelenk, oft im großen Zeh.
  • Chronische Gicht: Wiederkehrende Anfälle können zu dauerhaften Gelenkschäden und der Bildung von Tophi (Harnsäureablagerungen unter der Haut) führen.

Gichtanfälle treten oft nachts oder frühmorgens auf und können mehrere Stunden bis Tage anhalten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Gicht gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gicht zu behandeln oder der Erkrankung vorzubeugen. 

  1. Medikamente: Arzneimittel wie Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen, Colchicin gegen akute Gichtanfälle, Kortikosteroide zur Reduktion von Entzündungen und Schmerzen, Urikostatische Mittel (wie Allopurinol) zur Reduktion der Harnsäureproduktion oder Urikosurika (beispielsweise Probenecid) zur Erhöhung der Harnsäureausscheidung über die Nieren, können helfen die Auswirkungen von Gicht zu lindern.
  2. Lebensstiländerungen: Auch die Reduktion von purinreichen Lebensmitteln (Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Fruchtsäfte) und Alkohol sind eine effektive Methode, Gichtanfällen entgegenzuwirken. Eine Gewichtsreduktion kann helfen, den Harnsäurespiegel zu senken und das Trinken von ausreichend Wasser fördert das Ausscheiden von Harnsäure.

Zudem helfen folgende präventive Maßnahmen:

  1. Regelmäßige Überprüfung des Harnsäurespiegels: Besonders bei bekannten Risikofaktoren.
  2. Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung.

Mit der richtigen Behandlung und Lebensstiländerungen kann Gicht gut kontrolliert werden. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

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