In Kürze: Das ist Gicht
- Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich im Blut zu viel Harnsäure ansammelt.
- Die Symptome sind Gelenkentzündung, Schmerzen, Schwellungen und Rötungen.
- Gicht wird in der Regel mit Medikamenten behandelt, die die Harnsäureausscheidung erhöhen.
- Risikofaktoren für Gicht sind u.a. Übergewicht, Alkoholkonsum, hohe Blutfettwerte und Diabetes mellitus.
Im Video: Gicht erkennen an diesen typischen Symptomen
Gicht erkennen: Alles über die Stoffwechselerkrankung
Wie entsteht Gicht?
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich im Blut zu viel Harnsäure ansammelt. Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen, die in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Wenn zu viel Harnsäure im Blut ist, können sich Kristalle bilden, die sich in den Gelenken und anderen Geweben ablagern. Harnsäure ist ein Abfallprodukt des Purinstoffwechsels.
Es gibt zwei Hauptursachen für Gicht:
- Überproduktion von Harnsäure
Der Körper produziert zu viel Harnsäure, z. B. bei bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Leukämie oder Krebs.
- Unzureichende Harnsäureausscheidung
Die Nieren scheiden nicht genug Harnsäure aus, z. B. bei Nierenerkrankungen oder bei Einnahme bestimmter Medikamente.
Symptome von Gicht
Das typische Symptom von Gicht ist ein akuter Gichtanfall. Dabei entzündet sich ein Gelenk plötzlich und heftig. Die Symptome treten in der Regel nachts auf und sind am stärksten ausgeprägt. Die betroffene Stelle ist stark geschwollen, gerötet und schmerzempfindlich. In den meisten Fällen ist das erste betroffene Gelenk das des großen Zehs. Aber auch andere Gelenke können betroffen sein, z. B. die Handgelenke, Fingergelenke, Kniegelenke oder Sprunggelenke.
Wenn Gicht nicht behandelt wird, können die Anfälle häufiger und schwerer werden. Außerdem können sich Harnsäurekristalle in anderen Geweben ablagern, z. B. in der Haut, den Knorpeln oder den Nieren. Dies kann zu weiteren Komplikationen führen, z. B. zu einer chronischen Gelenkentzündung, einer Nierenerkrankung oder einer Nierensteinbildung.
Gicht erkennen: Die Diagnose
Die Diagnose von Gicht wird durch eine Blutuntersuchung gestellt. Dabei wird der Harnsäurespiegel im Blut gemessen. Ein erhöhter Harnsäurespiegel ist ein Hinweis auf Gicht. Um die Diagnose zu sichern, kann der Arzt auch eine Gelenkpunktion durchführen. Dabei wird Flüssigkeit aus dem betroffenen Gelenk entnommen und untersucht.
Gicht behandeln
Die Behandlung von Gicht zielt darauf ab, die Harnsäurewerte im Blut zu senken und die Entzündung zu bekämpfen. In der Akutphase eines Gichtanfalls werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, z. B. Kortison oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Um die Harnsäurewerte langfristig zu senken, werden Medikamente eingesetzt, die die Harnsäureausscheidung erhöhen, z. B. Allopurinol oder Febuxostat.
5 Tipps, wie Sie das Gichtrisiko verringern können
Um das Risiko für Gicht zu verringern, ist es wichtig, einige Lebensstiländerungen vorzunehmen:
1. Gewicht halten
Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für Gicht. Das liegt daran, dass bei Übergewicht die Nieren weniger Harnsäure ausscheiden können. Versuchen Sie, Ihr Gewicht zu reduzieren. Dies kann dazu beitragen, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken.
2. Alkoholkonsum einschränken
Alkoholkonsum kann den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen. Dies liegt daran, dass Alkohol die Harnsäureproduktion in der Leber anregt. Wenn Sie Alkohol trinken, beschränken Sie Ihren Konsum auf maximal 2 Gläser pro Tag für Männer und 1 Glas pro Tag für Frauen.
3. Hohe Blutfettwerte senken
Hohe Blutfettwerte können den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen. Dies liegt daran, dass hohe Blutfettwerte die Harnsäureausscheidung der Nieren beeinträchtigen können.
4. Diabetes mellitus gut behandeln
Diabetes mellitus kann das Risiko für Gicht erhöhen. Das liegt daran, dass Diabetes mellitus die Harnsäureproduktion in der Leber anregen kann. Es ist wichtig, den Blutzuckerspiegel gut zu kontrollieren.
5. Nierenerkrankungen vorbeugen
Nierenerkrankungen können das Risiko für Gicht erhöhen. Das liegt daran, dass Nierenerkrankungen die Harnsäureausscheidung beeinträchtigen können. Versuchen Sie, die Risikofaktoren zu vermeiden. Dazu gehören Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck.
Risikofaktoren für Gicht
Das Risiko für Gicht steigt, wenn man folgende Faktoren hat:
- Übergewicht
- Alkoholkonsum
- Hohe Blutfettwerte
- Diabetes mellitus
- Nierenerkrankungen
- Familiäre Veranlagung