Dermatomyositis: Daran erkennen Sie die schlimme Haut-Muskel-Krankheit

Stellen Sie sich vor, Ihre Muskeln werden plötzlich schwach und Ihre Haut verfärbt sich. Alltägliche Aufgaben wie Treppensteigen oder das Öffnen einer Tür werden zur Herausforderung. Was zunächst wie harmloser Muskelkater oder ein Sonnenbrand erscheint, entpuppt sich als eine seltene und rätselhafte Krankheit: Dermatomyositis.

Dermatomyositis© iStock/Tunatura

Dermatomyositis: Eine entzündliche Erkrankung der Haut und Muskeln

Dermatomyositis ist eine seltene, rheumatische Erkrankung, die zu den Kollagenosen gehört. Diese Gruppe von Krankheiten zeichnet sich durch Entzündungen des Bindegewebes aus. Bei Dermatomyositis sind insbesondere zwei Gewebe betroffen:

  • Haut ("Dermato"): Es kann zu einem roten oder violetten Ausschlag kommen, besonders an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Augenlidern und Händen.
  • Muskulatur ("Myositis"): Entzündungen führen zu Muskelschwäche, meist in den Schultern, Hüften und Oberschenkeln.

Symptome einer Dermatomyositis

Die Dermatomyositis kann verschiedene Symptome hervorrufen, die Haut und Muskeln betreffen.

Hautausschlag

  • Heliotroper Ausschlag: Ein violetter oder rötlicher Ausschlag um die Augenlider und auf den Wangen.
  • Gottron-Papeln: Rötlich-violette Flecken an den Knöcheln, Ellenbogen und Knien.
  • Vaskuläre Veränderungen: Erweiterte Kapillaren und erythematöse Flecken an den Händen und Füßen.

Muskelschwäche

  • Schwäche in den proximalen Muskeln: Schultern, Hüften und Oberschenkel sind am häufigsten betroffen.
  • Schwierigkeiten beim Heben von Gegenständen, Treppensteigen oder aus dem Sitzen aufstehen.
  • Schmerzen und Müdigkeit in den Muskeln.

Andere mögliche Symptome

  • Schluckbeschwerden
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Gelenkschmerzen und -schwellungen
  • Verkalkungen unter der Haut

So wird einen Dermatomyositis behandelt

Die Behandlung der Dermatomyositis zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Medikamente

  • Kortikosteroide: Kortisonpräparate wie Prednison sind die am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung der Dermatomyositis. Sie wirken entzündungshemmend und können die Muskelschwäche verbessern.
  • Immunsuppressiva: Diese Medikamente unterdrücken das Immunsystem und werden eingesetzt, um die Entzündung zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Häufige Immunsuppressiva bei Dermatomyositis sind Azathioprin, Methotrexat und Cyclosporin.
  • Intravenöse Immunglobuline (IVIg): IVIg sind Antikörper, die aus dem Blut von gesunden Spendern gewonnen werden. Sie können bei Patienten eingesetzt werden, die auf Kortikosteroide oder Immunsuppressiva nicht ansprechen.

Andere Therapien

  • Physiotherapie: Die Physiotherapie kann helfen, die Muskelschwäche zu verbessern und die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Ergotherapie: Die Ergotherapie kann Patienten helfen, bei alltäglichen Aktivitäten wie Essen, Anziehen und Schreiben wieder selbstständig zu werden.
  • Logopädie: Die Logopädie kann bei Schluckbeschwerden helfen.

Die Behandlung der Dermatomyositis erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Patienten und einem Team von Ärzten, Rheumatologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden.

Kann man einer Dermatomyositis vorbeugen?

Derzeit gibt es keine Möglichkeit, einer Dermatomyositis vorzubeugen. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt, und es gibt keine bekannten Risikofaktoren.

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