Agitierte Depression: Wenn die Depression rastlos macht

Die agitierte Depression ist eine Sonderform der Depression, die durch innere Unruhe und Rastlosigkeit gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zur typischen Depression, bei der Antriebslosigkeit und Müdigkeit im Vordergrund stehen, leiden Betroffene der agitierten Depression unter einem starken Bewegungsdrang und Anspannung. Lesen Sie in diesem Artikel mehr.

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Die agitierte Depression ist durch innere Unruhe und Rastlosigkeit gekennzeichnet.

Definition: Agitierte Depression

Die agitierte Depression ist eine spezielle Form der Depression, die sich durch ein Zusammentreffen von depressiven Symptomen und innerer Unruhe (Agitation) auszeichnet. Anders als bei der klassischen Depression, bei der Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit im Vordergrund stehen, leiden Betroffene der agitierten Depression unter einem starken Bewegungsdrang und anhaltender Anspannung.

Test: Leide ich an einer agitierten Depression?

Dieser Test kann Ihnen helfen, erste Hinweise auf eine agitierte Depression zu erkennen. Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen ehrlich und spontan mit "Ja" oder "Nein":

1. Fühle ich mich in den letzten zwei Wochen niedergeschlagen, traurig oder hoffnungslos?

2. Habe ich in den letzten zwei Wochen anhaltend innere Unruhe oder Rastlosigkeit verspürt?

3. Kann ich mich schwer konzentrieren oder Entscheidungen treffen?

4. Habe ich Schlafstörungen (z. B. Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder vermehrter Schlaf)?

5. Habe ich Appetitlosigkeit oder vermehrten Appetit?

6. Fühle ich mich müde und energielos?

7. Habe ich anhaltende Gedanken an Tod oder Suizid?

Auswertung:

  • 3 oder mehr "Ja"-Antworten: Es besteht der Verdacht auf eine agitierte Depression.
  • 2 "Ja"-Antworten: Es könnte sich um eine leichte depressive Episode handeln.

Wichtig: Dieser Test ersetzt keine professionelle Diagnose. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Psychotherapeuten, wenn Sie mehrere Fragen mit "Ja" beantwortet haben.

Agitierte Depression: Diese Symptome sollten Sie auch kennen

Die agitierte Depression zeichnet sich durch eine unheilvolle Verknüpfung von depressiver Niedergeschlagenheit und quälender innerer Unruhe aus. Im Gegensatz zur typischen Depression, die von Antriebslosigkeit und Müdigkeit geprägt ist, leiden Betroffene hier unter einem unbändigen Bewegungsdrang und anhaltender Anspannung.

Tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit treffen auf ein Gefühl, wie in einem Käfig gefangen zu sein. Die Gedanken kreisen, der Körper zittert, rastlos wandert man umher, getrieben von einer unsichtbaren Kraft. Schlafstörungen und Appetitlosigkeit verstärken die Qual, Konzentration und selbst einfache Aufgaben werden zur Herausforderung. Suizidgedanken können wie ein dunkler Schatten über dem Leben lasten.

Ursachen der agitierten Depression

Die Ursachen der agitierten Depression sind komplex und vielschichtig. Es gibt keine einzelne Ursache, die diese spezifische Form der Depression erklärt. Vielmehr scheinen verschiedene Faktoren zusammenzukommen, um die Entwicklung einer agitierten Depression zu begünstigen.

1. Genetische Faktoren

Studien zeigen, dass die Veranlagung für Depressionen und Angststörungen vererbbar sein kann. Das bedeutet, dass Menschen mit familiärer Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko haben, an einer agitierten Depression zu erkranken.

2. Neurotransmitterstörungen

Ungleichgewichte im Gehirn, insbesondere von Botenstoffen wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, können die Entstehung einer Depression begünstigen. Bei der agitierten Depression scheinen diese Ungleichgewichte eine ausgeprägtere Rolle zu spielen.

3. Traumatische Erfahrungen

Frühe Traumata, wie Missbrauch, Vernachlässigung oder Gewalterfahrungen, können das Risiko für eine agitierte Depression erhöhen. Diese Erfahrungen können zu einer Überaktivierung des Stresssystems führen, was wiederum die Symptome der Agitation verstärken kann.

4. Stressbelastungen

Chronischer Stress kann die Entwicklung einer Depression begünstigen. Bei Menschen mit einer Vorbelastung kann starker Stress die Entstehung einer agitierten Depression auslösen.

5. Körperliche Erkrankungen

Verschiedene körperliche Erkrankungen, wie z. B. Schilddrüsenstörungen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können depressive Symptome und Agitation verursachen. In diesen Fällen ist es wichtig, die zugrundeliegende Erkrankung zu behandeln, um die Depression zu lindern.

6. Weitere mögliche Faktoren

  • Psychische Erkrankungen: Angststörungen, bipolare Störung, Substanzmissbrauch
  • Persönlichkeitsmerkmale: Impulsivität, Perfektionismus
  • Ungesunder Lebensstil: Schlafmangel, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel

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Therapiemöglichkeiten einer agitierten Depression

Die Therapie der agitierten Depression erfordert in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen, um die komplexen Symptome zu lindern. Mögliche Therapiebausteine sind:

1. Psychotherapie

  • Kognitive Verhaltenstherapie: zielt darauf ab, negative Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.
  • Interpersonelle Therapie: fokussiert sich auf die Verbesserung der Beziehungen zu anderen Menschen.
  • Psychodynamische Therapie: hilft, die unbewussten Ursachen der Depression zu verstehen und zu bearbeiten.

2. Antidepressiva

  • Verschiedene Arten von Antidepressiva können eingesetzt werden, um die Symptome der Depression und Agitation zu lindern.
  • Die Auswahl und Dosierung der Medikamente muss individuell angepasst werden.
  • Nebenwirkungen sollten beachtet und mit dem Arzt besprochen werden.

3. Weitere Therapien

  • Elektrokonvulsive Therapie (EKT): kann in schweren Fällen eingesetzt werden, wenn andere Therapien nicht anschlagen.
  • Lichttherapie: kann bei saisonal abhängiger Depression helfen.
  • Bewegungstherapie: kann die Stimmung verbessern und Stress reduzieren.
  • Entspannungstechniken: wie Yoga oder Meditation können helfen, die innere Unruhe zu lindern.