Frontotemporale Demenz: Jetzt äußert sich Bruce Willis Frau Emma Heming-Willis

Die Familie des Hollywoodstars Bruce Willis machte 2022 das Karriereende des Action-Helden bekannt. Da der Star an Aphasie litt, die durch eine Frontotemporale Demenz ausgelöst wurde, war ihm das Schauspielern unmöglich geworden. Aber was genau ist eine Frontotemporale Demenz und was bedeutet Aphasie wirklich? Wir klären auf.

Bruce Willis ist einer der bekanntesten Stars der Welt. Als Action-Held in Hollywoodfilmen hat der charmante Glatzenträger mit der sanften Stimme uns über Jahrzehnte auf der ganz großen Leinwand begleitet. 2022 machte seine Familie bekannt, dass der Star seine Karriere beendet, da er an einer Frontotemporalen Demenz erkrankt ist, die ihm das Schauspielern unmöglich macht. Was es mit der Krankheit auf sich hat, lesen Sie hier. 

Im Video: Alle Infos zur Sprachstörung Aphasie

Was ist Frontotemporale Demenz?

Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine Gruppe von Erkrankungen, die durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen in bestimmten Bereichen des Gehirns, insbesondere in den Frontal- und Temporallappen, gekennzeichnet ist. Diese Bereiche sind verantwortlich für Persönlichkeit, Verhalten und Sprache.

Die Symptome von FTD können je nach betroffenem Bereich des Gehirns variieren und umfassen Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit, Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Sprechen (Aphasie), und in einigen Fällen auch motorische Probleme.

Es ist wichtig zu beachten, dass FTD eine seltene Erkrankung ist und sich von anderen Formen der Demenz, wie Alzheimer, in vielerlei Hinsicht unterscheidet. Während Gedächtnisverlust oft ein frühes Symptom bei Alzheimer ist, ist dies bei FTD nicht unbedingt der Fall.

Wie bei allen Formen der Demenz gibt es derzeit keine Heilung für FTD, aber es gibt Behandlungen und Therapien, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Symptome der Frontotemporalen Demenz: Was ist Aphasie?

Der Begriff Aphasie leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „Sprachlosigkeit“. Doch mit Verwunderung und Verdutztheit hat Aphasie nichts zu tun. Bei Betroffenen ist das Sprachzentrum im Gehirn beschädigt, sie verlieren mitunter die Fähigkeit Sprache zu bilden oder zu verstehen komplett. Es gibt verschiedene Formen der Aphasie. Bei den schwersten Erscheinungen der Hirnschädigung können Erkrankte weder sprechen, noch Sprache verstehen. Sie verlieren auch die Fähigkeit des Lesens und Schreibens. Die wichtigsten Informationen zur Aphasie haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Im Falle von Bruce Willis ging man erst davon aus, dass das Gehör des Hollywood-Stars durch die Dreharbeiten für die "Stirb langsam"-Filmreihe beeinträchtigt worden war. Bruce Willis' Frau Emma Heming-Willis kümmert sich seither um ihren erkrankten Mann und sprach in einem Video auf Instagram nun offen über die Diagnose ihres Ehemanns. Sie müsse sich um sich selbst und ihre Familie kümmern. „Es fällt mir nicht leicht. Aber ich tue einfach immer mein Bestes", so die 45-Jährige.

Sprachstörung oder Sprechstörung?

Aphasie ist eine Sprachstörung. Der Grund der Störung liegt im Sprachzentrum im Gehirn. Somit kann Sprache kognitiv nicht gebildet oder verstanden werden. Im Unterschied dazu sind Sprechstörungen Störungen des Sprechapparats, bei denen der Prozess des Sprechens behindert wird. Der Unterschied zwischen Sprach- und Sprechstörung ist also erheblich.

Formen der Sprachstörung

In Deutschland wurde 1983 mit dem Aachener Aphasie-Test ein standardisierter Test zur Feststellung der Form und Schwere einer Aphasie entwickelt. Aachener Forschende unterteilen die Sprachstörung entsprechend dieses Tests in vier Formen:

  • Anomische Aphasie: Störung der Sprachzentren sorgt vor allem für Wortfindungsstörungen. Die Sprache ist bei den meisten Betroffenen weiterhin fließend, wobei entfallene Worte umschrieben werden.
  • Broca-Aphasie: Schäden im Broca-Areal der Großhirnrinde sorgen für starke Wortfindungsstörungen. Die Sprache ist nicht mehr fließend, stockt häufig und Sätze können von Betroffenen oft nur mit großer Anstrengung gebildet werden. Auch das Sprachverständnis ist oft beeinflusst.
  • Wernicke-Aphasie: Schäden im Wernicke-Areal des Hirns sorgen für Sprachstörungen, die sich vor allem durch Wort- und Lautverwechselungen ausdrücken. Auch bilden die Betroffenen mitunter neue Worte, wobei ihnen nicht auffällt, dass sie unverständlich sprechen. Ein übermäßiger Spracherguss hängt auch oft mit Verletzungen des Wernicke-Areals zusammen.
  • Globale Aphasie: Die schwerste Form der Aphasie hat katastrophale Folgen für die Sprachbildung und das Sprachverständnis. Lautsprache ist kaum oder gar nicht mehr möglich. Schwere Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns sind die Hauptursache für die globale Aphasie.