Demenz: Was Sie zu Symptomen, Ursachen und Behandlung wissen müssen

Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zu einem allmählichen Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt. Welche Symptome auftreten, was eine Demenz hervorruft und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, lesen Sie bei uns.

Demenz© iStock/Natee127
Erfahren Sie bei uns, wie sich eine Demenz äußert. 

Was ist eine Demenz?

Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die den Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Gedächtnisprobleme verursacht. Es ist keine normale Alterserscheinung, sondern eine fortschreitende Krankheit, die das tägliche Leben der betroffenen Person beeinträchtigt. Eine Demenz beginnt oft mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit, aber im weiteren Verlauf gehen auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses verloren. Dadurch verlieren die Betroffenen nach und nach die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben. Im Verlauf der Krankheit kommt es auch zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Sprache, Auffassungs- und Denkfähigkeit sowie der Orientierung. Dadurch wird das gesamte Wesen eines Menschen – seine Wahrnehmung, sein Verhalten und sein Erleben – erschüttert. Man geht davon aus, dass die Alzheimer-Krankheit die häufigste irreversible Demenzform ist. Ihr Anteil liegt bei etwa 60 bis 65 Prozent.

Was sind die Symptome einer Demenz?

Die Symptome einer Demenz können je nach Art und Stadium der Erkrankung variieren. Hier sind jedoch einige häufige Symptome:

Gedächtnisverlust

Dies betrifft in der Regel das Kurzzeitgedächtnis zuerst, kann sich aber im weiteren Verlauf auf das Langzeitgedächtnis ausweiten.

Desorientierung

Bei Demenz kann es zu Desorientierung kommen. Dies bedeutet, dass betroffene Personen Schwierigkeiten haben, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und sich an Zeit, Ort und Personen zu erinnern. Sie können sich verirren, die Orientierung verlieren oder sich nicht mehr sicher sein, wo sie sind. Die Desorientierung kann zu Ängsten und Verwirrung führen. Es ist wichtig, Menschen mit Demenz dabei zu unterstützen, sich sicher und orientiert zu fühlen, indem man ihnen klare Anweisungen gibt, ihnen vertraute Umgebungen schafft und regelmäßige Routinen beibehält.

Sprach- und Kommunikationsprobleme

Personen mit Demenz haben Schwierigkeiten, bestimmte Wörter zu finden oder sich an den richtigen Ausdruck zu erinnern. Sie können häufig nach den richtigen Worten suchen oder allgemeine Begriffe verwenden, um etwas zu beschreiben. Auch das Lesen und Schreiben kann für Menschen mit Demenz schwierig werden. Sie können Probleme haben, Wörter zu erkennen, Texte zu verstehen oder sich an die Rechtschreibung zu erinnern.

Probleme bei der Problemlösung und Planung

Bei Demenz können Probleme bei der Problemlösung und Planung auftreten. Betroffene haben Schwierigkeiten, Aufgaben zu planen und zu organisieren, Entscheidungen zu treffen und komplexe Probleme zu lösen. Ihr logisches Denken und ihre Flexibilität im Denken können beeinträchtigt sein. Unterstützung mit klaren Anweisungen, visuellen Hilfsmitteln und Aufteilung von Aufgaben in kleinere Schritte kann hilfreich sein.

Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit

Bei Demenz können Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit auftreten. Betroffene können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Aggression, Angst oder Depression zeigen. Ihre Persönlichkeit kann sich verändern, sie können sich ungewöhnlich verhalten oder Interessen verlieren. Diese Veränderungen können auf die Auswirkungen der Erkrankung auf das Gehirn zurückzuführen sein.

Verlust von Interessen und Fähigkeiten

Menschen mit Demenz verlieren oft das Interesse an früheren Hobbys und Aktivitäten, können Schwierigkeiten beim Ausführen alltäglicher Aufgaben haben und benötigen möglicherweise Unterstützung bei einfachen Handlungen wie Anziehen oder Essen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht immer eindeutig auf eine Demenz hinweisen, da sie auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Eine genaue Diagnose sollte von einem Arzt gestellt werden. Haben Sie daher den Verdacht, dement zu werden – suchen Sie sich ärztliche Hilfe. 

Was sind die Ursachen einer Demenz?

Es gibt verschiedene Ursachen für Demenz. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit, bei der sich im Gehirn abnorme Proteinablagerungen bilden. Eine weitere häufige Ursache ist die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Andere Ursachen können Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz, Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit oder bestimmte Infektionen wie HIV sein. Darüber hinaus können auch Schädel-Hirn-Traumata, langjähriger Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Vitaminmangel oder Schilddrüsenerkrankungen zu Demenz führen. 

Wie wird eine Demenz diagnostiziert?

Die Diagnose einer Demenz erfordert in der Regel eine umfassende Bewertung durch einen Arzt oder Neurologen, der auf dem Gebiet der Demenzerkrankungen spezialisiert ist. Der Diagnoseprozess beinhaltet normalerweise mehrere Schritte:

  1. Anamnese: Der Arzt wird eine ausführliche Krankengeschichte erheben, einschließlich der Symptome, des Verlaufs und der familiären Vorgeschichte.
  2. Körperliche Untersuchung: Eine gründliche körperliche Untersuchung wird durchgeführt, um andere mögliche Ursachen der Symptome auszuschließen.
  3. Kognitive Tests: Es werden verschiedene kognitive Tests durchgeführt, um das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, das Denkvermögen und andere kognitive Funktionen zu bewerten.
  4. Bildgebung des Gehirns: Bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) können durchgeführt werden, um strukturelle Veränderungen im Gehirn zu identifizieren.
  5. Laboruntersuchungen: Bluttests können durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen der Symptome wie Schilddrüsenprobleme oder Vitaminmangel auszuschließen.
  6. Neuropsychologische Tests: Ausführlichere neuropsychologische Tests können durchgeführt werden, um die kognitiven Fähigkeiten genauer zu bewerten und den Schweregrad der Demenz zu bestimmen.

Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann der Arzt eine Diagnose stellen und die Art der Demenz bestimmen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um eine angemessene Behandlung und Unterstützung zu ermöglichen.

Frau mit Alzheimer löst Puzzle© AdobeStock/Prostock-studio
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Wie wird eine Demenz behandelt?

Eine Demenz ist nicht heilbar. Die Behandlung von Demenz zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität der betroffenen Person zu verbessern. Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Demenz:

1. Medikamentöse Therapie

Es gibt Medikamente, die zur Behandlung von Demenz eingesetzt werden können. Diese Medikamente können helfen, Gedächtnisprobleme, Verwirrung und andere Symptome zu reduzieren. Sie werden jedoch individuell verschrieben und ihre Wirksamkeit kann variieren.

2. Therapie und Unterstützung

Ergotherapie, Sprachtherapie und Physiotherapie können helfen, die kognitiven Fähigkeiten, die Kommunikation und die körperliche Mobilität zu verbessern. Unterstützende Therapien wie Musik- oder Kunsttherapie können ebenfalls eingesetzt werden, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern.

3. Anpassung des Umfelds

Es ist wichtig, das Umfeld der betroffenen Person anzupassen, um ihre Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten. Dies kann beispielsweise durch die Entfernung von Stolperfallen, die Anbringung von Erinnerungshilfen oder die Schaffung einer klaren und strukturierten Umgebung geschehen.

4. Unterstützung für Angehörige

Die Betreuung von Menschen mit Demenz kann eine große Belastung für Angehörige sein. Es ist wichtig, dass sie Unterstützung erhalten, sei es durch Schulungen, Beratung oder die Inanspruchnahme von Entlastungsangeboten, um ihre eigene Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten.

5. Lebensstiländerungen

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Symptome zu mildern. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und geistige Stimulation.

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine Heilung für Demenz gibt. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine frühzeitige Diagnose und ein ganzheitlicher Ansatz zur Betreuung sind entscheidend, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Kann man eine Demenz vorbeugen?

Es gibt keine bekannte Möglichkeit, Demenz vollständig zu verhindern. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko einer Demenzerkrankung verringern, allerdings keine Garantie bieten können.

Führen Sie einen gesunden Lebensstil! Denn eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf und Vermeidung von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum können das Risiko einer Demenz reduzieren. 

Geistige Stimulationen können dazu beitragen, das Gehirn fit zu halten, indem sie verschiedene Bereiche des Gehirns aktivieren und stimulieren. Wenn wir uns geistig herausfordern, werden neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn gebildet und bestehende Verbindungen gestärkt. Dies wird als neuroplastische Anpassung bezeichnet. Durch geistige Aktivitäten wie Lesen, Lernen, Rätsel lösen oder das Spielen von Gedächtnisspielen werden verschiedene kognitive Fähigkeiten gefördert, darunter Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Problemlösung, logisches Denken und Sprache. Diese Aktivitäten fordern das Gehirn heraus, neue Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern.

Auch soziale Aktivitäten haben einen positiven Einfluss auf eine Demenz: Erstens fördern Sie die kognitive Stimulation. Durch Gespräche, Diskussionen und Interaktion mit anderen Menschen werden verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Problemlösung gefordert. Dies kann dazu beitragen, das Gehirn aktiv und gesund zu halten. Zweitens bieten soziale Aktivitäten emotionale Unterstützung. Das Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit mit anderen Menschen kann Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Stress ist ein bekannter Risikofaktor für die Entwicklung von Demenz, daher kann die soziale Unterstützung dazu beitragen, dieses Risiko zu verringern.

Und: Die Kontrolle von Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin kann dazu beitragen, das Risiko von Gefäßschäden und damit verbundener vaskulärer Demenz zu reduzieren.

Risikofaktoren einer Demenz

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Risiko einer Demenz erhöhen können. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  1. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken.
  2. Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko für bestimmte Formen von Demenz, wie beispielsweise die Alzheimer-Krankheit, erhöhen. 
  3. Ein ungesunder Lebensstil, der durch Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und eine unausgewogene Ernährung gekennzeichnet ist, kann das Demenzrisiko erhöhen.
  4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte und Herzerkrankungen beeinträchtigen die Durchblutung und den Sauerstofffluss zum Gehirn.
  5. Kopfverletzungen nach Unfällen oder Sportverletzungen

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer Risikofaktoren nicht zwangsläufig zu einer Demenzerkrankung führt. Es handelt sich lediglich um Faktoren, die das Risiko erhöhen können. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige körperliche und geistige Aktivität sowie soziale Interaktionen können dazu beitragen, das Risiko zu verringern.

Leben mit einer Demenz – das müssen Betroffene und Angehörige wissen

Das Leben mit einer Demenz stellt sowohl für Betroffene als auch für ihre Angehörigen eine große Herausforderung dar. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht angemessene Behandlung und Unterstützung. Organisationen bieten Informationen, Beratung und praktische Hilfe. Eine feste Tagesstruktur, klare Kommunikation und Sicherheitsmaßnahmen sind wichtig. Angehörige sollten auf ihre eigene Gesundheit achten. Eine Demenz ist fortschreitend, aber eine gute Lebensqualität ist möglich. Fachleute bieten individuelle Unterstützung. Es ist wichtig, sich kontinuierlich zu informieren und Hilfe anzunehmen, um die bestmögliche Betreuung und Unterstützung sicherzustellen.