Ursachen eines Magen-Darm-Infekts
Ein Magen-Darm-Infekt, auch als Gastroenteritis bekannt, ist eine Entzündung des Magen-Darm-Trakts, die häufig durch Infektionserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht wird. Magen-Darm-Infekte sind in Deutschland relativ häufig und treten das ganze Jahr über auf, wobei es in den Wintermonaten oft zu einer Zunahme der Fälle kommt, insbesondere durch virale Erreger wie Noroviren und Rotaviren. Und hier kommen wir bereits zu den Ursachen eines Magen-Darm-Infekts:
- Viren: Ob Rota-, Noro- oder Adenoviren – Eine virale Infektion ist eine der häufigsten Ursachen für einen Magen-Darm-Infekt. Alleine am Norovirus erkranken jährlich schätzungsweise 600.000 bis 1.000.000 Menschen in Deutschland.
- Bakterien: Die zweithäufigste Infektionsart. Escherichia coli (E. coli), Salmonellen, Campylobacter und Shigellen sind Beispiele für bakterielle Erreger. An Campylobacter erkranken jährlich circa 60.000 Menschen in Deutschland.
- Parasiten: In Deutschland sehr selten, aber dennoch möglich: Giardia lamblia und Cryptosporidium sind bekannte Parasiten, die einen Magen-Darm-Infekt auslösen können.
Ein Magen-Darm-Infekt ist in den meisten Fällen selbstlimitierend und klingt innerhalb weniger Tage ab. Bei schweren Symptomen oder Anzeichen von Dehydration sollte jedoch ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
Wie wird ein Magen-Darm-Infekt übertragen?
Eine Übertragung geschieht meist durch zwei Arten. Zum einen eine Fäkal-Orale Übertragung. Schuld daran sind häufig kontaminierte Lebensmittel, verschmutztes Wasser, Kontakt mit verschmutzten Oberflächen (beispielsweise Haltestangen in Bussen und Bahnen, Touchscreens oder Türgriffe) oder direkt von Person zu Person (Händeschütteln, Teilen eines Glases oder Ähnliches).
Eine weitere Übertragungsart ist die Tröpfcheninfektion. Beispielsweise durch Anniesen oder Husten. Besonders gefährlich sind hier Gemeinschaftseinrichtungen wie Schwimmbäder, Busse und Bahnen, Schulklassen oder Hörsäle. Eine parasitäre Infektion geschieht meist durch verschmutztes Trinkwasser. Auch eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr (oral oder anal) ist möglich.
Die häufigsten Symptome eines Magen-Darm-Infekts
Obwohl die Ursachen stark variieren können, sind die Auswirkungen auf den Darm meist sehr ähnlich. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Übelkeit und Erbrechen: Typisch zu Beginn der Infektion.
- Durchfall: Häufig wässriger Durchfall, kann bei bakteriellen Infektionen auch blutig sein.
- Bauchschmerzen: Krampfartige Schmerzen sind häufig.
- Fieber: Besonders bei bakteriellen Infektionen.
Zudem kann ein Magen-Darm-Infekt Komplikationen im Körper auslösen. Dazu gehören:
- Dehydration: Durch den hohen Flüssigkeitsverlust droht eine Dehydration. Besonders gefährlich für Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
- Elektrolytstörungen: Entsteht ebenfalls durch den hohen Flüssigkeitsverlust. Wichtige Mineralstoffe und Vitamine werden aus dem Körper gespült. Es droht ein Mangel.
Wie kann ich mich vor einem Magen-Darm-Infekt schützen?
Viele Vorgänge, die wir während der Corona-Pandemie gelernt haben, helfen auch bei der Vorbeugung gegen eines Magen-Darm-Infekts. Das heißt vor allem eine gute Hygiene mit regelmäßigem Händewaschen. Besteht diese Möglichkeit nicht, hilft auch das Desinfizieren der Hände. Vor allem nach dem Toilettengang ist eine gründliche Handhygiene wichtig. Gegen eine Tröpfcheninfektion hilft in engen Räumen eine Maske.
Für eine vernünftige Lebensmittelsicherheit hilft das Vermeiden von rohen oder unzureichend gekochten Lebensmitteln. Kochen Sie vor allem Geflügelprodukte immer gründlich durch (mindestens zehn Minuten). Glücklicherweise besitzt das deutsche Leitungswasser einen sehr hohen Standard, wodurch Sie hier keinen Infekt fürchten müssen. Zuletzt kann noch eine Impfung gegen Viren, wie beispielsweise Rotaviren, helfen.