Was sind Tränen?
Tränen werden in Drüsen oberhalb der äußeren Augenwinkel produziert und erfüllen in unserem Körper mehrere wichtige Funktionen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass unsere Augen mit Nährstoffen versorgt und befeuchtet werden und vor Fremdkörpern geschützt bleiben. Auch Emotionen wie Traurigkeit, Glück und Wut bewirken eine erhöhte Produktion der Tränenflüssigkeit. Menschen mit tränenden Augen leiden jedoch meist an einer Überproduktion von Tränen. Welche Ursachen dahinterstecken können, erfahren Sie hier.
5 Ursachen für tränende Augen
1. Trockene Augen
Es scheint widersprüchlich, aber trockene Augen führen oft zu extrem tränenden Augen. Wenn die Augenoberfläche zu trocken ist, wird die Hornhaut nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit benetzt. Dadurch reiben die Lider bei jedem Augenschlag auf der Augenoberfläche und erzeugen eine Reizung. Als natürliche Reaktion versuchen die Tränendrüsen nun den Feuchtigkeitsmangel und die dadurch entstandene Reibung auszugleichen und produzieren vermehrt Tränenflüssigkeit. Das kann jedoch zu viel werden, denn die Augenoberfläche und der Bindehautsack können nur eine bestimmte Menge an Flüssigkeit aufnehmen. Überschüssige Flüssigkeit läuft dann als Tränen über die Lidkante.
2. Bindehautentzündung
Ein stark tränendes Auge ist ein häufiges Symptom der Bindehautentzündung. In den meisten Fällen sind (Erkältungs-)Viren oder Bakterien die Hauptursache für die Infektion. Bei den nicht-infektiösen Ursachen können Allergien und Medikamente die Augenerkrankung auslösen. Weitere typische Symptome und Anzeichen sind brennende, juckende und gerötete Augen, verklebte Lider, ein Fremdkörpergefühl und verschwommenes Sehen. Während bei einer bakteriellen Bindehautentzündung ein Antibiotikum verschrieben werden kann, heilt die viral bedingte Entzündung meist von alleine ab. Bei einer allergisch bedingten Bindehautentzündung können sogenannte Antihistaminika helfen.
Hier erfahren Sie das Wichtigste über Symptome, Dauer und Hausmittel bei einer Bindehautentzündung.
3. Allergie
Ein weiterer Grund für tränende Augen können Allergien oder Unverträglichkeiten sein. Speziell im Frühling und Sommer kommt es bei Pollen-Allergikern zu tränenden, geröteten, juckenden und auch oft geschwollenen Augen. Bei einer Allergie reagiert der Körper auf Dinge, die eigentlich nicht schädlich sind und setzt Histamin frei, was wiederum im Körper zu Entzündungsreaktionen führt. Bei dem Kontakt mit Allergenen, wie Pollen oder Tierhaaren, schwellen die Blutgefäße in den Augen an, sie werden rot, tränen und jucken. Die häufigsten Ursachen für allergische Augensymptome sind Gras-, Baum- und Unkrautpollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze. Spezielle Allergiemedikamente, Augentropfen und das Vermeiden von Auslösern wie Pollen, Schimmel oder Tierhaare können die Symptome bekämpfen.
Leiden Sie an einer Pollenallergie? Hier erfahren Sie, welche Mittel und Therapien Linderung bringen.
4. Infektion des Tränensacks
Dakryozystitis ist die klinische Bezeichnung für eine Infektion des Tränenkanals oder eine Entzündung des Tränensacks, häufig infolge einer Scharlach-, Windpocken- oder Grippeinfektion.
Die Tränendrüse gibt ständig kleine Mengen an Tränen ab, um das Auge feucht zu halten. Beim Blinzeln verteilen sich die Tränen auf der Augenoberfläche. Anschließend fließen sie durch Abflusskanäle in den Tränensack und von dort aus weiter in die Nasenhöhle. Bei einer Dakryozystitis kommt es zu einer Blockade des Tränennasengangs und damit zu einem Rückstau der Tränenflüssigkeit, da sie nicht mehr über die Nase abfließen kann. Das um das Auge liegende Gewebe schwillt an und bietet somit einen idealen Nährboden für Bakterien.
Sowohl die akute als auch die chronische Dakryozystitis können Symptome wie stark tränende Augen, Fieber, Schmerzen, Rötungen, Eiter und Schwellungen des unteren äußeren Augenlids hervorrufen. Eine akute Dakryozystitis kann zwar ohne Behandlung von selbst abklingen, es wird jedoch empfohlen, die Symptome von einem Augenarzt abklären zu lassen. Eine unbehandelte akute Erkrankung des Tränenkanals kann sich zu einer chronischen Dakryozystitis entwickeln.
5. Make-up
Make-up, insbesondere Mascara, Eyeliner, Concealer oder Lidschatten, wird häufig um die Augenpartie herum verwendet. Die verschiedenen Produkte enthalten jedoch Inhaltsstoffe, die empfindliche Augen reizen und Tränenfluss und Entzündungen verursachen können. Darüber hinaus ist die Haut rund um die Augen dünner, empfindlicher und schneller reizbar als an anderen Körperstellen. Wenn Sie zu empfindlichen Augen neigen, sollten Sie es daher vermeiden, Ihr inneres Augenlid mit einem Kayal oder Eyeliner zu schminken. In diesem Bereich können die Augendrüsen verstopfen. Die Folge: Infektionen und vermehrter Tränenfluss. Achten Sie zudem darauf, Ihr Make-up nicht über das Verfallsdatum hinaus zu verwenden. Außerdem sollte das Make-up am Ende des Tages mit Abschminktüchern oder Augenlidtüchern entfernt werden.
Quellen: similasan.swiss, health.osu.edu, allergieratgeber.de, sehen.de, everydayhealth.com