Jährlich leiden etwa 30 bis 50 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland unter Nackenschmerzen, die Häufigkeit der Schmerzen steigt mit dem Alter. Eine sitzende Tätigkeit und besonders das Arbeiten im Homeoffice können die Beschwerden verschlimmern. Zu den typischen Symptomen zählen ein steifer Nacken, Nackenkrämpfe sowie Schmerzen im Nackenbereich. Es wird zwischen zwei verschiedenen Arten von Nackenschmerzen unterschieden.
- Bei axialen Schmerzen treten die Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule auf und können bis zu den Schultern reichen.
- Bei radikulären Schmerzen werden die Schmerzen meist durch gereizte Nerven ausgelöst. Sie äußern sich dadurch, dass sie entlang der Nervenbahnen ausstrahlen – etwa bis zum Hinterkopf oder in einen Arm.
Ursachen von Nackenschmerzen
In vielen Fällen werden akute Nackenschmerzen durch Verspannungen der Nackenmuskulatur ausgelöst. Diese können durch langes Arbeiten am Computer, eine ungünstige Schlafposition oder Zugluft verursacht werden. Auch Überlastung durch körperliche Aktivitäten kann eine Ursache sein. Wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten, spricht man von chronischen Nackenschmerzen – häufig sind psychische Belastungen und Stress die Auslöser. Weitere Ursachen sind:
- Schwache Halsmuskulatur oder Überlastung
Wenn Sie lange in einer falschen Position am Schreibtisch arbeiten oder Ihre Hals- und Nackenmuskulatur über einen längeren Zeitraum anspannen, kann das zu Schmerzen sowie Steifheit im Nacken- und Schulterbereich führen. - Abnutzung der Halswirbelsäule
Durch altersbedingte Abnutzung der Halswirbelsäule kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit im Nackenbereich kommen, selten können auch Nackenschmerzen auftreten.
Abgesehen von den bereits genannten, gibt es auch einige schwerwiegendere Ursachen für Nackenschmerzen. Dazu gehören:
- Schleudertrauma nach einem Unfall
Auch ein Schleudertrauma kann durch die abrupte Belastung der Muskulatur zu kleinen Verletzungen des Muskel- und Bindegewebes führen. - Bandscheibenvorfall
Auch ein Bandscheibenvorfall kann zu Schmerzen im Nackenbereich führen, wenn durch das ausgetretene Bandscheibengewebe ein Nerv eingeklemmt wird. - Fehlstellungen der Wirbelgelenke
- Schäden an den Schultergelenken
- Wirbelbrüche nach einem Unfall
- Infektionen wie eine Gehirnhautentzündung (Meningitis)
Nackenschmerzen: Wann sind sie gefährlich?
Bei anhaltenden Nackenschmerzen macht es immer Sinn einen Arzt aufzusuchen. Besondere Vorsicht ist jedoch geboten, wenn zu den Nackenschmerzen bestimmte Beschwerden hinzukommen. Suchen Sie schnellstmöglich einen Arzt auf, wenn folgende Symptome auftreten:
- anhaltende Nackensteifheit
- starke Kopfschmerzen
- Kribbeln
- Taubheitsgefühle
- Übelkeit
- Erbrechen
- Fieber
- Kraftlosigkeit
- Krankheitsgefühl
- Kontrollverlust beim Wasserlassen oder Stuhlgang
- plötzlicher Gewichtsverlust
- Lähmungserscheinungen