
Ursachen: Zahnschmerzen beim Kind
Ursachen für Zahnschmerzen beim Kind können verschiedene Faktoren sein, darunter der Mangel an Zahnschmelz, Karies und entzündliche Erkrankungen wie Parodontitis. Mechanische Verletzungen und Schäden, wie zum Beispiel Zähneknirschen, gehören ebenfalls dazu. Die häufigste Ursache für Zahnschmerzen beim Kind ist jedoch Karies. Milchzähne besitzen einen deutlich dünneren Zahnschmelz als bleibende Zähne (zweite Dentition). Durch unzureichende Mundhygiene und zuckerhaltige Lebensmittel entsteht Plaque, die den Zahnschmelz angreift und Löcher in den Zähnen bildet.
Weitere Ursachen für Zahnschmerzen beim Kind können sein:
1. Zahnfehlstellungen: Bei Kindern können Schmerzen auch durch die Schiefstellung einzelner Zähne verursacht werden, was zu einer Reihe von Problemen führen:Das Zahnfleisch kann durch schief stehende Zähne verletzt werden, zum Beispiel wenn das Kind versehentlich darauf beißt. Auch können die Kauflächen falsch belastet werden.
2. Freiliegende Zahnhälse: Durch zu starkes Zähneputzen oder säurehaltige Lebensmittel kann der Zahnschmelz abgetragen werden, wodurch die Zahnhälse frei liegen und empfindlich auf Kälte und Hitze reagieren.
3. Zahnfrakturen: Durch Stürze oder Unfälle können Zähne abbrechen oder splittern, was zu starken Zahnschmerzen führen kann.
4. Entzündung des Zahnfleisches: Eine Gingivitis, also eine Entzündung des Zahnfleisches, kann durch Bakterien verursacht werden und zu Zahnfleischbluten und Schmerzen führen.
5. Durchbruch der Zähne: Sowohl beim Durchbruch der Milchzähne als auch der bleibenden Zähne kann es zu Schmerzen und Druckgefühl im Kiefer kommen.
6. Abszesse: In schweren Fällen kann es zu einer eitrigen Entzündung an der Zahnwurzel kommen, die als Abszess bezeichnet wird und starke Schmerzen verursacht.
7. Erkrankungen: In seltenen Fällen können Zahnschmerzen bei Kindern auch durch Erkrankungen wie Rheuma oder Krebs verursacht werden.
Achten Sie daher sorgsam auf die Reinigung und Pflege der Milchzähne Ihrer Kinder. Putzen Sie dazu mehrmals am Tag die Zähne Milchzähne Ihrer Kleinen, vermeiden Sie unnötige Mengen an Süßigkeiten und süßen Getränken und greifen Sie mehr auf Obst, Gemüse und gesunde Säfte oder Wasser zurück. Sollte es dennoch zu Schmerzen und Karies oder Problemen mit dem Zahnfleisch Ihrer Kinder kommen, ist der Besuch beim Zahnarzt unvermeidlich.
Haben auch Babys Zahnschmerzen?
Bei Babys entsteht oft ein Druckschmerz, der durch die Bildung der Milchzähne zustande kommt und häufig ein großes Geschrei verursacht. Insbesondere beim Durchbrechen der Backenzähne durchs Zahnfleisch verspüren viele Kleinkinder große Schmerzen, teils in Zusammenhang mit Fieber und einem empfindlichen Zahnfleisch.
Folgende Anzeichen können Ihnen verraten, wann der erste Zahn auch bei Ihrem Baby durchkommt:
- Geschwollenes Zahnfleisch
- erhöhte Temperaturen mit Fieber
- gerötete Wangen
- das Stecken von Gegenständen, Fingern oder der ganzen Faust in den Mund
- starkes Sabbern
Linderung verschaffen: So helfen Sie Ihrem Kind bei Zahnschmerzen
Wichtig: Hausmittel sollten nur bei leichten Zahnschmerzen und als kurzfristige Linderung eingesetzt werden. Bei starken oder länger anhaltenden Schmerzen sollte immer ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Folgende Hausmittel können bei Zahnschmerzen bei Kindern helfen:
1. Kühlen
Ein kalter Umschlag oder Eiswürfel können helfen, die Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren. Legen Sie ein kaltes Tuch oder einen Eiswürfel in ein sauberes Geschirrtuch und halten Sie es für etwa 10 Minuten an die betroffene Stelle.
2. Gewürze
Gewürznelken und Rosmarin haben antibakterielle und schmerzstillende Eigenschaften. Geben Sie Ihrem Kind eine Gewürznelke zum Kauen (nicht zerbeißen!) oder lassen Sie es mit einem Rosmarinzweig auf der betroffenen Stelle kauen.
3. Salzwasser
Eine Salzwasserlösung kann helfen, Bakterien zu beseitigen und die Heilung zu fördern. Lösen Sie einen halben Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser auf und lassen Sie Ihr Kind mit der Lösung den Mund ausspucken.
4. Zwiebel
Zwiebeln enthalten antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe. Legen Sie eine Scheibe Zwiebel auf die betroffene Stelle oder lassen Sie Ihr Kind an einem Stück Zwiebel kauen.
5. Apfel
Äpfel enthalten Enzyme, die die Zähne reinigen und den Speichelfluss anregen. Geben Sie Ihrem Kind ein Stück Apfel zum Kauen.
Welche homöopathischen Mittel können helfen, wenn das Kind Zahnschmerzen hat?
Bewährte homöopathische Mittel sind: Aconitum (Eisenhut) D 30 bei plötzlichen Schmerzen und Hypericum (Johanniskraut) D 30 bei Nervreizungen. Die Dosierung entspricht einmal drei Globuli. Wird es nicht besser, dann geben Sie drei Kügelchen in ein halbes Glas Wasser und rühren Sie es mit einem Plastiklöffel zehnmal um. Nach fünf Minuten wiederholen Sie das Umrühren.
Ebenfalls zu empfehlen: Borax (Bor-Verbindung) D 6 eignet sich, wenn das Zahnfleisch entzündet ist, Mercurius solubilis (Quecksilber) D 12 bei schmerzenden Entzündungen und Acidum nitricum (Salpetersäure) D 12 hilft bei Geschwüren und Rissen. Von D 6 geben Sie Ihrem Kind jeden Tag dreimal drei Globuli und von D 12 täglich zweimal drei Globuli für eine Woche.
Für Babys: Chamomilla (Kamille) D 30 empfiehlt sich für unruhige Kinder, Belladonna (Tollkirsche) D 30 eignet sich für Babys mit rotem Kopf vor Schmerzen und Symphytum (Beinwell) D 6 hilft, wenn sich der Zahn durchbohrt. Dosierung: Im akuten Stadium einmal drei Kügelchen von einer der beiden D30 Sorten. Bei weiteren Beschwerden geben Sie Ihrem Baby drei Globuli in Wasser aufgelöst.
Wie kann man den Zahnschmerzen beim Kind vorbeugen?
Gesunde Zähne sind ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Gesundheit. Umso wichtiger ist es, dass Eltern von Anfang an auf eine gründliche Zahnpflege und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen achten.
Warum Vorsorge so wichtig ist:
- Früherkennung von Karies und anderen Zahnerkrankungen: Durch die halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt können Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu größeren Schäden führen.
- Gewöhnung an den Zahnarzt: Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt helfen, dass sich Ihr Kind an die Umgebung und die Untersuchungen gewöhnt und keine Angst vor dem Zahnarzt bekommt.
- Motivation zur Zahnpflege: Der Zahnarzt kann Ihrem Kind Tipps zur richtigen Zahnpflege geben und es motivieren, seine Zähne regelmäßig zu putzen.
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