Daran erkennen Sie typische Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten sollten kein Tabu mehr sein. Je mehr über Tripper, Herpes, Syphilis und Co. bekannt ist, desto besser können Sie sich schützen. Wie die häufigsten Geschlechtskrankheiten übertragen werden und woran Sie sie erkennen, lesen Sie hier.

Die Geschlechtskrankheiten im Überblick

Überall auf der Welt, dort wo Menschen sich lieben, gibt es Geschlechtskrankheiten. Diese Infektionen zählen zu den ältesten Krankheiten der Menschheit. In Deutschland sind Chlamydien, Tripper, Syphilis und das HI-Virus am meisten verbreitet. Ausgelöst werden die meisten Krankheiten durch Bakterien, Viren oder Pilze. Das warme Klima in den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane, des Mundes oder des Darms ist ideal zur Verbreitung.

So schützen Sie sich vor Krankheiten

Männer und Frauen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern sind besonders gefährdet. Nutzen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit immer ein Kondom. Wenn Sie sich in einer Langzeit-Partnerschaft befinden und beispielsweise nur mit der Antibabypille verhüten, sollten Sie und Ihr Partner sich vorher auf Geschlechtskrankheiten testen lassen – so gehen Sie auf Nummer sicher. Denn Kondome schützen bei einigen Krankheiten nicht zu 100 Prozent. Zum Beispiel können Gonokokken und Chlamydien durch den direkten Kontakt mit Schleimhäuten übertragen werden.
 
 
Außerdem sollten Sie übertriebene Hygiene der Geschlechtsorgane vermeiden. Bei HPV und Hepatitis A und B kann eine Impfung hilfreich sein.

Zeitsparende Alternative: Testkits zur Eigendiagnose

Im Falle einer Geschlechtskrankheit ist eine frühe Diagnose Gold wert. Hilfreich können sogenannte Heimtestkits sein. So kann man sexuell übertragbare Krankheit (STD) bequem von Zuhause aus feststellen. Richtig angewendet und sinnvoll in den ärztlichen Versorgungsprozess eingebunden, können sie eine wirklich zeitsparende Alternative sein - für Patient:in und Ärzt:in, so Julian Maar, COO der Gesundheits-App DoctorBox. Mithilfe des Testkits und der App erhält ein Patient:in nur 24 Stunden Diagnose, Behandlungsplan und Medikamente. Ohne die telemedizinische Unterstützung kann dieser Prozess Wochen dauern. Ähnliche Angebote finden Sie beispielsweise bei cerascreen oder ZAVA.

Was sind Chlamydien?

Chlamydien-Erreger© iStock / Dr_Microbe
Chlamydien-Erreger

Chlamydien sind bakterielle Erreger, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Sie tummeln sich gerne im Urin, Sperma, Speichel, aber auch in den Augen.

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Chlamydien Symptome

Symptome bei Frauen

  • stark verfärbter/riechender Ausfluss
  • leichte Blutungen
  • brennen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Sex
  • Zwischenblutungen
  • Bindehautentzündung
  • Schmerzen und Brennen im Vaginalbereich
Bei einer Infektion, die sich nach ca. zwei bis sechs Wochen bemerkbar macht, setzen sich die Bakterien zunächst in den Genitalschleimhäuten fest. Es kann zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses und Teilen der Gebärmutter kommen. Bei einer unerkannten Chlamydien-Infektion können die Erreger bis in die Eileiter aufsteigen, welche verkleben und zur Unfruchtbarkeit führen. Die Eileiterentzündung geht mit Fieber und starken Schmerzen einher.
 
Symptome bei Männern
  • schleimiger/eitriger Ausfluss
  • juckende Penisspitze
  • Schmerzen beim Sex
  • Schmerzen und Jucken beim Wasserlassen
  • Schmerzen und Schwellung der Hoden
  • Bindehautentzündung
Bei Männern macht sich eine Chlamydien-Infektion eher bemerkbar als bei Frauen. Es kann zu einer eitrigen Harnröhrenentzündung kommen, sowie in manchen Fällen auch zu einer Entzündung der Nebenhoden. Eine unbehandelte Infektion kann zu Entzündungen im Rachen, Enddarm und Auge führen.

Behandlung von Chlamydien

Der Arzt untersucht den Patienten/die Patientin auf Chlamydien, indem er eine Urinprobe nimmt bzw. einen Zellabstrich im Gebärmutterhals macht. Darin können die Erreger im Labor nachgewiesen werden. Ist der Test positiv, wird die Infektion mit Antibiotika behandelt. Je nach Medikament dauert die Therapie unterschiedlich lange. Bei einer mehrtägigen Behandlung sollte kein Sex stattfinden.

Um den Ping-Pong-Effekt zu vermeiden, sollte sich auch der Partner, bzw. alle Geschlechtspartner der letzten 60 Tage behandeln lassen. Kondome senken das Risiko einer erneuten Ansteckung!

Was ist Tripper (Gonorrhoe)?

Tripper-Erreger© iStock / iLexx
Tripper-Erreger

Gonokokken werden in erster Linie durch ungeschützten Oral-, Anal- und Vaginalverkehr übertragen. Außerhalb des Körpers überleben die Bakterien nur sehr schwer bis gar nicht. Die Bakterien breiten sich zuerst lokal am Infektionsort aus und verursachen dort eine Entzündung. Unbehandelt kann sich die Entzündung weiter im Körper ausbreiten, sodass sie auch im Rachen oder im Enddarm zu finden ist. Bei Verdacht auf Tripper sollten Betroffene einen Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, auch Venerologe genannt, aufsuchen. Auch sind der Hausarzt und Gynäkologe die erste richtige Anlaufstelle.

Symptome bei Tripper

Symptome bei Frauen

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Eitriger Ausfluss
  • Entzündung des Muttermundes
  • Entzündung der Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken
  • Fieber, Unterbauchbeschwerden, Ausfluss und Schmierblutung
  • Entzündung des Enddarms (bei Analverkehr)
    • macht sich durch schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl bemerkbar
Symptome bei Männern
  • Brennen beim Wasserlassen
    • Gefühl von "Glassplitter in der Harnröhre"
  • Schmerzende und gerötete Schwellung des Penisses und der Vorhaut
  • Eitriger Ausfluss (gelblich-cremig) aus der Harnröhre
  • Entzündung im Enddarm (bei Analverkehr)
    • macht sich durch schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl bemerkbar
Ohne Behandlung kann eine Tripper-Infektion zur Chronifizierung der Symptome führen. Die Erreger gelangen in tiefere Gewebeschichten und lösen dort chronische Entzündungen aus. Bei Männern kann es zu einer chronischen Prostataentzündung und/oder Nebenhodenentzündung kommen. Bei Frauen hingegen können sich die Eileiter und die Eierstöcke infizieren und verkleben, was zu Unfruchtbarkeit führen kann. Bei beiden Geschlechtern kann sich die Infektion auf andere Körperstellen ausbreiten. In seltenen Fällen kommt es unter anderem zu Fieber, Hautveränderungen, sowie zu schmerzhaften Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen. In Ausnahmen kann sich der Erreger auch auf die Gehirnhäute und das Herz ausbreiten.

Diagnose und Behandlung bei Tripper

Die Diagnose von Gonokokken erfolgt über einen Abstrich der Harnröhre, Gebärmutter, dem Rachen, dem After oder der Augenbindehaut. Um sicher auf eine Infektion schließen zu können, muss der Tripper kulturell nachgewiesen werden. Dies geschieht mithilfe eines Abstriches auf einem geeigneten Nährmedium.

In der Tripper-Therapie werden die Bakterien auf die Wirksamkeit verschiedener Antibiotika getestet, um das richtige Antibiotikum gegen die Erreger zu finden. Früher wurde Tripper mit Penicilin behandelt. Jedoch gibt es in Asien und Afrika immer häufiger penicilinresistente Gonorrhoe-Stämme.
Meist reicht eine einmalige Gabe von Antibiotika aus, damit die Erreger absterben. Sie sind dann nicht mehr nachweisbar. Es ist jedoch wichtig, die Therapie zu beenden, damit keine resistenten Keime entstehen. Ebenfalls müssen sich alle Sexualpartner untersuchen und ggf. behandeln lassen. Bei einer durch Zufall entdeckten Infektion sollten sich alle Sexualpartner der letzten 90 Tage einer Behandlung unterziehen.
Bis zur Beendigung der Therapie sollte auf ungeschützten Sex verzichtet werden.

Was ist Syphilis?

Syphilis-Erreger Treponema pallidum© iStock / iLexx
Syphilis-Erreger Treponema pallidum

Syphilis ist eine Krankheit, die beim Sex übertragen wird. Die Bakterien gelangen durch Schleimhäute oder feine Risse in der Haut ins Blut. Syphilis verläuft meist in vier Stadien, kann jedoch auch individuell auftreten, wobei die Symptome stark variieren. Liegt gleichzeitig noch eine HIV-Infektion vor, verläuft Syphilis untypisch. Manchmal treten auch mehrere Stadien gleichzeitig auf.

Symptome von Syphilis

Primärstadium
Nach der Ansteckung treten innerhalb von zwei bis drei Wochen die ersten Symptome auf. An der Stelle, an der das Bakterium in den Körper gelangt, bildet sich ein kleiner, dunkelroter Knoten oder Fleck. Je nach Übertragungsort befindet sich der Fleck am Penis, After, an den Schamlippen oder in der Vagina. Er kann aber auch Mund oder auf den Brüsten auftreten. Der rote Fleck ist ein begrenztes Geschwür, welches gelb belegt aussehen kann. Er ist von einem harten Rand umgeben, nässt und ist hochinfektiös. In den folgenden Wochen schwellen die benachbarten Lymphknoten an. Das Gefährliche: Die Symptome verschwinden von selbst wieder.

Sekundärstadium
Nach ca. zwei bis drei Monaten streut der Erreger im Körper. Es treten häufig folgende Symptome auf:

  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Lymphknotenschwellung am ganzen Körper, besonders im Hals- und Achselbereich
  • Haarausfall
  • Veränderte und verdickte Mundschleimhaut
  • Mandel und Rachen sind gerötet
  • Hautveränderungen: fleckiger, nicht juckender Hautausschlag, besonders an den Handflächen und Fußsohlen
Die Flecken werden im Laufe der Krankheit zu bräunlich-roten Knötchen, die manchmal schuppen oder nässen können. Diese enthalten Krankheitserreger und sind hochinfektiös.
Die Krankheitssymptome verschwinden meistens nach einem Jahr, können jedoch mal mehr mal weniger wieder aufflammen.
 
Tertiärstadium
Wurde die Krankheit bis jetzt noch nicht erkannt, verläuft die Infektion bis ins Tertiärstadium. Das kann Jahrzehnte dauern. In diesem Fall können alle Gewebe und Organe vom Erreger befallen sein. Es entstehen am Körper Knoten, die manchmal an der Hautoberfläche aufbrechen und Sekret absondern. Syphilis schädigt die Wände der großen Blutgefäße, sodass die Durchblutung gestört wird. An der Aorta, der Hauptschlagader, kann sich ein Aneurysma bilden. Reißt dies, droht eine lebensgefährliche innere Blutung. Auch kann Syphilis zu einer Herzklappen-Insuffizienz, zu Entzündungen des Sehnervs oder der Regenbogenhaut führen, woraus Sehstörungen resultieren.
 
Quartärstadium
Wird Syphilis jahrelang nicht behandelt, kann es zu Schädigungen am Rückenmark kommen. Mögliche Symptome sind:
  • lanzenstichartige Schmerzen in Bauch und Beinen
  • Gangunsicherheiten
  • Gefühlsstörungen
  • Störungen der Blasen- und Darmfunktion
  • Lähmungen
  • Schäden am Gehirn mit psychischen Auffälligkeiten wie Wahnideen, Halluzinationen, geistiger Abbau, Demenz
Die Folgen dieser Krankheitserscheinungen können zum Tode führen.

Diagnose und Behandlung von Syphilis

Diagnose
Besteht der Verdacht auf Syphilis, ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt, der an einen Facharzt für Geschlechtskrankheiten überweisen kann. Anhand der typischen Hautveränderungen und der Untersuchung einer Probe unter dem Mikroskop kann der Arzt häufig schon die Diagnose stellen. Auch über einen Bluttest kann die Infektion festgestellt werden.

Behandlung
Syphilis wird in der Regel mit Penicillin behandelt. Besteht eine Allergie dagegen, kommen auch Antibiotika zum Einsatz. Das Penicilin wird meistns in den Gesäßmuskel gespritzt oder als Infusion verschrieben. Je nach Krankheitsstadium dauert die Therapie an. Das Medikament hemmt die Vermehrung der Bakterien.
In seltenen Fällen kann es zu Problemen bei der Behandlung kommen. Zerfallen die Erreger zu schnell, tritt die sogenannte Jarisch-Herxheimer-Reaktion auf, die sich mit Schüttelfrost, Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, sowie Blutdruckabfall äußert. Der Arzt kann gegebenenfalls vorbeugend Kortison verabreichen.

Wichtig: Betroffene sollten alle Partner der letzten 90 Tage informieren, sowie die Benutzung gemeinsamer Zahnbürsten und Rasierer vermeiden.

Was ist HIV?

HIV-Erreger© iStock / Henrik5000
HIV-Erreger

Anfang der achtziger Jahre beobachtete man die Immunschwächekrankheit AIDS – eine lebensgefährliche sexuell übertragbare Krankheit. Zwar gibt es mittlerweile Methoden, um den Ausbruch der Krankheit hinauszuzögern, jedoch gilt HIV immer noch als unheilbar. Der Virus befindet sich in den Körperflüssigleiten und wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Kam man mit virushaltigen Körperflüssigkeiten in Berührung, so kann in den ersten 72 Stunden nach dem Kontakt eine Postexpositionsprophylaxe erfolgen. Die aufwendige Therapie geht über mehrere Wochen.

Symptome bei HIV

Kurz nach der Infektion vermehrt sich das Virus im Körper besonders stark. Nach ca. zwei bis vier Wochen treten Symptome auf, die einer Grippe ähneln. Sie verschwinden nach ein bis zwei Wochen und werden häufig nur als harmlose Grippe gedeutet.

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unwohlsein
  • starker Nachtschweiß
  • Durchfall
  • Mandel- und Lymphknotenschwellung
  • Hautausschlag
  • Muskelschmerzen
In der ersten Krankheitsphase befinden sich besonders viele Viren in Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und in Schleimhäuten wie denen im Anal- und Genitalbereich. die Ansteckungsgefahr ist besonders groß.

Diagnose und Behandlung von HIV

Diagnose
Die ersten drei Monate produziert der Körper Anti-Körper, die die Viren unschädlich machen sollen. Dies gelingt jedoch nicht so gut wie bei z.B. Masern. Das Immunsystem kann das Virus nicht besiegen. Durch eine Blutabnahme kann der Arzt die Anti-Körper feststellen und HIV diagnostizieren.

Behandlung
HIV lässt sich nicht heilen, kann aber in Schacht gehalten werden. Durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten kann die Zahl der Viren im Körper gesenkt werden, sodass sie sich z.T. gar nicht mehr mit den üblichen Methoden nachweisen lassen. Da sich das Virus nicht mehr vermehrt, werden die körpereigenen Abwehrkräfte nicht weiter geschädigt werden, sodass es nicht zu einer Aids-Erkrankung kommen kann.

Unterschied von HIV und Aids

Im Endstadium der HIV-Infektion entwickelt sich das Aids-Syndrom. Das Immunsystem ist stark geschwächt, sodass Patienten an sonst seltenen Infektionen erkranken, die ihm jedoch gefährlich werden können. Hinzu kommen Fieber, Durchfälle und starker Gewichtsverlust. Häufig greifen die Viren auch das Gehirn an, wodurch es zu motorischen Störungen und kognitiven Einbußen kommt. Dies kann in Dement enden.

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Was ist HPV?

HPV-Erreger© Fotolia / spline_x
HPV-Erreger

HPV steht für Humane Papillomviren, die Entzündungen und Hautveränderungen, wie Warzen, hervorrufen können. In den meisten Fällen verläuft eine HPV-Infektion unbemerkt und heilt von selbst aus. Eine seltene Folge kann jedoch Gebärmutterhalskrebs sein, der erst Jahre bis Jahrzehnte nach der Infektion entsteht. HPV wird vor allem über direkten Haut- bzw. Schleimhautkontakt, z.B. durch Sex, übertragen.

Symptome von HPV

HPV selbst bleibt symptomlos. Es kann jedoch zu Folgeerkrankungen des Virus kommen. Dazu zählen:

  • Hautwarzen
  • Genitalwarzen (Feigwarzen)
  • Gewebeveränderungen (Vorstufen von Krebs wie Gebärmutterhalskrebs, Mund-Rachen-Krebs oder Analkrebs)
Welche Folgeerkrankungen auftreten, hängt vom Virus-Typ ab. Man unterscheidet in Niedrigrisiko- und Hochrisiko-Typen. Niedrigrisiko-Typen lösen bei einer Infektion kaum gefährliche Genitalwarzen aus. Die Hochrisiko-Typen hingegen lösen Gewebsveränderungen aus, aus denen sich Tumore entwickeln können.

Diagnose und Behandlung

Je nachdem welche Folgeerkrankung auftritt, wird auch eine entsprechende Untersuchung vorgenommen. Zur körperlichen Untersuchung zählt z.B. der Zellabstrich, Kolposkopie (bei Frauen), HPV-Test oder Biopsie (Untersuchung einer Gewebeprobe).

Auch die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild. Das können z.B. Vereisung, Lasertherapie, Medikamente oder operative Eingriffe sein.

Was ist Genitale Trichomoniasis?

Trichomoniasis-Erreger© iStock / Dr_Microbe
Trichomoniasis-Erreger

Trichomonaden der Spezies Trichomonas vaginalis lösen die Infektionskrankheit der Geschlechtsorgane und Harnwege aus. Die Krankheit wird bei ungeschütztem Sex von einem infizierten Partner per Vaginal-Flüssigkeit oder Sperma übertragen. In Deutschland ist die Krankheit sehr selten. Häufiger wird sie jedoch aus dem Urlaub mitgebracht.

Symptome bei Trichomonaden

Fünf bis 28 Tage nach der Infektion können erste Anzeichen einer Scheidenentzündung auftreten. Symptome (bei Frauen) sind dabei meist folgende:
  • unangenehmer, schaumiger Scheidenausfluss
  • scharfer Fischgeruch
  • starkes Brennen im Intimbereich
  • Vaginawände oft mit roten Flecken und geschwollen
  • Unterbauchschmerzen sind möglich
Bei Männern treten gelegentlich Beschwerden einer Harnwegsinfektion auf, die mit einem Brennen beim Wasserlassen und beim Samenerguss, sowie mit Ausfluss aus der Harnröhre einhergehen.

Diagnose und Behandlung

Diagnose
Um Trichomoniasis festzustellen, nimmt der Arzt einen Abstrich vom Vaginalausfluss (Frau) oder Harnröhrensekret (Mann). Unter dem Mikroskop können die Bakterien ausfindig gemacht werden.

Behandlung
Trichomoniasis wird mit Antibiotika zum Einnehmen behandelt, da eine örtliche Behandlung meist nicht ausreicht. Bei den meisten Betroffenen schlägt das Medikament schnell an, sodass die Heilungschancen hoch sind. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen erhöhen den Heilungserfolg.

Wann sollten Sie mit Geschlechtskrankheiten einen Arzt aufsuchen?

Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn Sie erste Anzeichen oder Symptome einer Geschlechtskrankheit bemerken oder wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass Sie einer Infektion ausgesetzt waren. Hier sind einige Situationen, in denen ein Arztbesuch empfehlenswert ist:

  1. Symptome: Wenn Sie ungewöhnliche Symptome im Genitalbereich haben, wie zum Beispiel ungewöhnlichen Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz, Hautausschlag oder Geschwüre, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
  2. Verdacht auf eine Infektion: Wenn Sie wissen oder vermuten, dass Sie sexuell übertragbare Infektionen ausgesetzt waren, beispielsweise durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner oder durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten, sollten Sie sich ebenfalls ärztlich untersuchen lassen.
  3. Regelmäßige Tests: Es wird empfohlen, sich regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen, insbesondere wenn Sie häufig wechselnde Sexualpartner haben. Ein Arzt kann Ihnen dabei helfen, die geeigneten Tests durchzuführen und Ihre sexuelle Gesundheit zu überwachen.
  4. Schwangerschaftsvorsorge: Wenn Sie schwanger sind oder planen, schwanger zu werden, ist es wichtig, sich auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen. Einige Infektionen können auf das Baby übertragen werden und zu Komplikationen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Geschlechtskrankheiten auch asymptomatisch verlaufen können, d.h. sie zeigen keine offensichtlichen Symptome. Daher ist es ratsam, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und bei Bedenken oder Unsicherheiten einen Arzt aufzusuchen.