Wann wirkt die Pille danach und wann nicht?

Viele Frauen greifen bei Verhütungspannen zur Pille danach, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Doch wie kann man feststellen, dass die Notfallverhütung auch gewirkt hat? Wir klären auf!

Ob Pille vergessen oder Kondom gerissen – Verhütungspannen passieren schnell mal. Um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern, ist schnelles Handeln gefragt. Aus diesem Grund nehmen viele Frauen die „Pille danach“ ein, die in Apotheken rezeptfrei erhältlich ist. Wichtig: Diese Art der Notfallverhütung sollten Sie nur in Ausnahmefällen und nicht zur regulären Verhütung nehmen. Die Pille danach greift stark in Ihren Hormonhaushalt ein und kann Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Bauchschmerzen hervorrufen.

Wie weiß ich, dass die Pille danach gewirkt hat?

Es gibt verschiedene Präparate mit zwei unterschiedlichen Wirkstoffen – entweder Levonorgestrel oder Ulipristalacetat, die beide den Eisprung hemmen oder verzögern. Wenn Sie die Pille danach rechtzeitig vor dem Eisprung genommen haben, können Sie eine Befruchtung der Eizelle verhindern. Um dem Eisprung zuvorzukommen, sollten Sie idealerweise die Pille danach innerhalb von 12 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen. Danach nimmt die Wirksamkeit langsam ab. Etwa 3 von 100 Frauen werden trotz Pille danach schwanger. 

  • Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel sind für die Einnahme bis maximal drei Tage nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zugelassen und sollten bis etwa zwei Tage vor dem Eisprung genommen werden.
  • Das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kann bis maximal fünf Tage danach und auch noch am Vortag des Eisprungs eingenommen.

In diesen Fällen wirkt die Pille danach nicht mehr

Sind mehr als fünf Tage seit dem ungeschützten Sex vergangen, ist es zu spät für die „Pille danach“. Steht der Eisprung jedoch unmittelbar bevor oder hat er bereits stattgefunden, wirken beide Präparate nicht mehr und es besteht die Möglichkeit, schwanger zu sein. Wenn Sie unsicher sind oder Fragen zur Pille danach haben, sollten Sie sich an Ihren Gynäkologen wenden.

Pille danach: Wann zum Arzt?

Sie sollten sich auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen, wenn folgende Aspekte zutreffen: 

  • Wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr länger als 120 Stunden (5 Tage) her ist.
  • Sie unter Vorerkrankungen leiden (wie Morbus Crohn, schweres Asthma).
  • Sie vermuten, dass Ihr Eisprung bereits stattgefunden hat oder bereits schwanger zu sein.

Pille danach: Periode kann sich verzögern

Das Einsetzen der Periode ist ein Anzeichen, dass Sie nicht schwanger sind und die Pille danach gewirkt hat. Allerdings kann nach der Einnahme Ihre Monatsblutung um bis zu fünf Tage verschieben und früher oder später einsetzen oder ganz ausbleiben. Tritt sie nicht innerhalb von einer Woche nach dem erwarteten Menstruationstermin ein, sollten Sie vorsichtshalber einen Schwangerschaftstest machen und Ihren Gynäkologen aufsuchen.

Dies gilt auch für Anzeichen, die auf eine mögliche Schwangerschaft deuten, wie eine ungewöhnlich schwache oder starke Blutung, Bauchschmerzen, Spannungsgefühle in der Brust oder Übelkeit.

Weitere Nebenwirkungen der Pille danach

Obwohl die Pille danach mittlerweile rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist, sollten Sie diese wirklich nur zwecks einer Notfallverhütung einnehmen und sich bewusst sein, dass nach der Einnahme Nebenwirkungen auftreten können. Wie bereits kurz erwähnt, können Sie kurzzeitig Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen, Schwindelgefühle oder leichte Bauchschmerzen haben. In seltenen Fällen kann es zu Erbrechen kommen. Wichtig: Haben Sie sich drei Stunden nach der Pilleneinnahme übergeben, müssen Sie die Pille danach erneut nehmen, da sie sonst nicht wirkt.