Symptome und Behandlungen der Schwangerschaftsdiabetes

Symptome und Behandlungen der Schwangerschaftsdiabetes

Jede Frau reagiert anders auf die körperlichen und hormonellen Umstellungen in der Schwangerschaft. Morgenübelkeit ist den meisten von uns durchaus ein Begriff. Doch welche Ursachen hat die Schwangerschaftsdiabetes und wie geht man damit um?

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Wie sind die Symptome einer Schwangerschaftsdiabetes?

Die Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes, wie sie fachlich genannt wird, zeigt sich mit typischen Anzeichen einer normalen Diabeteserkrankung. In erster Linie sind die Symptome der Schwangerschaftsdiabetes starker Durst und sehr häufiges Wasserlassen – beides wird von den meisten Frauen nicht als Anzeichen einer Erkrankung angesehen. Denn wer viel trinkt, muss auch öfter die Toilette aufsuchen. Auch körperliche Schwäche und Müdigkeit werden als typische Schwangerschaftsanzeichen angesehen. Erst weitere Symptome lassen auf eine mögliche Schwangerschaftsdiabetes schließen. Dazu gehört eine starke Gewichtszunahme des noch ungeborenen Kindes. Auch die Größe des Babys im Mutterleib ist unverhältnismäßig groß. Meist werden die Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes mit einem Gewicht von 4000 Gramm und mehr geboren. Ein weiteres Symptom sind vermehrte Harnwegsinfekte, insbesondere wenn die Frau vorher keine Probleme damit hatte. In Kombination der Symptome wird das Krankheitsbild durch Bluthochdruck ergänzt.

Wann muss ich meine Werte messen?

Das Messen der Werte ist grundsätzlich abhängig von der Schwere der Schwangerschaftsdiabetes. Ideal ist der Zeitpunkt eine Stunde nach einer Mahlzeit, zuweilen werden auch zwei Stunden empfohlen. An dieser Stelle zeigt sich, wie wichtig die ärztliche Begleitung für die werdende Mutter durch den Arzt ist. Da sich die Werte von schwangeren Frauen unterscheiden, muss hier immer individuell entschieden werden.

Welche Werte gelten als normal?

Das Ziel der Blutzuckerwerte ist vor dem Essen (Nüchternzuckerwerte) 65 – 95 mg/dl und eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden später dann unter 120 mg/dl. Dennoch: Entscheidend ist das Gesamtbild aus den Werten von Blutzucker, Blutdruck und allgemeiner Befindlichkeit. Euer Arzt kann eure individuellen Normalwerte bestimmen.

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Kann ich der Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?

Nein, im Grunde genommen nicht. Sie gilt ohnehin als zeitlich beschränkte Erkrankung, der Körper kehrt nach der Geburt wieder zum Normalzustand zurück. Inwieweit sich Heißhungerattacken, Durst und Bluthochdruck jedoch auswirken, könnt ihr beeinflussen. Regelmäßige Bewegung oder Sport wirken sich nachweislich positiv auf den Organismus aus, dies gilt nicht nur bei Schwangerschaftsdiabetes, sondern auch bei normaler Diabetes Mellitus. Auch durch den bewussten Verzicht auf Kohlenhydrate könnt ihr die Schwangerschaftsdiabetes reduzieren. Nicht zuletzt kann in diesem Kontext auch der Risikofaktor Übergewicht bewusst reduziert werden. Vernünftig essen, ja – aber in Maßen! Das alte Sprichwort, was das „Essen für zwei“ beschrieb, ist längst überholt und wer schwanger ist, muss nicht auf einmal die doppelte Menge Essen zu sich nehmen.

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Warum ist eine Schwangerschaftsdiabetes gefährlich?

Ganz einfach: weil sie für den Zeitraum der Schwangerschaft wie eine normale Diabetes-Erkrankung auf den Körper einwirkt. Es gelten also die gleichen, wichtigen Faktoren wie Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Gewicht oder eventuelle Wassereinlagerungen in den Extremitäten. Eine ärztliche Behandlung bzw. häufigere Kontrolle der Blutwerte sind dringend notwendig, da sonst Gefahr für Mutter und Kind besteht. Eine unbehandelte Schwangerschaftsdiabetes kann auch zu Fehlbildungen des Kindes führen. Fehlt die optimale Stoffwechseleinstellung können lebensbedrohliche Symptome die Folge sein. Als Eklampsie werden neurologische Störungen, die von Flimmersehen, Kopfschmerzen und Krampfanfällen geprägt sind, bezeichnet. Das sogenannte HELLP-Syndrom lässt die Blutzellen in kürzester Zeit zerfallen. Daher ist die ständige Kontrolle des Blutzuckers und aller relevanten Daten wichtig für Mutter und Kind.

Was kann ich gegen Schwangerschaftsdiabetes tun?

Es gibt nicht viel, was ihr gegen eine Gestationsdiabetes tun könnt. Vielmehr geht es darum, die Risikofaktoren einzudämmen, zum Beispiel bei Frauen, die eine genetische Vorbelastung innerhalb der Familie haben. Da verschiedene Hormone für das Entstehen der Schwangerschaftsdiabetes verantwortlich sind, kann zwar jede Frau betroffen sein – genauso gut kann jede Frau die Risiken durch eine gesunde Ernährung und Bewegung reduzieren. Im Einzelnen sind es die Hormone Kortisol, Prolaktin, Östrogen und Progesteron, die dafür sorgen, dass weitaus größere Mengen an Energie bereitgestellt werden, gleichzeitig wird Insulin heruntergesetzt.

Wie lange hält die Schwangerschaftsdiabetes an?

Die Schwangerschaftsdiabetes schwindet nach der Geburt wieder, da dann der Organismus wieder auf den Normalzustand zurückfährt. Diese Vorgänge geschehen jedoch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern benötigen Zeit. Es dauert ca. sechs bis zwölf Wochen, bis die ersten Werte der Gestationsdiabetes gemessen werden können. In dieser Phase sollten die Zuckerwerte zurückgegangen sein. Ihr solltet auf keine Fall auf einen Zuckerbelastungstest verzichten, denn für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes besteht ein Risiko, dass sie in den nächsten Jahren am Diabetes Typ-2 erkranken. Daher gilt auch weiterhin: Gute Ernährung, ballaststoffreich und viel Bewegung. Dann geht es Mutter und Kind rundum gut.

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Welche Ernährung ist gut bei Schwangerschaftsdiabetes?

Grundsätzlich sollten Kohlenhydrate aus Weizenmehlprodukten und Zucker vermieden werden. Besser sind ballaststoffreiche Lebensmittel, die den Blutzucker langsam ansteigen und langsam wieder abfallen lassen. Verzichten solltet ihr auf versteckten Zucker, der sich massenhaft in Fruchtsäften und Fertigprodukten findet. Neben diesen Tipps wird euch euer Arzt einen ausführlichen Ernährungsplan geben, damit ihr bestmöglich geschützt durch eure Schwangerschaft kommt.

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