Rund Dreiviertel aller Frauen klagen über prämenstruelle Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen oder Heißhungerattacken. Darüber hinaus können auch Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit und Erbrechen vor der Periode eintreten. Betroffene Frauen sind meist nach den Mahlzeiten schlecht, sie müssen sich oftmals überwinden, etwas zu essen oder im schlimmsten Fall sogar erbrechen.
Übelkeit vor Periode: Das sind die Ursachen
Es gibt verschiedene Gründe, warum Frauen vor und auch während der Menstruation schlecht wird. Schuld an der lästigen Übelkeit tragen meist die Unterleibsschmerzen. Das starke Zusammenziehen der Muskeln der Gebärmutter kann mitunter so schmerzhaft sein, dass einigen Frauen davon übel wird und sie daher erbrechen müssen.
Mediziner sehen das Östrogen als Ursache der zyklusbedingten Übelkeit. Die hormonellen Schwankungen kurz vor dem Einsetzen der Periode können den Teil im Gehirn beeinflussen, der für die Steuerung der Übelkeit und Erbrechen zuständig ist – ganz ähnlich wie bei der morgendlichen Übelkeit bei Schwangeren. Weitere Auslöser können auch die körpereigenen Schmerzbotenstoffe (Prostaglandine) sein, die das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur verantworten. Diese können ebenfalls in den benachbarten Darm gelangen und Beschwerden auslösen.
Auch Endometriose kann der Grund für Übelkeit vor der Periode sein. Bei Endometriose handelt es sich um eine Erkrankung, bei der das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Dieses abnormale Wachstum kann zu verschiedenen Symptomen führen, darunter starke Menstruationsschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Bauchschmerzen und eben auch Übelkeit. Wenn Sie den Verdacht hegen, Endometriose zu haben, sollten Sie sich ärztlichen Rat holen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Auch äußerliche Faktoren wie Stress, Probleme in der Partnerschaft oder eine unausgewogene Ernährung können die PMS-Beschwerden und somit auch die Übelkeit verstärken.
Diese 5 Hausmittel lindern die Übelkeit vor der Periode
Übelkeit vor der Periode kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und das Wohlbefinden stark mindern. Glücklicherweise gibt es bewährte Hausmittel, die Linderung verschaffen können, ohne dass man sofort zu Medikamenten greifen muss:
1. Kräutertees
Tees mit Ingwer, Kamille oder Pfefferminze sind altbewährte Helfer bei Magen-Darm-Beschwerden. Sie wirken entspannend, regen die Darmtätigkeit an und lindern die Übelkeit. Tipp: Experimentieren Sie mit diesen Teesorten, um herauszufinden, welche Ihnen am besten hilft. Manche Frauen bevorzugen auch Mischungen dieser Kräuter für eine umfassendere Wirkung.
2. Bewegung
Auch wenn es Ihnen schwerfällt und Sie lieber zusammengerollt auf dem Bett liegen möchten, lohnt es sich aufzustehen und sich zu bewegen. Ein kurzer Spaziergang regt die Durchblutung im Darm an, was die Übelkeit lindert. Generell ist es ratsam, regelmäßig Sport zu machen. Die Bewegung sorgt dafür, die Stoffwechselprozesse im Körper anzukurbeln. Das erleichtert auch die Hormonumstellung während des Zyklus.
3. Akupressur
Die Stimulation des Akupressurpunkts "Perikard 6" (auch als "Nei Guan" bekannt) am Handgelenk kann Übelkeit reduzieren. Es wird angenommen, dass die Stimulation dieses Punktes den Qi-Fluss (Lebensenergie) im Körper reguliert und so Übelkeit reduziert. Drücken Sie sanft mit Ihrem Daumen auf diesen Punkt oder verwenden Sie spezielle Akupressurarmbänder.
4. Gesunde und ausgewogene Ernährung
Vor der Periode haben viele Frauen Heißhunger nach süßen und fettigen Speisen, welche jedoch die Übelkeit vor und während der Periode verschlimmern können. Dafür verantwortlich ist der steigende Progesteronspiegel sowie der sinkende Östrogenspiegel. Eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung hält lange satt und beugt ungewollten Heißhungerattacken vor. Frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, magerer Fisch, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten daher regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Verzichten Sie möglichst auf Fleisch, Fertiggerichte, Alkohol und Süßigkeiten.
5. Wärmeanwendungen
Wärme kann bei Menstruationsbeschwerden, einschließlich Übelkeit, sehr hilfreich sein. Sie fördert die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und kann Krämpfe lösen. Verwenden Sie eine Wärmflasche, ein Heizkissen oder ein warmes Kirschkernkissen und legen Sie es auf Ihren Unterbauch. Ein warmes Bad kann ebenfalls wohltuend wirken. Die Wärme hilft nicht nur bei Bauchschmerzen und Krämpfen, sondern kann auch die allgemeine Entspannung fördern und somit indirekt die Übelkeit lindern. Achten Sie darauf, die Wärme nicht zu heiß anzuwenden, um Verbrennungen zu vermeiden.
Übelkeit vor der Periode: Wann zum Arzt?
Wenn Sie unter immer wiederkehrender und/oder sehr starker Übelkeit leiden, Hausmittel oder Arzneimittel nicht gegen die Beschwerden helfen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um mögliche ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Suchen Sie auch einen Arzt auf, wenn die Übelkeit von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet wird, wie:
- Starke Schmerzen, die plötzlich einsetzen
- Ständige Schmerzen
- Schmerzen, die sich bei Berührung oder Bewegung stark verschlimmern
- Fieber oder Schüttelfrost
- Ungewöhnlicher Ausfluss