Ob kurz und schwach oder lang und stark – die Rede ist von der Menstruation. Zwar ist vielen Frauen bekannt, dass die Regelblutung ganz individuell sein kann. Dennoch fragen sich viele, ob Ihre Regelblutung der Norm entspricht. Vor allem eine starke Regelblutung kann viele Frauen verunsichern. Bei einer üblichen Periode verlieren Frauen während der Regelblutung insgesamt etwa 60 Milliliter Blut. Zu Beginn müssen Frauen ihre Binde oder Tampons etwa alle drei Stunden wechseln. Eine Menstruationstasse muss alle sechs bis acht Stunden gewechselt werden.
Anzeichen einer starken Periode
Bei einer starken Regelblutung – auch Hypermenorrhoe genannt – verlieren Frauen während ihrer Tage etwa 80 ml Blut. Zu Beginn bedeutet dies häufiges, fast stündliches Wechseln von Tampons und Binden. Das Periodenblut ist meist dickflüssiger und enthält Klumpen. Meistens dauert die Periode auch länger als fünf bis sieben Tage an. Für viele Frauen ist eine starke Menstruation belastend und mit Einschränkungen verbunden. Nicht selten treten neben der Hypermenorrhoe auch starke Periodenschmerzen auf.
Video: Regelschmerzen – so wird die Periode erträglicher
Sehr starke Periode: Das ist die Ursache
Nach der Geburt und nach dem Einsetzen der Spirale haben Frauen häufigere eine stärkere Regelblutung. Eine Erklärung, wieso es zu einer stärkeren Regelblutung kommt, ist, dass die Gebärmutter sich nicht richtig zusammenzieht. Die Kontraktionen sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und ausgeschieden wird.
Wann muss ich mit einer sehr starken Periode zum Arzt?
Wenn Sie über einen längeren Zeitraum oder regelmäßig eine starke Periode haben, sollten Sie Ihren Gynäkologen aufsuchen. Denn aufgrund des höheren Blutverlusts können Sie unter einen Eisenmangel leiden, der sich unter anderem durch Abgeschlagenheit, blasse Haut und Leistungsabfall bemerkbar macht. Bei einem Eisenmangel produziert der Körper nicht genügend Blutkörperchen, die essenziell sind, um Sauerstoff zu unseren Organen zu transportieren.
Wie behandeln Ärzte eine sehr starke Blutung während der Periode?
Jede Gebärmutter und jede Regelblutung ist anders. Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache der starken Blutung sowie von individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Familienplanungswünschen ab.
- Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Einige nicht-medikamentöse Maßnahmen können helfen, die Blutung zu reduzieren oder besser zu kontrollieren. Dazu gehören die Verwendung von Menstruationsprodukten mit höherer Saugfähigkeit, die Anwendung von Wärme auf den Unterbauch, ausreichende Ruhe und Entspannung sowie die Vermeidung von anstrengenden Aktivitäten.
- Medikamentöse Therapie: Ärzte können hormonelle Medikamente verschreiben, um die Menstruationsblutung zu regulieren. Dazu gehören hormonelle Verhütungsmittel wie kombinierte orale Kontrazeptiva (Pille), Hormonpflaster, Hormoninjektionen oder Hormonspiralen. Diese Medikamente können die Blutung reduzieren und den Menstruationszyklus regulieren.
- Eisentherapie: Bei starken Blutungen kann es zu einem Eisenmangel kommen. In solchen Fällen kann eine Eisentherapie empfohlen werden, um den Eisenmangel auszugleichen und Anämie vorzubeugen.
- Operative Eingriffe: In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die Ursache der starken Blutung zu behandeln. Sind etwa Myome für die sehr starken Blutungen verantwortlich, werden sie entfernt. Myome sind gutartige Gewebewucherungen der Gebärmutter.
Hypermenorrhoe: Anzeichen für verschiedene Krankheiten
Zudem kann eine starke Periode ein Anzeichen für verschiedene Krankheiten sein. Dazu gehören Entzündung der Gebärmutter oder der Eileiter, Endometriose oder Gebärmutterhalskrebs, aber auch Blutgerinnungsstörungen, Hormonstörungen sowie Herz-, Nieren-, Schilddrüsen- oder Leberkrankheiten. Eine Untersuchung der Gebärmutter und des Blutes können genauer Auskunft geben.
Je nach Ursache sind verschiedene Behandlungen möglich. Eine medikamentöse Therapie kann die Blutungsneigung verringern, auch das Verschreiben der Antibabypille schwächt die Menstruation ab. Bei starken und belastenden Beschwerden und wenn kein Kinderwunsch besteht, kann eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut in Betracht gezogen werden.