Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Treten Schmerzen im Bauch während der Schwangerschaft auf, ist die werdende Mutter schnell verunsichert. Welche Ursachen dahinterstecken und wann ihr zum Arzt gehen solltet, erfahrt ihr hier.

Schwangere Frau hält sich die Hände vor dem Bauch.© annebaek/iStock
Schwangere Frau hält sich die Hände vor dem Bauch.

Welche Ursachen haben Bauchschmerzen in der Schwangerschaft?

Symptome wie ein leichtes Ziehen im Unterleib und ab und zu leichte Bauchschmerzen zählen oft zu den ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft. Sie sind in der Regel normal. Die Ursache der Schmerzen ist für die meisten Schwangeren jedoch gar nicht so einfach festzustellen. Wodurch enstehen also die Schmerzen und ab wann müsst ihr euch Sorgen um eure Gesundheit machen?

Mögliche Ursachen für Bauchschmerzen in der Schwangerschaft:

  • Wächst die Gebärmutter (lat. Uterus) und das Baby, werden die Bänder, inneren Organe und Muskeln zunehmend belastet. Die Durchblutungsleistung steigt, Bauchschmerzen entstehen. Schon zu Beginn der Schwangerschaft können sie in relativ schmerzhafter Form auftreten. Hormonelle Faktoren wie die Auflockerung des Körpergewebes durch die Schwangerschaftshormone sind nicht selten die Ursache.
  • Ziehende Schmerzen an den Mutterbändern, welche auf beiden Seiten des Uterus bis zur Beckenwand verlaufen und bis zur Vulva reichen, können sich zu krampfartigen Schmerzen entwickeln. Die Mutterbänder halten die Gebärmutter in einer aufrechten, stabilen Position. Im Laufe der Schwangerschaft werden sie besonders beansprucht, wodurch Rücken- und Bauchschmerzen hervorgerufen werden. Auch Unterleibsschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder Muskelkater sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit. Besonders häufig leiden Frauen an Schmerzen auf der rechten Seite, dort liegt während der Schwangerschaft die Gebärmutter.
  • In den späteren Schwangerschaftsmonaten können sich hinter den Schmerzen auch Tritte eures Babys verstecken.
  • Euer Bauch kann in unregelmäßigen Abständen hart werden und schmerzen. Sogenannte Übungswehen sind die Ursache. Sie bereiten die Gebärmutter auf die Geburt des Kindes vor.
  • Nach dem Essen fängt euer Magen an zu schmerzen? Das Wachstum eures Babys wird hierfür der Grund sein. Mit fortschreitender Schwangerschaft nimmt das Baby im Bauch immer mehr Platz ein, andere Organe werden zur Seite geschoben, dadurch hat euer Magen nicht mehr so viel Platz sich nach der Nahrungsaufnahme auszudehnen. Kleinere Mahlzeiten, über den Tag verteilt, lösen den Schmerz.
  • Verstopfungen können ebenfalls die Ursache für Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sein. Das Hormon Progesteron wird verstärkt unter diesen Umständen gebildet, Schmerzen in der Bauchregion und eine verlangsamte Darmbewegung sind die Folge.
  • Sex in der Schwangerschaft ist keineswegs verboten, sofern keine medizinischen Gründe bekannt sind, die dagegen sprechen. Es kann in der Schwangerschaft jedoch zu leichten Rücken- und Bauchschmerzen führen und das berauschende Gefühl des Orgasmus kann von leichten Schmerzen begleitet werden.
  • In seltenen Fällen weisen Bauchschmerzen auf Schwangerschaftskomplikationen hin. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche kann eine frühe Fehlgeburt hinter den starken Bauchschmerzen und auftretenden Blutungen stecken. Der Grund für die Fehlgeburt ist, dass sich das Baby nicht richtig entwickelt. Es kann sich aber auch um eine Eileiterschwangerschaft handeln, d.h. die befruchtete Eizelle nistet sich nicht in der Gebärmutter ein, sondern außerhalb - meist innerhalb des Eileiters. Dort kann sich der Embryo nicht weiterentwickeln, sodass er meist zwei bis drei Wochen nach der Befruchtung abstirbt. In beiden Fällen ist ärztliche Hilfe unerlässlich.
  • Eher selten, dennoch möglich: Kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen und Schmierblutungen oder Ausfluss zwischen der 13. und 23. Schwangerschaftswoche, können diese Anzeichen auf eine späte Fehlgeburt hinweisen. Lasst euch in jedem Fall von einem Arzt untersuchen.
  • Zwischen der 24. und 37. Schwangerschaftswoche kann sich auch eine Frühgeburt durch Rücken-, Becken- oder Bauchschmerzen bemerkbar machen. Sind die Schmerzen besonders stark, kann eine Fahrt ins Krankenhaus das Platzen der Fruchtblase und damit verbunden den verfrühten Geburtsbeginn noch verzögern.
Gesundes Müsli mit Erdbeeren.© Floortje/iStock
Gesundes Müsli mit Erdbeeren.

Wann solltet ihr euch ärztliche Hilfe holen?

Treten die Bauchschmerzen schon seit Wochen oder Monaten auf oder habt ihr so starke Schmerzen, dass nichts mehr dagegen hilft, dann solltet ihr euch in jedem Fall von einem Arzt untersuchen lassen, um Komplikationen und Erkrankungen frühzeitig erkennen oder ausschließen zu können.

Es müssen nicht immer Schwangerschaftskomplikationen dahinterstecken, auch Erkrankungen wie Nieren- oder Gallensteine, eine Blinddarm- oder Blasenentzündung können Ursache der Beschwerden sein. Kommen zu den Bauchschmerzen weitere Symptome wie beispielsweise Übelkeit, Durchfall, Fieber, Blutungen oder Brennen beim Wasserlassen hinzu, ist eine ärztliche Untersuchung unabdingbar.

Diese Mittel helfen bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Stellt der Arzt einen Zusammenhang zwischen den Bauchschmerzen und Verstopfungen fest, könnt ihr diesen mit viel Flüssigkeit und einer ballaststoffreichen Ernährung (Getreideprodukte, Müsli, etc.) entgegenwirken. Ballaststoffe quellen im Darm auf und beschleunigen den Stuhlgang. Ausreichend Bewegung unterstützt zusätzlich den Magen-Darm-Trakt und erleichtert schlussendlich die Geburt.

Doch auch Bauchmassagen mit wohltuendem Lavendelöl, Entspannungsbäder, Wärmflaschen oder Kirschkernkissen lindern eure Beschwerden. Ruhe, Wärme und Entspannung sind in diesen Momenten besonders hilfreich. Öle unterstützen die Elastizität eurer Haut und helfen Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Stützbänder oder Bauchtücher entlasten tagsüber euer Gewebe.

Greift auf Arzneimittel nur bei Absprache mit eurem Arzt zurück.