Von Kartoffelwickeln gegen Halsschmerzen über Rettichsirup gegen Husten bis hin zu Salzsocken, die die Durchblutung in Schwung bringen sollen: Hausmittel gegen eine Erkältung gibt es zahlreich. Besonders beliebt ist die sogenannte heiße Zitrone: Ein Getränk aus Wasser und Zitronensaft. Teils wird der Vitamin-C-Bombe noch Zucker oder Honig beigemischt. Viele genießen ihren Anti-Erkältungs-Helfer extra heiß – so wie es der Name des Getränks vorgibt.
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Aber Achtung: Der Name "heiße" Zitrone ist irreführend. Wir erklären, warum eine heiße Zitrone lieber nicht heiß sein sollte, verraten die optimale Trinktemperatur – und haben ein Rezept zum Selbermachen im Gepäck!
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Warum die heiße Zitrone auf keinen Fall heiß sein sollte
Das Getränk ist eine kleine Vitamin-C-Bombe. Grund dafür ist natürlich der enthaltene Zitronensaft: Auf 100 Gramm der kleinen gelben Frucht kommen über 53 mg Vitamin C. Zum Vergleich: Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei ca. 110 mg. Allerdings ist Vitamin C sehr hitzeempfindlich.
Ergo: Eine heiße Zitrone, die mit kochendem Wasser übergossen wird, verliert einen erheblichen Teil ihrer gesunden Inhaltsstoffe, da viel vom Vitamin C durch die Hitze zerstört wird. Der Vitamin-C-Gehalt gänzlich gekochter Zitronen sinkt sogar um mehr als die Hälfte – auf etwa 23 mg pro 100 Gramm.
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So heiß sollte die heiße Zitrone idealerweise sein
Das Wasser im Wasserkocher oder Topf sollten Sie gar nicht erst zum Kochen bringen. Denn: Schon ab etwa 50 Grad wird ein Teil der gesunden Inhaltsstoffe zerstört. Experten empfehlen daher, die "heiße" Zitronen lediglich auf etwa 40 Grad zu erhitzen.
Unser Rat: Machen Sie sich lieber einen Tee, wenn Sie den wohltuenden Effekt eines Heißtränkes spüren möchten.
Hinweis: Heiße Zitronen versorgen unseren Körper mit einer Extraportion Vitamin C. Mischen Sie dem Getränk zusätzlich einen Löffel Honig bei, können Sie außerdem von den keim- und entzündungshemmenden Stoffen profitieren. Aber: Eine Erkältung wegzaubern – das kann die heiße Zitrone nicht. Vielmehr wird ihr eine vorbeugende Wirkung nachgesagt, da sie das Immunsystem stärkt.
Heiße Zitrone selber machen: Einfaches Rezept
Heiße Zitrone im praktischen Beutelchen können Sie fertig in Supermärkten und Drogerien kaufen. Alternativ können Sie den Vitamin-C-Lieferanten aber auch selber machen. Wir verraten, wie das im Handumdrehen gelingt.
Sie benötigen nur drei Zutaten:
- ein viertel Liter Wasser
- 1 Zitrone
- 1 TL Honig
Anleitung:
- Erhitzen Sie das Wasser auf ca. 40 Grad.
- Schnappen Sie sich eine Zitronenpresse und pressen Sie den Fruchtsaft aus der Frucht heraus, um ihn anschließend ins warme Wasser zu geben.
- Abschließend kommt der Honig dazu, der kurz verrührt wird. Fertig ist Ihre heiße Zitrone.
Zitronenwickel bei Halsschmerzen
Übrigens: Die Zitrone ist ein echter Erkältungs-Retter – und eignet sich auch zur äußeren Anwendung. Wer zum Beispiel unter Halsschmerzen leidet, kann sich ganz einfach einen Zitronenwickel selber machen und damit die Beschwerden lindern. Ein altbewährtes Hausmittel, was schon unsere Omas kannten!