Erfolgreich gegen Rückenschmerzen: Moderne Kombitherapie, Selbsthilfe und OP

Erfolgreich gegen Rückenschmerzen: Moderne Kombitherapie, Selbsthilfe und OP

Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen, die nicht nur unangenehm sind, sondern uns sogar im Alltag einschränken können. Wir klären über Ursachen und Therapien auf. 

Rücken© Pexels/cottonbro studio
Besser als die Rückenschmerzen zu schonen ist eine rückenfreundliche Bewegung oder die richtige Therapie. 

Rückenschmerzen zählen heute zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen und gelten inzwischen als Volkskrankheit. Stundenlange Arbeit im Sitzen, zu wenig Bewegung und Übergewicht sind nur einige der Ursachen. Dabei gibt es verschiedene Methoden der Vorbeugung oder Behandlung.

Fehlhaltungen als Ursache für Rückenschmerzen

Es sind hauptsächlich Fehlhaltungen, die den Stütz-, Bewegungs- und Muskelapparat belasten. Vermeidet man sie nicht, sind Schmerzen im oberen und unteren Bereich des Rückens kaum zu vermeiden. Verschiedene Studien konnten nachweisen, dass Rückenbeschwerden in 95 Prozent aller Fälle auf diese Ursache zurückzuführen sind. Eine ungleichmäßig ausgebildete oder zu schwache Rückenmuskulatur führte laut Untersuchungen bei 80 Prozent zu Beschwerden. 

Die Konsequenz falscher Haltung oder zu schwacher Muskeln: Ungefähr 80 Prozent der Menschheit hat wenigstens einmal im Leben mit Rückenschmerzen zu kämpfen und bei 60 Prozent kehren die Beschwerden trotz Behandlung nach 2 bis 3 Monaten zurück. Bei etwa 31 Prozent dauern die Beschwerden länger als 3 Monate oder werden zu chronischen Rückenschmerzen. Durch beides werden viele Betroffene physisch wie psychisch stark beeinträchtigt. Wichtigste Aufgabe, um Rückenschmerzen von vornherein zu vermeiden, ist die Vorbeugung.

Dazu sagt Alexander Scheck, CEO & Founder der ATHLETIQO GmbH: „Man sollte auf sein eigenes Umfeld achten, insbesondere am Arbeitsplatz, den man sich ergonomisch einrichten sollte. Aktive, bewusste Pausen während der Arbeit oder im Alltag gehört genauso dazu. Darüber hinaus ist eine individuelle und professionelle Beratung durch einen Therapeuten empfehlenswert.“

Kombinationstherapie – EMS  & TENS gegen Rückenschmerzen

Regelmäßige Bewegung in Form von Schwimmen oder Joggen gilt als A und O für eine stabile Rückenmuskulatur und lässt sich durch ein gezieltes Krafttraining abrunden. Neben der Bewegung gilt es aber auch, Zeit für körperliche und geistige Entspannung einzuplanen. Eine Methode ist beispielsweise eine Kombitherapie, wie sie von reLounge entwickelt wurde. Bei einer Kombinationstherapie wird nachhaltiges Rückentraining mit tiefer Entspannung kombiniert.

Dank moderner Technik entsteht ein Massagegefühl, welches sich kaum von einer manuellen Massage unterscheiden lässt. Grundlage ist eine Stärkung der Muskulatur durch EMS (Elektrische Muskelstimulation) und eine Schmerzlinderung mittels TENS (Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation). Durch die Kombination dieser beiden Methoden lassen sich Verspannungen effektiv lösen und die Durchblutung der Muskulatur wird in nur 20 Minuten mithilfe von Wärme verbessert.

Physiotherapie zur Kräftigung des Rückens

Den Weg zum Physiotherapeuten findet man erst dann, wenn man bereits unter Rückenschmerzen leidet und der Arzt eine Überweisung ausgestellt hat. Er kann aber dabei helfen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. In den einzelnen Therapiesitzungen löst er nicht nur vorhandene Verspannungen. Er zeigt den Betroffenen auch ganz spezielle Übungen, mit denen die Rückenmuskulatur gestärkt wird. Jeden Tag konsequent und korrekt ausgeführt, helfen sie bei der Reduzierung der Beschwerden.

Langfristiges Ziel der Physiotherapie ist nicht nur die Kräftigung der Rückenmuskulatur. Bei den verschiedenen Übungen geht es zudem darum, den Rücken beweglich und flexibel zu halten. Dies ist eine wichtige Komponente, wenn es darum geht, Fehlhaltungen zu vermeiden. Durch die Erhöhung der Belastbarkeit des Rückens lassen sich effektiv Rückenbeschwerden verhindern.

Angeleitetes Training im Fitnessstudio

Wer seine Rückenmuskulatur ganz gezielt kräftigen möchte, der kann sich auch in einem Fitnessstudio anmelden. Dabei ist es sinnvoll, sich ein Fitnessstudio mit gut ausgebildeten Trainer:innen zu suchen. Sie können einem entsprechende Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur zeigen und dabei helfen, die Übungen korrekt auszuführen.

Falls die Rückenschmerzen zu stark sind, um an irgendwelchen Geräten im Fitnessstudio zu trainieren, sollte man nach einer speziellen „Rückenschule“ fragen. Viele Studios bieten entsprechende Kurse an. Um noch mehr gegen Rückenschmerzen zu tun, kann man daheim oder auch am Arbeitsplatz Dehnübungen für die Muskelgruppe „Hüftbeuger“ machen. Vor allem ein verkürzter Hüftbeuger ist bei sitzender Tätigkeit mitverantwortlich für eingeschränkte Beweglichkeit oder Fehlhaltungen.

Rücken-OP nur als „Ultima Ratio“

Ein chirurgischer Eingriff am Rücken ist nur bei gravierenden Beschwerden angezeigt. Prof. Dr. Bernhard Meyer, Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik, sagt zum Thema Rücken-OP: „Man muss immer zurückhaltend sein, wenn es darum geht, eine Operationsindikation zu stellen. Insbesondere wenn es um den Rückenschmerz geht, kann man dem Patienten keine Garantie auf eine Besserung geben.“ Rückenschmerzen aufgrund von Fehlhaltungen oder zu schwach ausgeprägter Muskulatur kann man zum Glück ohne Operation behandeln. Sie lassen sich sehr oft durch konservative Methoden erfolgreich reduzieren oder sogar gänzlich beseitigen.

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