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Demenz: Das sind die häufigsten Ursachen für den geistigen Abbau
Jede zweite Person fürchtet sich davor, früher oder später an Demenz zu erkranken. Wir klären auf, wie es zu dem Verlust von Erinnerungen und mentalen Fähigkeiten kommt und zeigen Ihnen die häufigsten Ursachen für den geistigen Abbau im Alter.
Was ist Demenz?
Demenz ist eine Erkrankung, die das Gehirn betrifft und zu einem fortschreitenden Verlust von geistigen Fähigkeiten führt. Sie ist gekennzeichnet durch Gedächtnisverlust, Probleme bei der Sprache, dem Denken und der Orientierung sowie Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit. Die häufigste Form von Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, aber es gibt auch andere Arten wie vaskuläre Demenz oder frontotemporale Demenz.
Die Demenz-Erkrankung kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen und die Betroffenen auf Unterstützung angewiesen machen. Es ist wichtig, frühzeitig eine Diagnose zu stellen und geeignete Maßnahmen zur Betreuung und Behandlung zu ergreifen.
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Demenz: Das sind die häufigsten Ursachen für geistigen Abbau
Demenz hat viele Gesichter und betrifft vor allem Ältere, aber vereinzelt auch Menschen im mittleren Lebensalter. Neben genetischen Faktoren spielen vor allem der Lebensstil sowie bestimmte Vorerkrankungen eine große Rolle. Dies sind die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung einer Demenz.
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1. Alzheimer-Krankheit
Alzheimer und Demenz werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet oder miteinander verwechselt. Dabei ist die Alzheimer-Krankheit jedoch lediglich die häufigste Form und Ursache von Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel aller Fälle von Demenz gehen auf die Alzheimer-Krankheit zurück, bei der Ablagerungen im Gehirn zum Untergang von Nervenzellen führen. Leider entstehen diese Ablagerungen und Nervenschäden schleichend über Jahre oder sogar Jahrzehnte, sodass Betroffene es kaum bemerken. Glücklicherweise können Sie mit einem aktiven und gesunden Lebensstil der Alzheimer-Krankheit effektiv vorbeugen.
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2. Hohes Lebensalter
Der gesellschaftliche und medizinische Fortschritt lässt uns zwar immer älter werden. Allerdings steigt mit dem voranschreitenden Lebensalter auch das Risiko für Demenzerkrankungen. In der Altersgruppe ab 85 leidet etwa jeder Fünfte an Demenz, ab 90 Jahren sogar jeder Dritte. Im Gegensatz dazu sind weniger als drei Prozent der 65- bis 70-Jährigen von der Krankheit betroffen. Um das Risiko im Alter zu senken, sind ein gesunder Lebensstil, soziale Interaktion und die Forderung und Förderung der geistigen Fähigkeiten unabdingbar.
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3. Alkoholmissbrauch
Als Zellgift wirkt sich Alkohol in vielerlei Hinsicht negativ auf unseren Körper und unsere Gesundheit aus. Während sich nach wie vor der Irrglaube hält, dass kleine Mengen Alkohol „gut fürs Herz“ seien, leuchtet den meisten Menschen sofort ein, dass das beliebte Rauschmittel nicht gut für unser Denkorgan sein kann. So stellt jahrelanger übermäßiger Alkoholkonsum die häufigste Ursache für das sogenannte Korsakow-Syndrom dar. Diese chronische Schädigung des Gehirns geht meist mit einem Gedächtnisverlust, Merkfähigkeitsstörungen sowie einem erhöhten Risiko für Demenz einher. Für Betroffene besteht lediglich durch dauerhafte Alkoholabstinenz und der Nahrungsergänzung bestimmter B-Vitamine die Chance auf leichte Besserung.
4. Arteriosklerose
Das menschliche Gehirn muss stets mit frischem, sauerstoffreichem Blut versorgt werden – sonst droht ein rasches Absterben der Nervenzellen. Jegliche Erkrankungen der Blutgefäße können die Durchblutung stören und damit das Risiko für eine Demenz erhöhen. Besonders gefährlich ist die Arteriosklerose, bei der die Ablagerung von LDL-Cholesterin in den Gefäßwänden zu einer Verengung und letzten Endes zu einem vollständigen Verschluss der Blutbahn führt. Geschieht dies im Gehirn, kommt es zum Schlaganfall sowie zur sogenannten „vaskulären Demenz“ – dem geistigen Verfall durch eine mangelhafte Durchblutung des Hirngewebes.
5. Diabetes mellitus
Ebenso wie Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinspiegel steigert auch die Zuckerkrankheit das Risiko für eine vaskuläre Demenz, die etwa 20 bis 30 Prozent aller Demenzerkrankungen ausmacht. Der Hauptgrund liegt darin, dass ständig erhöhte Blutzuckerspiegel die Entstehung von Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose erhöhen. So können über Jahre kleinste Durchblutungsstörungen das Gehirn schädigen. Ähnlich wie beim diabetischen Fuß kann so eine ganze Körperregion aufgrund der Mangelversorgung absterben.
6. Genetische Mutationen
Leider sind auch Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, an der Entstehung von Demenzerkrankungen beteiligt. So werden beispielsweise seltenere Formen der Demenz wie die Lewy-Körperchen-Demenz oder die Frontotemporale Demenz nach aktuellem Forschungsstand durch Mutationen in bestimmten Genen ausgelöst. Im Falle der Lewy-Körperchen-Demenz verursacht eine Genmutation die vermehrte Bildung und Verklumpung eines bestimmten Proteins im Gehirn, wodurch Nervenzellen beschädigt werden.
7. Rauchen
Dass Zigaretten das Risiko für Lungenkrebs erhöhen, ist längst bekannt. Was die Forschung jedoch erst in den vergangenen Jahren festgestellt hat, ist deren Auswirkung auf das Demenzrisiko. Denn auch das Gehirn nimmt auf Dauer Schaden, wenn sich die Blutgefäße durch Zigarettenrauch und Nikotin verengen. Dadurch wird das Denkorgan mit weniger Sauerstoff und Nährstoff versorgt, was nicht nur Schlaganfälle begünstigt, sondern auch den geistigen Abbau. Tatsächlich zeigen das auch sowohl Tierversuche als auch Beobachtungsstudien mit Menschen. Beispielsweise ermittelte eine umfassende Metaanalyse mit 37 langjährigen Studien, die im Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlicht wurde, dass Raucher etwa 30 Prozent häufiger an Demenz erkranken als Nicht-Raucher. Die positive Nachricht: Bei Menschen, die das Rauchen aufgeben, sinkt das Demenzrisiko nach einiger Zeit wieder auf das normale Niveau ab.
8. Nährstoffmängel
Eine weitere, leicht vermeidbare Ursache von Demenzerkrankungen ist die Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen. So gibt es Vitamine, die für die Gesundheit unserer Nervenzellen besonders wichtig sind. Hierzu zählen vor allem Vitamin B12 (Cobalamin) und Vitamin B9 (Folsäure). Kritisch sind diese Nährstoffe beispielsweise während der Schwangerschaft, da der Fötus sie für die Entwicklung von Gehirn und Rückenmark benötigt. Doch auch bei Erwachsenen kann ein Folsäuremangel und insbesondere ein starker Vitamin-B12-Mangel neuronale Schäden mit sich ziehen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft zählt diese Vitaminmängel daher auch unter den möglichen Ursachen einer Demenz auf.
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9. Adipositas
Starkes Übergewicht, medizinisch auch als Adipositas bezeichnet, gilt als Risikofaktor für verschiedene Krankheiten, darunter Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Fettleber. Dementsprechend erhöht starkes Übergewicht verschiedene Risikofaktoren, die zu einer Demenz führen können. Laut einer Langzeitstudie steigt das Demenzrisiko, hauptsächlich bei stark Übergewichtigen im mittleren Lebensalter.
Demenz: Wie kann man vorbeugen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, einer Demenz vorzubeugen. Eine gesunde Lebensweise ist dabei besonders wichtig. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf tragen zur Gesunderhaltung des Gehirns bei.
Zudem sollte man geistig aktiv bleiben, indem man regelmäßig Rätsel löst, Bücher liest oder sich mit anderen Menschen austauscht. So bleibt das Gehirn fit und wird gefordert. Auch soziale Kontakte sind von großer Bedeutung, da sie das Wohlbefinden steigern und das Risiko für Demenz verringern können. Des Weiteren sollte man auf einen gesunden Blutdruck, Cholesterinspiegel und Blutzuckerspiegel achten, da diese Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit für Demenz erhöhen können.
Symptome einer Demenz
Die Symptome einer Demenz können je nach Art und Stadium der Erkrankung variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören jedoch Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Probleme beim Denken und Urteilen sowie Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben. Betroffene können sich nicht mehr an wichtige Informationen erinnern, haben Schwierigkeiten, Gespräche zu führen oder Entscheidungen zu treffen. Oft treten auch Stimmungs- und Verhaltensänderungen auf, wie zum Beispiel Reizbarkeit, Angstzustände oder Depressionen. Es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig zu erkennen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine angemessene Behandlung und Unterstützung zu erhalten.
Verschiedene Demenzformen
Es gibt verschiedene Demenzformen, die sich in ihren Symptomen und Ursachen unterscheiden. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit, bei der es zu einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten kommt. Eine weitere Form ist die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Frontotemporale Demenz betrifft hauptsächlich die Bereiche des Gehirns, die für Persönlichkeit, Verhalten und Sprache zuständig sind. Lewy-Körper-Demenz ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein von Lewy-Körperchen im Gehirn und geht mit Symptomen wie Halluzinationen und Parkinsonismus einher. Andere seltene Formen sind die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und das Korsakow-Syndrom. Es ist wichtig, die verschiedenen Demenzformen zu kennen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.
Quellen: bundesgesundheitsministerium.de, deutsche-alzheimer.de, lungenaerzte-im-netz.de, alzheimer-bayern.de