Gelber Stuhlgang: Das könnten die Ursachen sein

Gelber Stuhlgang: Was Sie über die ungewöhnliche Verfärbung wissen müssen

Der Stuhlgang verrät so einiges über unseren Gesundheitszustand. Besonders wichtig: Die Farbe unseres Stuhls. Denn was hinten rauskommt, lässt viele Rückschlüsse darauf zu, wie es in uns aussieht. Wie die Stuhlfarbe zustande kommt, welche Erkrankungen des Darms die Stuhlfarbe beeinflussen können und was gelber Stuhlgang bedeutet, erfahren Sie hier.

Gelber Stuhlgang: Was die Farbe des Stuhlgangs verrät

Sobald wir Nahrung zu uns nehmen, beginnt unser Körper mit der Verdauung. Verdauungsprozesse geschehen bereits in unserer Mundhöhle, wenn Enzyme im Speichel die zerkauten Lebensmittel aufzuspalten beginnen. Auf dem Weg durch Magen und Darm lösen Enzyme und hilfreiche Bakterien so viele Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei wie möglich. Alles, was nicht verdaulich und aufspaltbar ist, wird komprimiert und als Stuhl ausgeschieden. Wie gut unsere Verdauung funktioniert und wie gesund der Darm ist, hängt eng zusammen mit der Qualität der Nahrung, die wir aufnehmen.

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Nicht überraschend besteht Stuhl zu großen Teilen aus Wasser und unverdaulichen Ballaststoffen wie Pflanzenfasern. Auch enthält Stuhl immer Nebenprodukte, die bei Fäulungs- und Gärungsprozessen im Darm entstehen. Wie unser Kot aussieht, hängt also immer auch davon ab, welche Lebensmittel im Verdauungstrakt abgebaut werden. Besonders intensive natürliche Farbstoffe färben auch unseren Stuhl entsprechend. Wer viel Rote Bete isst, muss sich nicht über rot-braunen Stuhlgang wundern. Eine grünliche Färbung des Stuhls wird in den meisten Fällen durch Ernährungsweisen mit einem hohen Anteil grüner Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl oder Salat ausgelöst. Selbst sehr dunkler, fast schwarzer Stuhlgang muss nichts Ungewöhnliches sein. So färben Fleisch, Blut und Blutwurst den Kot mitunter sehr dunkel ein.

Allerdings lässt die Farbe unseres Stuhls auch Rückschlüsse auf unsere Gesundheit zu. Erkrankungen und Infektionen können mitunter direkt an unnatürlichen Färbungen des Stuhls erkannt werden. Wie es etwa um die Gesundheit des Dünndarms, Dickdarms, der Bauchspeicheldrüse oder des Enddarms bestellt ist, verrät in vielen Fällen die Farbe des Stuhlgangs. Rote, blutige Auflagerungen auf dem Stuhl deuten häufig auf Analfissuren oder Hämorriden hin. Treten interne Blutungen in den oberen Abschnitten des Verdauungstrakts auf, also in der Speiseröhre oder dem Magen, färbt sich der Stuhl in der Regel sehr dunkel. Der Grund: Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin wird auf dem Weg durch den Magen von der Magensäure verändert; übrig bleibt ein schwärzlicher Farbstoff. Schwarzer Stuhlgang, unabhängig davon, was Sie gegessen haben, kann also ein Anzeichen dafür sein, dass es interne Blutungen im Verdauungstrakt gibt. Treten plötzliche, intensive Verfärbungen des Stuhls mit akuten Bauchschmerzen auf, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder Ärztin aufsuchen.

Doch was, wenn der Stuhlgang plötzlich gelb ist? Braun-gelb, grün-gelb oder Stuhl in unnatürlichem Gelbstich sind für Betroffene mitunter sehr besorgniserregend. Zwar können gelbliche Verfärbungen des Stuhls auch auf Krankheiten hindeuten, mitunter spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle für den gelben Stuhl. Was es damit auf sich hat, erklären wir hier.

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Gelber Stuhl: An diesen Ursachen könnte es liegen

Medikamente können zu gelblichem Stuhl führen

Bestimmte Medikamente können mitunter den Stuhl verfärben. Im Beipackzettel des Medikaments können Sie genaue Erläuterungen finden, ob und wie Veränderungen des Stuhlgangs auftreten können. In engem Zusammenhang mit Verdauungsprozessen stehen immer wieder Antibiotika. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und reagieren auf antibiotische Medikamente nicht. Wer aber wegen bakterieller Erkrankungen Antibiotika nehmen muss, entwickelt oft auch Verdauungsbeschwerden. Denn die Medikamente stören auch die empfindliche Darmflora. Zur ordentlichen Verdauung sind wir aber auf die freundlichen Bakterien in unserem Darm angewiesen. Die Einnahme von Antibiotika über einen längeren Zeitraum kann daher zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall führen. Nicht ungewöhnlich sind dann auch gelbliche Färbungen des Stuhls.

Stress und Nervosität als Ursache von gelbem Stuhl

Wer unter einem nervösen Darm leidet oder stark gestresst ist, verdaut Nahrung mitunter nicht ordentlich. Stress und Nervosität führen oft dazu, dass aufgenommene Nahrung unseren Darm viel zu schnell passiert. Dem Nahrungsbrei können dann nicht genug Nährstoffe entzogen werden. Auch die Eindickung zu weich geformtem Kot findet dann nicht statt. Das Ergebnis: wässriger Durchfall. Und dieser ist oft braun-gelblich, grün-gelblich oder komplett gelb. Stuhl enthält nämlich auch Verdauungssäfte, die über den Dünndarm aus der Galle zugeleitet werden. Bilirubin ist ein solcher gelber Farbstoff aus der Gallenblase. Er entsteht beim Abbau von roten Blutkörperchen. Diese haben eine relativ kurze Lebenserwartung von nur 120 Tagen und müssen regelmäßig durch neu gebildete ersetzt werden. Somit gelangt jeden Tag übrig gebliebenes Bilirubin in unseren Darm. Bei Stress, Reizdarm und nervösen Darmleiden kann der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin nun aber nicht komplett wie gewohnt zum bräunlichen Sterkobilin umgewandelt werden, sondern wird unverändert ausgeschieden. Der Stuhlgang ist dann mitunter gelb gefärbt.

Übrigens: Durchfall hat meistens eine gelbliche Färbung. Der Grund für solch hellen Stuhlgang ist, dass der Verdauungsbrei den Darm sehr schnell passiert. Die Bakterien im Darm haben dann kaum Zeit, ihre Verdauungsarbeit zu übernehmen. Der helle Stuhl kommt dann relativ unverdaut wieder raus.

Krankheiten als Grund für gelben Stuhlgang

Bestimmte Erkrankungen des Verdauungsapparats können dazu führen, dass Fette aus der Nahrung nicht mehr richtig verdaut werden können. Ist der Fettgehalt des Stuhls zu hoch, sprechen Mediziner und Medizinerinnen vom sogenannten Fettstuhl oder Pankreasstuhl. Er zeichnet sich durch die ölige, schmierige Konsistenz, einen extrem üblen Geruch und bisweilen gelbliche Farbe aus. Da mit dem Stuhlgang dann immer auch viel zu viel Fett ausgeschieden wird, bleibt beim Wischen am Toilettenpapier immer auch ein öliger, gelblicher Rückstand übrig.

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Krankheiten, die eine Fettverdauungsstörung auslösen, sind etwa Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, eine Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse, Entzündungen der Gallenwege oder bakterielle Dünndarmentzündungen. Auch Lebererkrankungen wie Hepatitis können dazu führen, dass sich die Stuhlfarbe ins gelbliche verändert.

Was bei gelbem Stuhlgang hilft

Selbst bei auf den ersten Blick besorgniserregenden Veränderungen der Farbe des Stuhlgangs, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren. Überlegen Sie, ob bestimmte zuletzt konsumierte Lebensmittel eine Rolle bei der Verfärbung des Kots spielen könnten. Künstliche Lebensmittelfarben, die beim Backen verwendet werden, können den Stuhl sehr unnatürlich verfärben. Auch das in roten, gelben und orangen Lebensmitteln enthaltene Beta-Carotin kann den Stuhlgang bräunlich-gelb verfärben. Oft stecken hinter Verfärbungen ganz gewöhnliche Ernährungsumstellungen. Hier gilt: Ruhig bleiben und den Stuhl in den kommenden Tagen auf weitere Veränderungen und Auffälligkeiten beobachten.

Sind Sie sich sicher, dass der gelbe Stuhlgang nichts mit Ihrer Ernährungsweise zu tun hat, kommen immer noch Medikamente infrage. Nehmen Sie seit kurzem neue oder andere Medikamente ein? Sprechen Sie Ihren Hausarzt oder Hausärztin darauf an oder lassen Sie sich in einer Apotheke von dem fachkundigen Personal bezüglich der möglichen Nebenwirkungen bestimmter Medikamente beraten.

Unbedingt zum Arzt oder Ärztin sollten Sie allerdings gehen, wenn gelber Stuhlgang plötzlich auftritt und mit anderen Symptomen einhergeht. Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber sind Anzeichen dafür, dass eine Erkrankung oder akute Infektion vorliegen könnte.

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Mögliche Ursachen für gelben Stuhlgang: Unsere Checkliste

  • Gelblich-brauner, heller Stuhlgang: kann etwa durch Medikamente ausgelöst werden, Antibiotika können die Stuhlfarbe verändern, auch stärkereiche Lebensmittel sorgen für hellen Stuhlgang. Gehen Sie zum Arzt oder Ärztin, wenn die Stuhlfarbe über Wochen unverändert gelblich bleibt
  • Helles Gelb: sogenannte Fettstühle deuten auf Verdauungsprobleme und Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hin; Fettstuhl ist glänzend, extrem übelriechend und wird von Bauchschmerzen begleitet. Nur Ärzte können eine eindeutige Diagnose stellen, suchen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ärztin auf.
  • Gelb-weiß: Möglicherweise gibt es Probleme in den Gallenwegen, Gallensteine können Gallenflüssigkeit zurückhalten. Dadurch könnten Stuhlverfärbungen entstehen. Auch Erkrankungen der Leber äußern sich mitunter in hellem, gelbem Stuhl.
  • Hellbraun bis gelblich: Durchfall ist oft sehr hell. Der wässrige Stuhlgang kann ein Symptom einer Magen-Darm-Grippe sein. Auch grünliche Verfärbungen sind dann möglich.

So sollte normaler Stuhlgang aussehen

Eines vorweg: „Normal“ ist beim Thema Stuhlgang immer als breites Spektrum zu verstehen. Konsistenz, Geruch, farbliche Nuancen, Regelmäßigkeit und auch Stuhlmenge unterscheiden sich von Person zu Person. Generell gilt aber als „normal“, dass der Kot mittel- bis dunkelbraun ist und von eher weicher Beschaffenheit. Ausscheidungen mehrmals am Tag sind ebenso normal, wie Entleerungen nur alle paar Tage. Was Ihr persönlicher Normalbereich ist, wissen Sie am besten. Stellen Sie bei Entleerungshäufigkeit, Farbe oder Konsistenz aber auffällige Veränderungen fest, die für Sie eben nicht „normal“ sind, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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