
Wie sieht gesunder Stuhl aus?
Unser Stuhl entsteht bei den Verdauungsvorgängen unseres Körpers und besteht zum Großteil aus unverdauten Lebensmittelresten wie Wasser oder Ballaststoffen. Abgesehen davon kann er aber auch abgestoßene Zellen der Darmschleimhaut oder Sekrete wie Schleim enthalten. Normaler, gesunder Stuhl hat eine geformte, aber weiche Konsistenz und lässt sich leicht ausscheiden. Die durchschnittliche Stuhlmenge liegt bei rund 100 bis 200 Gramm täglich. Wie oft und wie viel Stuhl jemand ausscheidet, hängt maßgeblich davon ab, was derjenige isst und wie viel er isst. Zum Beispiel scheiden Menschen, die viele Ballaststoffe zu sich nehmen, wie Vegetarier, mehr Stuhl aus, als Menschen, deren Ernährung wenig Ballaststoffe enthält. Dasselbe gilt auch für die Konsistenz des Stuhls: Menschen, die sich ballaststoffarm ernähren, können einen härteren Stuhl und sogar Verstopfungen haben.
Stuhlkonsistenz: Wann weist sie auf Erkrankungen hin?
Kurzzeitige Veränderungen der Stuhlkonsistenz sind normal und kein Grund zur Sorge, da verschiedene Faktoren die Beschaffenheit unseres Stuhls verändern können. Aber auch ernsthafte Erkrankungen können sich durch eine veränderte Stuhlkonsistenz äußern.
Was bedeutet weicher Stuhl?
Wenn Sie über einen längeren Zeitraum ungewöhnlich weichen bis breiigen Stuhl haben, können Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion, ein Reizdarmsyndrom, eine Lebensmittelunverträglichkeit, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Darmkrebs dahinterstecken. Darüber hinaus können bakterielle oder virale Infektionen des Magen-Darm-Trakts zu Durchfall und weichem Stuhl führen.
Aber auch ein Vitamin-B-Mangel kann mit weichem Stuhl einhergehen. B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, weshalb ein Mangel Verdauungsbeschwerden wie weichen Stuhl zur Folge haben kann. Um Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie bei anhaltenden Veränderungen der Stuhlkonsistenz immer ärztlichen Rat einholen.
Was bedeutet harter Stuhl?
Harter Stuhlgang und Verstopfungen entstehen oft durch harmlose Ursachen wie die falsche Ernährung oder einen Bewegungsmangel. Aber auch eine Schilddrüsenunterfunktion, chronisch entzündliche Darmerkrankungen sowie Diabetes sind mögliche Auslöser. Seltener kann harter Stuhl auch als Symptom von Darmkrebs auftreten. Insbesondere, wenn dieser mit weiteren Symptomen wie Blut im Stuhl, unerklärlichem Gewichtsverlust und Bauchschmerzen einhergeht.
Darüber hinaus kann ein Darmverschluss für die Beschwerden verantwortlich sein, der auftritt, wenn der Darm teilweise oder vollständig blockiert ist. Ein typisches Anzeichen hierfür ist ein harter Stuhl, begleitet von starken Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch, wenn Ihr Stuhl über einen längeren Zeitraum hart ist oder Sie Verstopfungen haben, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Stuhlkonsistenz: Bristol-Stuhlformen-Skala
Die Universität Bristol in Großbritannien arbeitete im Jahr 1997 eine Tabelle aus, anhand derer man die Form und Konsistenz seines Stuhls einordnen kann – die sogenannte Bristol-Stuhlformen-Skala. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Stuhlkonsistenz normal ist. Die Skala beinhaltet folgende Formen:
- Typ 1: Vereinzelte, harte Kügelchen, die schwer auszuscheiden sind
- Typ 2: Feste, wurstförmige Klumpen
- Typ 3: Wurstförmiger Stuhl mit einer rissigen Oberfläche
- Typ 4: Wurstartiger Stuhl mit einer gleichmäßigen Oberfläche
- Typ 5: Ebenmäßige weiche Klumpen, die leicht auszuscheiden sind
- Typ 6: Weiche Klumpen, die eine breiige Masse ergeben
- Typ 7: Flüssig ohne Form
Der dritte und vierte Typ gelten als optimal, wohingegen der erste und zweite eher bei Verstopfungen auftreten. Der fünfte und sechste Typ gelten als Durchfall. Auch Typ fünf kann bei gesunden Menschen auftreten.

Welche Faktoren beeinflussen unseren Stuhl?
1. Ernährung: Wie bereits erwähnt, hat die Art und Menge der Nahrung, die wir zu uns nehmen, einen großen Einfluss auf unseren Stuhlgang. Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert in der Regel eine gesunde Stuhlkonsistenz. Ein Mangel an Ballaststoffen oder eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann hingegen Verstopfung und harten Stuhl verursachen.
2. Flüssigkeitszufuhr: Ausreichend Flüssigkeit zu trinken ist wichtig, um eine normale Stuhlkonsistenz aufrechtzuerhalten. Nehmen wir nicht genug Flüssigkeit zu uns, kann der Stuhl austrocknen und hart werden.
3. Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung können die Darmtätigkeit stimulieren und die Verdauung unterstützen, was wiederum einen gesunden Stuhl fördert. Ein inaktiver Lebensstil kann hingegen eine träge Darmfunktion und Verstopfung zur Folge haben.
4. Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Antidepressiva oder Eisenpräparate, können den Stuhlgang beeinflussen. Während einige von ihnen Verstopfungen hervorrufen können, können andere zu Durchfall führen.
5. Stress: Ebenfalls können sich Stress und emotionale Belastung auf unsere Verdauung auswirken und Veränderungen im Stuhlgang hervorrufen. Manche Menschen reagieren auf Stress mit Verstopfung, während andere eher zu Durchfall neigen.
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