
Ungefähr 13 Millionen Menschen in Deutschland entdecken jährlich Blut in ihrem Stuhl. Bestimmte Lebensmittel und Medikamente können den Stuhl verfärben, sodass eine Verwechslung mit Blut möglich ist. Eine Dunkelfärbung kann beispielsweise durch den Verzehr von Rote Bete, Rotwein oder Heidelbeeren entstehen. Wenn Nahrungsmittel als Ursache für die Verfärbung ausgeschlossen werden können und es sich wirklich um Blut im Stuhl handelt, reichen die möglichen Ursachen von harmlosen Hämorrhoiden bis hin zu Darmkrebs.
Wie erkenne ich Blut im Stuhl?
Wenn es im Verdauungstrakt zu Blutungen kommt, vermischt sich das Blut mit dem Stuhl und wird so ausgeschieden. Die Farbe und Beschaffenheit des Blutes geben Hinweis auf seine Ursache. Das Blut kann, je nach Ursache, hellrot, dunkelrot oder schwarz aussehen. Die Farbe hängt zum großen Teil von der Stärke der Blutung ab und davon, ob es mit Magensäure oder Bakterien in Kontakt gekommen ist. Blut im Stuhl ist nicht immer für das Auge sichtbar. Aber auch das nicht sichtbare Blut, welches okkultes Blut genannt wird, kann mithilfe von speziellen Stuhlbluttests nachgewiesen werden.
- Rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie): Wenn es zu einer Blutung im mittleren oder unteren Magen-Darm-Trakt kommt, sieht das Blut im Stuhl meist hellrot oder dunkelrot aus. Es handelt sich dann um frisches Blut, das noch nicht mit Magensäure oder Bakterien in Berührung gekommen ist. Der Grund für rotes Blut im Stuhl können zum Beispiel Hämorrhoiden sein.
- Schwarzes Blut im Stuhl (Teerstuhl): Wenn es zu einer Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt kommt, dann ist dies meist durch schwarzes Blut im Stuhl erkennbar. Wenn der rote Blutfarbstoff Hämoglobin mit Magensäure und Bakterien in Kontakt kommt, wird er durch diese zersetzt und färbt sich schwarz. Zu schwarzem Blut im Stuhl kommt es beispielsweise bei einem Magengeschwür oder bei Darmkrebs.
Ursachen für Blut im Stuhl
Blutungen im Stuhl können durch verschiedene Ursachen im oberen, mittleren oder unteren Magen-Darm-Traktes entstehen. Zu den Ursachen zählen:
- Magen-Darm-Infekte
- Darmpolypen
- Hämorrhoiden
- Magengeschwüre
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn
- Krampfadern in der Speiseröhre
- heftiges Erbrechen
- Infektionen wie z.B. mit Salmonellen
- Tumore wie Darm- oder Magenkrebs
- Analfissuren
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Endometriose
Blut im Stuhl: Wann muss ich zum Arzt?
Da ernste Erkrankungen die Ursache sein können, sollten Sie immer schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Blut in Ihrem Stuhl bemerken – auch, wenn das Blut nur einmal oder selten auftritt. Besonders wichtig ist ein Arztbesuch, wenn weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Magenschmerzen, Schmerzen beim Toilettengang, Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Nachtschweiß oder ein starker Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund auftreten.
Wichtig: Blutungen im Verdauungstrakt können langfristig zu einer Blutarmut führen, die unbedingt von einem Arzt behandelt werden muss!
Behandlung von Blut im Stuhl
Ihr Arzt wird nach einem Gespräch über Ihre Krankheitsgeschichte und die bestehenden Symptome eine körperliche Untersuchung durchführen. Zusätzlich können eine Magen- oder Darmspiegelung, ein Ultraschall und eine Stuhluntersuchung bei der Diagnose helfen. Akute Blutungen werden gestoppt und die jeweilige Ursache muss behandelt werden, um erneuten Blutungen vorzubeugen. Bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn werden in der Regel entzündungshemmende Medikamente verschrieben, ein Darmpolyp kann operativ entfernt werden und Magengeschwüre können mit Antibiotika behandelt werden.
Blut im Stuhl: Woran erkenne ich Darmkrebs?
Darmkrebs wird in vielen Fällen erst spät erkannt. Es gibt jedoch einige typische Anzeichen, die auf einen Tumor hinweisen können. Zu den Anzeichen gehören, neben Blut im Stuhl, auch ein veränderter Stuhlgang, ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Darmwind mit ungewolltem Stuhlabgang, krampfartige Bauchschmerzen, Bleistiftstuhl oder ein Darmverschluss. Ein gesunder Lebensstil und das Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen können das Erkrankungsrisiko senken. Männer sollten ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren regelmäßig zur Darmkrebsvorsorgeuntersuchung.