
Wie lange: Ab wann ist es Verstopfung?
Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie lange ohne Stuhlgang von einem unbedenklichen Zustand ausgegangen werden kann. Die einen verschwinden täglich (mehrmals) fürs große Geschäft auf die Toilette, die anderen nur alle zwei oder drei Tage. Wie lange es dauert, bis man hier von einer Verstopfung spricht, hängt also individuell von der jeweiligen Person ab.
Fragen Sie einen Arzt, geht der von einer Verstopfung aus, wenn Sie weniger als dreimal wöchentlich Stuhlgang haben. Doch: Ab wann wird Verstopfung gefährlich? In diesem Fall treten in der Regel schon unangenehme Symptome auf. So kann der Stuhl beispielsweise so verhärtet sein, dass Schmerzen beim Stuhlgang bestehen und es sehr lange dauert, bis Sie eine kleine Menge herauspressen können.
Wenn sich Ihr gewohnter Rhythmus einmal verschiebt, müssen Sie sich jedoch nicht gleich Gedanken machen. Wer eine empfindliche Verdauung hat, reagiert auf einen Wechsel seiner Routine – etwa im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise – mit Verdauungsbeschwerden. Ab wann wird das zur Verstopfung? Auch das ist individuell und nicht gleich gefährlich. In der Regel normalisiert sich alles wieder, wenn auch die Routine zurückkehrt.
Ab wann wird Verstopfung gefährlich – und warum?
Ab wann wird Verstopfung aber nun gefährlich? Waren Sie länger nicht auf der Toilette und bekommen Sie Bauchweh oder gar Krämpfe, kann sich hinter der Verstopfung ein ernstes Problem verbergen: Ein Darmverschluss. Dieser liegt dann vor, wenn nur noch sehr wenig oder gar kein Stuhlgang mehr möglich ist.
Wie lange der Prozess ohne Stuhlgang dauert, ist zwar verschieden. Aber gefährlich wird es spätestens, wenn Sie schon unter starken Schmerzen leiden. Bei einem Darmverschluss staut sich nämlich Stuhl immer weiter auf — bis unter dem Druck etwa die Darmwand nachgibt und der Inhalt in den Bauchraum gelangt. Eine Blutvergiftung kann dann schnell die Folge sein.
Egal wie lange die Verstopfung also anhält, haben Sie Schmerzen, sollten Sie schleunigst zum Arzt gehen. Sonst kann es sogar lebensgefährlich werden. Helfen Abführmittel dann nicht mehr, müssen Betroffene mitunter sogar operiert werden. Daher: Keine falsche Scham und direkt zum Arzt. Der Hausarzt ist hier der ideale erste Ansprechpartner.
Ab wann wird Verstopfung durch Komplikationen gefährlich?
Es muss jedoch nicht gleich zum Darmdurchbruch kommen. Ab wann es unangenehm wird und die Verstopfung vielleicht sogar gefährlich werden kann, ist auch schon früher denkbar. Vor allem, wenn Sie chronisch unter dem Problem leiden, sind weitere Folgen wahrscheinlich.
Zu den häufigsten Komplikationen zählen Hämorrhoiden, die oft durch übermäßiges Pressen entstehen. Die sind im ersten Stadium zwar noch nicht gefährlich, aber schon unangenehm. Im weiteren Verlauf können sie sich entzünden, jucken, bluten oder eitern.
Weniger bekannt sind die sogenannten Divertikel. Darunter verstehen Mediziner kleine Ausstülpungen im Darm. Je nachdem, wie lange beziehungsweise oft ihr unter Verstopfung leidet, kann sich die Darmwand an schwachen Stellen im Laufe der Zeit nach außen stülpen. Diese Ausstülpungen können sich durch darin angestaute Stuhlreste entzünden und so etwa Blut im Stuhl und heftige Bauchschmerzen verursachen.
Ab wann wird die Verstopfung noch zum Problem – und vielleicht gefährlich? Wenn der sensible Analbereich aufgrund des hohen Drucks beim Toilettengang und durch den verhärteten Stuhl übermäßig beansprucht wird. Hier können unter anderem kleine Risse — sogenannte Analfissuren — entstehen. Auch Abszesse und Ekzeme im Analbereich können eine Folge der Verstopfung sein. Besonders unangenehm sind Analfisteln. Darunter sind kleine Gänge zu verstehen, die sich zwischen Enddarm und Hautoberfläche bilden und sich leicht entzünden.
Wie lange ohne Stuhlgang: Wann Sie nachhelfen sollten
Wenn Sie sich fragen „ab wann wird Verstopfung gefährlich?“, sollten Sie idealerweise auch gleich nach Lösungen suchen. Eine solche muss dann nicht unbedingt gleich ein klassisches Abführmittel sein. Mitunter reicht schon eine Tasse Kaffee oder in hartnäckigen Fällen auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie Leinsamen, Kleie oder die indischen Flohsamenschalen.
Außerdem sollten Sie immer ausreichend trinken. So gelangt mehr Flüssigkeit in den Stuhl, die letztlich dafür sorgt, dass dieser geschmeidiger wird, sein Volumen vergrößert und den Stuhlgang auf diese Weise fördert.
Je nachdem, wie lange Sie dann noch ohne Stuhlgang bleiben, sollten Sie erst zu einem Abführmittel aus der Apotheke greifen, wenn die einfachen Maßnahmen und Hausmittel nicht funktionieren. Diese abführenden Präparate zielen ebenfalls darauf ab, das Stuhlvolumen zu erhöhen — und Ihnen den Toilettengang zu erleichtern. Tut sich auch mit diesen Mitteln nach spätestens einem Tag nichts, können eventuell Zäpfchen oder Klistiere helfen. Allerdings sollten Sie diese genauso wie Abführmittel nur in Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Dieser weiß, ab wann es nötig wird, sie bei Verstopfung einzusetzen. Er kann zudem auch einschätzen, wie gefährlich der ausbleibende Stuhlgang ist.