Was ist eine Verstopfung?

Eine Verstopfung, auch Obstipation genannt, beschreibt die erschwerte oder seltene Darmentleerung. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche
  • Harter und trockener Stuhl
  • Schwierigkeit beim Stuhlgang, beispielsweise ist Pressen erforderlich
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen

Zu einer gelegentlichen Verstopfung kommt es bei vielen Menschen und diese ist meist harmlos. Tritt sie jedoch häufiger oder über einen längeren Zeitraum auf, kann sie ein Symptom für eine Grunderkrankung sein.

Welche Ursachen gibt es für eine Verstopfung?

Die Ursachen für eine Verstopfung, auch Obstipation genannt, sind vielfältig. Man kann sie grob in zwei Kategorien einteilen:

1. Funktionelle Ursachen

Diese Ursachen betreffen die Darmfunktion selbst und sind meist harmlos.

  • Zu wenig Ballaststoffe: Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und sorgen für eine weichere Konsistenz, was den Transport durch den Darm erleichtert.
  • Zu wenig Flüssigkeit: Flüssigkeit hält den Stuhl weich und schmiert den Darm, was ebenfalls den Stuhlgang anregt.
  • Bewegungsmangel: Körperliche Aktivität regt die Darmbewegung an und fördert so die Ausscheidung von Stuhl.
  • Stress: Stress kann die Darmfunktion beeinträchtigen und so eine Verstopfung zur Folge haben.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Opioide, Antidepressiva und Blutdruck senkende Medikamente, können als Nebenwirkung Verstopfung verursachen.
  • Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können die Darmbewegung verlangsamen und zu Verstopfung führen.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft im Darm ab, was die Stuhlentleerung erschweren kann.

2. Organische Ursachen

Organische Ursachen liegen in einer Erkrankung des Darms oder anderer Organe begründet. Dazu zählen vor allem:

  • Darmerkrankungen: Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, aber auch Darmdivertikel oder Darmkrebs können die Darmpassage verengen und zu Verstopfung führen.
  • Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen des Nervensystems, die die Darmbewegungen beeinflussen, wie etwa Parkinson oder Multiple Sklerose, können ebenfalls Verstopfung verursachen.
  • Hormonelle Erkrankungen: Hormonstörungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen können die Darmfunktion beeinträchtigen und zu Verstopfung führen.
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen und andere psychische Erkrankungen können die Darmfunktion stören und zu Verstopfung führen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? 

Die Behandlung von Verstopfung hängt von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Symptome ab. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, einer Verstopfung entgegenzuwirken. Ballaststoffe finden sich vor allem in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen. Ebenfalls wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Stuhl weicher zu machen und die Darmbewegungen zu erleichtern.

Körperliche Aktivität und Bewegung können die Darmbewegungen anregen und die Verdauung fördern. Versuchen Sie daher, regelmäßig Sport zu treiben und tägliche Spaziergänge in den Alltag zu integrieren. Nehmen Sie sich Zeit für den Stuhlgang und versuchen Sie, ihn nicht zurückzuhalten, wenn Sie den Drang verspüren. Eine regelmäßige Toilettenroutine kann helfen, den Darm zu trainieren und die Stuhlgewohnheiten zu verbessern.

In einigen Fällen kann der Arzt oder die Ärztin Abführmittel verschreiben, um vorübergehend die Stuhlentleerung zu erleichtern. Diese sollten jedoch nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Wann zum Arzt?

Eine gelegentliche Verstopfung ist meist kein Grund zur Sorge. Bestehen die Probleme jedoch länger als drei Monate oder treten häufig auf, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen, um ernste Ursachen auszuschließen. Besonders wichtig ist ein Arztbesuch, wenn die Verstopfung mit folgenden Symptomen einhergeht:

  • Blut im Stuhl
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
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