Brennende beim Wasserlassen bei Männern: Ursachen und Behandlung
Wenn es beim Wasserlassen brennt, deutet dies oft auf eine Blasenentzündung hin. Es ist wichtig zu wissen, dass auch Männer an Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen leiden können, obwohl diese Erkrankungen bei ihnen seltener auftreten als bei Frauen. Wenn sich jedoch Bakterien in der Blase ansiedeln, verursacht die Infektion bei Männern besonders starke Schmerzen und Beschwerden.
Der Grund dafür liegt darin, dass die Harnwege von Frauen kürzer sind als die von Männern. Wenn Männer eine Blasenentzündung oder Harnwegsentzündung haben, werden die Schmerzen oft als besonders unangenehm empfunden, da der saure Urin einen längeren Weg durch die entzündete Harnröhre zurücklegen muss.
Häufig werden Blasenentzündungen durch E. Coli-Bakterien verursacht, die normalerweise im Darm vorkommen. Wenn sie jedoch in die Harnröhre gelangen und die Harnleiter hinaufwandern, können sie sich in der Blase vermehren und Infektionen verursachen. Wenn Blasenentzündungen nicht behandelt werden, können die Bakterien weiter in die Harnwege aufsteigen und auch Entzündungen der Nieren verursachen.
1. Fremdkörper in den Harnwegen
Beim Einsatz von Kathetern oder auch bei gefährlichen sexuellen Praktiken kann es dazu kommen, dass sich Fremdkörper in den Harnwegen oder im Penisschaft festsetzen, was insbesondere beim Wasserlassen zu höllischen Schmerzen führen kann. Wichtig: Versuchen Sie niemals selbst, einen Gegenstand oder Fremdkörper zu entfernen, sondern begeben Sie sich umgehend in die Notaufnahme.
2. Geschlechtskrankheiten
Juckende Schmerzen an der Eichel oder ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen können auf eine Infektion hindeuten und gehören vor allem bei Männern zu den typischen Symptomen für bestimmte Geschlechtskrankheiten. Dazu zählen unter anderem Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und die Trichomonaden-Infektion. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr können über die Schleimhäute und Körperflüssigkeiten Bakterien übertragen werden, die eine Infektion auslösen. Das beste Mittel dagegen ist natürlich der Schutz beim Geschlechtsverkehr durch ein Kondom. Bei bereits ausgebrochener Erkrankung können solche bakteriellen Infektionen meist mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt werden.
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3. Falsche Hygiene
Eine gerötete und brennende Eichel kann auch durch das Verwenden von Seifen oder Duschgels auftreten. Urologen empfehlen daher, den Penis optimalerweise täglich nur mit warmem Wasser zu säubern oder gegebenenfalls kleine Mengen einer pH-neutralen Seife zu verwenden. Glücklicherweise ist die Reizung durch übertriebenes Waschen der Eichel zumeist nur vorübergehend und klingt schnell ab.
4. Harnröhrenentzündung
Die sogenannte Urethritis ist eine entzündliche Infektion der Harnröhre, die häufig durch das Darmbakterium E. Coli ausgelöst wird. Gelangt dieses etwa durch fehlerhafte oder mangelnde Hygiene oder durch ungeschützten Analverkehr in die Harnröhre, kann es zu einer Entzündung kommen. Diese äußerst sich beim Wasserlassen durch Schmerzen an der Eichel sowie quälenden Harndrang und sollte schnellstmöglich, z.B. mit einem Antibiotikum, behandelt werden.
5. Blasensteine
Eine weitere Ursache, die für das Brennen beim Wasserlassen infrage kommt, sind Blasensteine. Sie entstehen über längere Zeiträume aus Kaliumsalzen und Harnsäure und können kolikartige Unterbauchschmerzen, Blut im Urin oder einen unregelmäßigen Harnstrahl hervorrufen. Je nach Größe und Beschaffenheit werden Blasensteine automatisch ausgespült oder müssen gegebenenfalls operativ entfernt werden. Da scharfkantige Steine Ihre Harnröhre verletzen können, sollten Sie bei vorhandenen Symptomen schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
6. Kleine Verletzungen an Eichel und Vorhautbändchen
Die Eichel ist ein sehr empfindliches Organ, auch wenn sie nicht so viele Nervenenden hat wie die weibliche Klitoris. Durch den ständigen Reibungskontakt mit Unterhosen, Jeans und Kunststofffasern können an der Eichel leicht kleine Verletzungen entstehen. In diese mikroskopischen Abschürfungen können Bakterien eindringen, die sich im feuchtwarmen Milieu der Unterhose vermehren. Dadurch können Entzündungen, Rötungen und Reizungen entstehen.
Hausmittel, wenn es beim Wasserlassen beim Mann brennt
Leichte Harnwegsinfekte und Entzündungen am Penis können bei Männern mitunter mit Hausmitteln behandelt werden. Bei beginnenden oder leichten Blasenentzündungen können Hausmittel dabei helfen, die Infektion in Schach zu halten und schnell abklingen zu lassen.
Die beliebtesten Hausmittel bei Harnwegsinfekten sind:
- Viel trinken: Wasser, ungesüßter Tee oder auch Cranberrysaft helfen, die Nieren und Harnblase regelmäßig durchzuspülen. Dadurch werden Bakterien ausgeschwemmt und die Infektion kann sich nicht weiter ausbreiten.
- Nieren- und Blasentees: Nieren- und Blasentees enthalten Wirkstoffe, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Sie können helfen, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.
- Cranberrysaft: Cranberrysaft enthält Proanthocyanidine, die die Anhaftung von Bakterien an der Harnwegsschleimhaut hemmen. Dadurch können Bakterien weniger leicht in die Harnblase eindringen und sich vermehren.
Entzündungen am Vorhautbändchen oder dem unmittelbaren Harnröhrenausgang können Männer mit:
- Beruhigenden Salben: Beruhigende Salben können helfen, die Entzündung zu lindern und den Juckreiz zu reduzieren.
- Sitzbädern: Sitzbäder mit Kamille oder anderen entzündungshemmenden Kräutern können ebenfalls helfen, die Beschwerden zu lindern.
- Antibakteriellen Cremes: Antibakterielle Cremes können helfen, die Infektion zu bekämpfen.
Hausmittel sind kein Ersatz für den Arzt
Hausmittel sind eine gute Möglichkeit, leichte Harnwegsinfekte und Entzündungen am Penis zu behandeln, wenn es beim Wasserlassen brennt. Sie sollten jedoch nicht als Ersatz für einen Besuch beim Arzt oder der Ärztin gesehen werden. Wenn die Beschwerden nicht besser oder sogar verschlimmern sich, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen.
Weitere Tipps zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten
Um Harnwegsinfekten vorzubeugen, können Männer folgende Tipps beachten:
- Sich nach dem Geschlechtsverkehr gründlich waschen: Dadurch werden Bakterien, die durch den Geschlechtsverkehr in die Harnröhre gelangt sein könnten, entfernt.
- Sich nicht zu lange in der Badewanne aufhalten: Das warme Wasser kann die Bakterien vermehren.
Quellen: maennergesundheitsportal.de, urologenportal.de, kennstdueinen.de