Welche gesundheitlichen Vorteile bietet regelmäßige Ejakulation für Männer?
Samenerguss und Orgasmus gehen bei Männern Hand in Hand. Bei der Ejakulation als Höhepunkt der Masturbation oder des Geschlechtsverkehrs mit einem anderen Menschen werden nicht nur Millionen Spermien freigesetzt, sondern auch wahre hormonelle Feuerwerke im männlichen Körper gezündet. Die positiven gesundheitlichen Effekte regelmäßiger Ejakulation, egal ob durch Masturbation oder Sex, sollten sich Männer nicht entgehen lassen. Gründe, öfter einmal Hand anzulegen oder einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit dem Partner oder der Partnerin zu haben, sind etwa:
1. Schutz vor Prostatakrebs
In einer viel beachteten Studie von 2016 konnten Forschende einen Zusammenhang zwischen der Ejakulationshäufigkeit und dem Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs beobachten. Von den mehr als 30.000 befragten Männern der Studie hatten die Gruppen ein geringeres Risiko für Prostatakrebs, die häufiger ejakulierten. Tatsächlich konnten die Forschenden feststellen, dass Männer, die 21 Mal pro Monat ejakulierten, ein 33 Prozent geringeres Krebsrisiko hatten. Gleichzeitig wird die Prostata vor und während der Ejakulation besonders stark durchblutet. Die Gefahr für bakterielle Prostataentzündungen sinkt dann, die Drüse bleibt gesund.
2. Ejakulation kann erektiler Dysfunktion entgegenwirken
Erektile Dysfunktion betrifft nicht nur Männer im gehobenen Alter. In der Altersspanne von 40 bis 49 erleben etwa 10 Prozent der Männer regelmäßige Probleme bei der Erhärtung. Die Gründe für die Potenzprobleme können vielfältig und sehr individuell sein, oft hängen die Versteifungsschwierigkeiten aber auch mit untrainierter Muskulatur zusammen. Für eine zufriedenstellende, harte Erektion sind nicht nur die Schwellkörper im Penis wichtig. Eine Reihe kleinerer Muskeln im Beckenboden oder die glatte Muskulatur im Glied sorgen für Standfestigkeit. Männer, die regelmäßig ejakulieren, trainieren diese Muskeln ganz gezielt. Denn während des Orgasmus, kontrahieren die Muskeln, Blut und Sauerstoff werden durch die Muskulatur gespült. Dies hält sie auch im Alter stark und kann das Risiko von erektiler Dysfunktion verringern.
3. Stärkt das Immunsystem
Beim Masturbieren und während der Ejakulation wird das Immunsystem aktiviert. Dies liegt zum einen an der erhöhten Herzschlaffrequenz, mit der Blut schneller durch den Körper gepumpt wird. Organe. Gewebe und Haut erhalten dann mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Gleichzeitig wird beim Orgasmus auch das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Dieses Hormon ist für die die Aktivierung des unspezifischen Immunsystems verantwortlich. Die Anzahl der Immunzellen wird erhöht, das Immunsystem ist kurzzeitig gestärkt. In einer sehr kleinen Studie konnten Forschende tatsächlich feststellen, dass bei Männern, die gerade ejakuliert hatten, die Zahl der Leukozyten erhöht war.
4. Hilft bei und gegen Nierensteine
Forschende konnten feststellen, dass regelmäßige Ejakulation die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Männer Nierensteine zwischen 5 und 10 Millimetern Größe spontan ausscheiden können. In der 2020 veröffentlichten Studie mit 128 Männern beobachteten die Forschenden, dass drei- bis viermaliges Ejakulieren pro Woche genauso effektiv für das spontane Abgehen von Nierensteinen sei, wie eine Therapie mit Tamsulosin.
5. Hormonhaushalt kommt in Schwung
Beim Orgasmus werden viele Hormone ausgeschüttet, die einen positiven Effekt auf den Körper haben können. Hormone wie Dopamin und Endorphine verringern Stress, helfen bei der Entspannung und machen glücklich. Für die mentale Gesundheit und einen guten Schlaf, eine echte Wohltat. Das beim Orgasmus ausgeschüttete Testosteron kann das Erreichen von Trainingszielen und Muskelaufbau unterstützen. Der Hormon-Cocktail, der nach der Ejakulation durch die Blutbahnen spült, funktioniert auch als natürliches Schmerzmittel und kann helfen, Beschwerden bei Kopfschmerzen und Migräne zu lindern.
Wie beeinflusst regelmäßige Ejakulation die psychische Gesundheit?
Regelmäßige Ejakulation wirkt als effektiver "Stresskiller", indem die körperliche Aktivität und die Freisetzung von Hormonen beim Abbau von Stress helfen.
Studien zeigen, dass sowohl Selbstbefriedigung als auch partnerschaftlicher Sex das allgemeine Wohlbefinden steigern und einen positiven Einfluss auf Ängste und Depressionen haben können.
Die Freisetzung von Hormonen wie Dopamin und Oxytocin bei der Ejakulation fördert Entspannung und kann zu einer verbesserten Schlafqualität führen.
Insgesamt trägt ein erfülltes Sexualleben zu einem besseren psychischen Gleichgewicht bei. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese positiven Effekte sowohl durch Geschlechtsverkehr als auch durch Selbstbefriedigung erreicht werden können und ein ausgewogenes Verhältnis ohne übermäßigen Leistungsdruck entscheidend ist.
Gibt es eine empfohlene "optimale" Häufigkeit für Ejakulationen?
Es gibt Empfehlungen für eine "optimale" Häufigkeit von Ejakulationen, die insbesondere gesundheitliche Vorteile im Blick haben. Eine Studie von Harvard legt nahe, dass Männer etwa 21 Ejakulationen pro Monat anstreben sollten, um das Risiko für Prostatakrebs zu senken. Männer, die diese Frequenz erreichen, haben ein um 19-31 % geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, im Vergleich zu denen, die nur 4-7 Mal pro Monat ejakulieren. Diese Häufigkeit kann sowohl durch Geschlechtsverkehr als auch durch Selbstbefriedigung erreicht werden.
Für die Spermienqualität wird eine Enthaltsamkeit von 3-5 Tagen empfohlen, um das Ejakulatvolumen zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die optimale Häufigkeit individuell variieren kann und von Faktoren wie Alter und allgemeinem Gesundheitszustand abhängt. Letztlich sollte jeder Mensch die für sich angenehme Frequenz selbst bestimmen, ohne Druck oder Leistungsstress.