Wie gesund ist Zuckerrübensirup als Zuckerersatz?

Zum Kochen, als Aufstrich oder zum Süßen von Speisen – Zuckerrübensirup ist ein wahrer Alleskönner. Doch wissen Sie eigentlich, was wirklich in ihm steckt? Wir verraten Ihnen alles über das alternative Süßungsmittel, geben Ihnen Tipps zur Verwendung und stellen Ihnen ein leckeres Rezept mit Zuckerrübensirup vor.

Draufsicht auf Schälchen mit Zuckerrübensirup und Zuckerrübe auf einem Tisch© iStock/mescioglu
Ist Zuckerrübensirup eine gesunde Alternative zu Haushaltszucker? 

Ist Zuckerrübensirup gesund? Nährwerte und Inhaltsstoffe

Zuckerrübensirup hat gesunde Nährstoffe. Der Sirup ist reich an Folsäure, Magnesium und Kalium. Tatsächlich ist er auch ein guter Eisenlieferant und unterstützt dabei, den Tagesbedarf an Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. 

Im Vergleich zu herkömmlichem Zucker verfügt der Zuckerersatz über bessere Nährwerte. Ein gesundes Lebensmittel ist Zuckerrübensirup trotzdem nicht. Denn auch die Zuckeralternative besteht zu einem großen Teil aus Zucker.

Ähnlich wie beim Agavendicksaft können Sie beim Zuckerrübensirup eine leicht malzige Karamellnote feststellen. Das macht Rübenkraut, wie Zuckerrübensirup auch genannt wird, zu einem beliebten Ersatz für kristallinen Haushaltszucker beim Backen und Kochen, verleiht es Speisen doch eine charakteristische Malzigkeit. 

Nährwerte je 100 g Zuckerrübensirup

  • Kalorien: 299 kcal
  • Eiweiß: 2,3 g
  • Kohlenhydrate: 69 g
  • davon Zucker: 66 g
  • Fett: < 0,1 g

Der enthaltene Zucker, die Saccharose, setzt sich aus Glukose und Fruktose im Verhältnis von 1:1 zusammen. Für Personen mit Fructose-Malabsorption oder einer Unverträglichkeit ist der Zuckerrübensirup weniger geeignet.

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

  • Eisen: 13 mg
  • Magnesium: 90 mg
  • Folsäure: 130 µg
  • Kalium: 450 mg

Allerdings: Zwar ist Zuckerrübensirup eine gesündere Alternative zu herkömmlichen Haushaltszucker, der natürliche Zuckerersatz sollte aber trotzdem nur in Maßen zum Süßen eingesetzt werden. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung können Sie Rübenkraut als Brotaufstrich verwenden, oder es zum Süßen von Pfannkuchen, Joghurts oder Müsli nutzen, der Zuckerersatz ist aber nicht geeignet, um Ihren Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. 

Zuckerrübensirup ist gesünder als Haushaltszucker, aber trotzdem kein gesundes Lebensmittel.

Alternative Zuckerrübensirup: Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
  • Gibt süßen und herzhaften Gerichten eine besondere Geschmacksnote
  • Personen mit z. B. Fruktoseunterverträglichkeit sollten den Sirup meiden
  • Gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen und ist günstig
  • Den Sirup selber herzustellen, ist aufwendig und kostet Zeit
  • Enthält mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als Haushaltszucker
  • Die Menge an Mineralstoffen und Spurenelementen hat oftmals erst in hohen Mengen gesundheitliche Auswirkungen.
  • Für die Produktion werden schon verarbeitete Rüben verwendet. Das spart Ressourcen und ist gut für die Umwelt.
 

Woher kommt Zuckerrübensirup?

Im 18. Jahrhundert war Zuckerrohr ein teures Gut und nur die wenigsten konnten ihn sich leisten. 1747 machte der Chemiker Andreas Sigismund Margraf jedoch die Entdeckung, dass Rüben, die man sonst als Viehfutter verwendete, eine Menge Zucker enthielten. Ein paar Jahre später gelang es Franz Carl Achard, die Rübe mit weißer Schale zu züchten, die den höchsten Zuckergehalt aller Rüben hatte. 1801 wurde die erste Zuckerrübenfabrik eröffnet und der erste Zuckerrübensirup hergestellt. Besonders interessant: Zuckerrübensirup fällt nicht unter die EU-Konfitürenverordnung, sondern unter das deutsche Lebensmittelrecht und zählt somit zu den Obsterzeugnissen! Der dunkle Sirup aus den Zuckerrüben wird in vielen Teilen des Landes übrigens Rübenkraut genannt.

Verwendung von Zuckerrübensirup

Rübenkraut ist enorm vielfältig und verleiht Gerichten eine charakteristisch karamellige Malznote. Da der dickflüssige Goldsaft der Zuckerrübe streichfähig ist, können Sie den Zuckerersatz problemlos als Brotaufstrich verwenden. Zur Herstellung von Marmeladen und Konfitüren können Sie den Rübensaft ebenfalls einsetzen. Außerdem passt die zähflüssige, natürliche Zuckeralternative hervorragend zu Frühstücksgerichten wie Müsli, Joghurt oder Pfannkuchen. Generell lässt sich Rübensirup perfekt verwenden zum: 

  • Kochen
  • Backen
  • Süßen von Desserts
  • Herstellung von Marmelade und Konfitüre
  • Brotaufstrich

Zuckerrübensirup: Herstellung des süßen Zuckerersatzes

Zuckerrübensirup ist ein natürliches Süßungsmittel und wird aus Zuckerrüben gewonnen. Die Erntezeit der Rübe liegt zwischen September und Oktober. Vorwiegend wird die Zuckerrübe in Ländern wie Frankreich, USA, oder Russland angebaut. Aber auch in Deutschland ist diese Gemüsesorte nicht fremd. Bei guter Ernte können in Deutschland bis 70 Tonnen Rüben je Hektar geerntet werden. Diese Zeit der Zuckerrübenernte wird auch umgangssprachlich "Rübenkampagne" genannt.

Nach einer sorgfältigen Kontrolle werden die Rüben von Erdresten befreit und ausgiebig gesäubert. Danach werden die Zuckerrüben auch schon maschinell in kleine Stücke geschnitten, damit sie anschließend bis zu 13 Stunden bei hoher Temperatur gedämpft werden können. Ab diesem Zeitpunkt wird es noch interessanter, denn durch den Dampfvorgang verändert sich die Zuckerstruktur in der Zuckerrübe. Im Rohzustand bestehen Zuckerrüben aus Saccharose, durch die Hitze wird diese aber in die Zuckerformen Glucose und Fructose umgewandelt. Um aus dem entstandenen Brei einen Saft zu gewinnen, wird der Zuckerrübenbrei gefiltert. Der gefilterte Saft wird dann während der Herstellung nochmals so lange gedämpft, bis man den bekannten, zähflüssigen Zuckersirup erhält.

Gesundes Zuckerrübensirup selbst machen: So leicht geht es

Zuckerrübensirup können Sie leicht selbst zu Hause herstellen. Die Zubereitung ist nicht kompliziert, erfordert aber etwas Handarbeit. Nehmen Sie sich Zeit, denn Sie müssen das Rübenkraut lange kochen. So geht es Schritt für Schritt:

  1. Schritt: Die Rüben waschen und in kleine Stücke schneiden. Die Stücke in einen Topf geben und vollständig mit Wasser bedecken. Nun die Rüben ca. eine Stunde kochen, bis sie weich sind. Zwischendurch umrühren, damit nichts anbrennt.
  2. Schritt: Die gekochten Rüben anschließend zwei Stunden im Kochwasser ziehen lassen. Anschließend das Wasser durch ein sauberes Küchentuch abseihen und die Rüben gut auspressen. Die gewonnene Flüssigkeit einkochen.
  3. Bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren fängt der Saft an, einzudicken. Die richtige Konsistenz hat der Sirup, wenn er zähflüssig am Teller kleben bleibt.

Für 500 Milliliter Zuckerrübensirup benötigen Sie etwa 5 Kilogramm Zuckerrüben.

Zuckerrübensirup kaufen? Das sind unsere Empfehlungen

Keine Lust und Zeit, selber Sirup herzustellen? Kein Problem! Im Handel oder online finden Sie verschiedene Produkte, die wir Ihnen empfehlen können. Unsere Lieblinge sind unter anderem der gesunde Zuckerrübensirup von Bauckhof in demeter-Qualität oder der Zuckerrübensirup von Grafschafter Goldsaft (ca. 7 Euro)

Zuckerrübensirup von Bauckhof in bester Qualität

Beste Naturkost mit dem Demeter-Siegel. Dieser Zuckerrübensirup überzeugt mit hoher Qualität und intensivem Geschmack. Wer noch wenig Erfahrung mit Zuckerrübensirup hat: Weniger ist mehr!

Grafschafter Goldsaft Zuckerrübensirup

Den Küchenklassiker im gelben Becher kannten schon unsere Großeltern. Malzig, süß und wunderbar streichbar, so lieben wir Zuckerrübensirup! Auf frischem Mischbrot oder Sauerteigbrot macht Zuckerrübensirup mit gesalzener Butter übrigens eine ganz fantastische Figur. 

Wie schmeckt Zuckerrübensirup eigentlich?

Zuckerrübensirup hat einen intensiven, süßen und malzigen Geschmack. Manche Leute beschreiben ihn auch als erdig oder holzig. Die Konsistenz ist dick und klebrig, ähnlich wie bei Honig oder Melasse. Er wird oft in Backwaren verwendet, um Süße hinzuzufügen und Feuchtigkeit zu bewahren, kann aber auch auf Brot, Pfannkuchen oder in Joghurt verwendet werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Geschmack stark genug sein kann, um andere Aromen zu überdecken, daher sollte er sparsam verwendet werden.

Lagerung und Haltbarkeit von Zuckerrübensirup

Zuckerrübensirup lagern Sie am besten gut verschlossen und trocken – zum Beispiel in einer Speisekammer. Im Kühlschrank hat das alternative Süßungsmittel jedoch nichts zu suchen, dann wird es nämlich fest und lässt sich weniger gut verstreichen. Auch das Aroma geht bei einer Lagerung im Kühlschrank verloren. Richtig gelagert, können Sie den Zuckerrübensirup bis zu drei Jahre aufbewahren. Grund für die lange Haltbarkeit: Der hohe Zuckergehalt!

Ersatz für Zuckerrübensirup

Mögen Sie den Geschmack von Rübenkraut nicht gern? Oder wollen Sie Ihre Speisen lieber noch herber und intensiver süßen? Neben Zuckerrübensirup gibt es noch eine ganze Reihe anderer Naturprodukte, die als Ersatz bestens funktionieren. 

Ahornsirup: Ist herber und weniger süß als der zuckrige Rübensaft, verleiht Gerichten aber einen angenehm harzigen Geschmack.

Melasse: Sieht Zuckerrübensirup zum Verwechseln ähnlich, ist aber nur ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Zucker. Die zähe Melasse schmeckt etwas herber als der Goldsaft der Zuckerrüben. 

Agavendicksaft: Wird aus der mexikanischen Agave gewonnen und ist süßer als Honig. Der vegane Zuckerersatz ist vergleichsweise mild.

Honig: Der klassische Zuckerersatz eignet sich perfekt zum Süßen von Speisen und Getränken und ist bei richtiger Lagerung enorm lange haltbar.

Rezept für Ziegenkäse-Rosmarin-Fladen mit Zuckerrübensirup

Zwei Fladen mit Ziegenkäse und Rosmarin© Foodkissofficial
Die Mischung macht's! Ziegenkäse und Zuckerrübensirup passen perfekt zusammen. 

Geschmacklich harmoniert der herbe Ziegenkäse perfekt mit der malzigen Süße des Zuckerrübensirups. Rosmarin sorgt für einen mediterranen Touch und hilft bei der Verdauung. 

60 Minuten
25 Minuten
20 Minuten
mittel
Bewertung: 4
Vegetarisch

Zutaten

für 2 Portionen
  • 1⁄4 Würfel frische Hefe (10 g)
  • 125 g Weizenmehl (Type 550)
  • 1⁄2 TL Salz
  • 2 rote Zwiebeln
  • 20 g Butter
  • ca. 1 TL Zuckerrübensirup (für den Teig)
  • 1 TL dunkler Balsamicoessig
  • 40 g Ziegenhartkäse
  • 1–2 Zweige Rosmarin
  • Pfeffer aus der Mühle
  • ca. 2 EL Olivenöl
  • 2-3 EL Zuckerrübensirup (zum Beträufeln)
  • Außerdem: Mehl zum Arbeiten

Zubereitung

  1. 70 ml Wasser erwärmen, die Hefe zerbröckeln und im lauwarmen Wasser auflösen. Mehl und 1⁄2 TL Salz dazugeben, zu einem glatten Teig verkneten und abgedeckt ca. 1 Std. gehen lassen.
  2. Die Zwiebeln abziehen, in dünne Ringe schneiden und in der erhitzten Butter 6–8 Min. dünsten. Zucker und Essig zugeben, weitere ca. 10 Min. dünsten, dann abkühlen lassen. Den Ziegenkäse reiben. Den Rosmarin waschen, trocken tupfen, Blätter abstreifen, fein schneiden. Ca. 1 TL Rosmarin und den Käse zu den Zwiebeln geben, mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu zwei Kreisen (Ø 15 cm) ausrollen. Zwiebel-Käse-Mischung mittig auf die beiden Teigkreise geben, dann den Rand umschlagen und festdrücken, sodass die Füllung umschlossen ist und zu einer Kugel formen.
  4. Die Teigkugeln vorsichtig erneut jeweils zu einem Kreis (Ø 15 cm) ausrollen. In einer beschichteten Pfanne etwas Öl erhitzen, die Fladen nacheinander ca. 10 Min. backen. Mit Ahornsirup beträufeln und warm servieren. Dazu schmeckt Feldsalat mit Kirschtomaten.

Brenn- und Nährwertangaben für das Rezept

 pro Portion
Energie2,218 kJ
530 kcal
Fett23.0 g
Kohlehydrate67.0 g
Eiweiß13.0 g