Wie gesund ist Ahornsirup als Zuckerersatz?

Ahornsirup wurde in den letzten Jahren als Zuckerersatz immer beliebter. Was macht ihn besonders? Ist der kanadische Sirup wirklich gesünder als Zucker und Honig? Wir erklären, wie gesund Ahornsirup als Zuckerersatz ist.

Ahornsirup als Zuckererstaz© showcake/iStock
Ahornsirup wird gerne als Zuckeralternative verwendet. Aber wie gesund ist er?

Immer mehr Menschen schränken ihren Zuckerkonsum ein oder verzichten ganz auf die ungesunde Süße. Und das mit gutem Grund – denn ein Übermaß an Zucker kann im Körper Entzündungen befeuern, das Immunsystem schwächen und Beschwerden wie Verdauungsprobleme, unreine Haut sowie Kopfschmerzen hervorrufen. Im schlimmsten Fall können Krankheiten wie Diabetes oder Fettleber als Folge eines übermäßigen Zuckerkonsums auftreten. Aus diesem Grund werden Zucker-Alternativen immer beliebter. Neben Agavendicksaft, Stevia, Erythrit und Honig gilt auch Ahornsirup als gesunder Zuckerersatz und natürliches Süßungsmittel. Doch ist der klebrige Saft des Ahorns wirklich gesünder als normaler Zucker? Wir verraten es Ihnen.

Faktencheck Ahornsirup

  • 100 g enthalten 265 kcal
  • Glykämischer Index: mittel bis hoch
  • Wirkt antioxidativ und entzündungshemmend
  • Schmeckt besonders gut zu Pancakes und Joghurt

Ahornsirup: Gesund oder ungesund?

Obwohl auch Ahornsirup zu großen Teilen aus Zucker besteht, enthält er zusätzliche Nährstoffe wie Vitamin B. Ahornsirup gilt, ebenso wie Honig, als antiseptisch, also entzündungshemmend. Zudem sind in ihm eine Menge Antioxidantien enthalten, welche freie Radikale in unserem Körper fangen und abbauen. Ahornsirup wirkt damit unter anderem dem Alterungsprozess entgegen.

Allerdings erschöpfen sich hier auch schon die positiven Eigenschaften der klebrig-aromatischen Flüssigkeit. Denn aufgrund der hohen Kaloriendichte ist Ahornsirup nicht viel gesünder als Zucker und sollte wie jener in möglichst geringen Dosen konsumiert werden. Natürlich enthält Ahornsirup noch eine Menge anderer positiver Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Mangan, Kalium, Calcium und Magnesium. Diese sind allerdings nur in so geringen Mengen vorhanden, dass man Ahornsirup pur trinken müsste, um im Körper einen positiven Effekt zu erzeugen – und das sollten Sie lieber nicht tun, denn Ahornsirup ist und bleibt Zucker!

Was ist gesünder – Honig oder Ahornsirup?

Beide Süßungsmittel haben gesundheitliche Vorteile, aber auch Unterschiede. Ahornsirup enthält mehr Mineralien wie Mangan und Zink, die für den Körper wichtig sind, während Honig Antioxidantien und antibakterielle Eigenschaften bietet. 

Honig hat zudem einen niedrigeren glykämischen Index, was bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel langsamer anhebt. Beide sollten jedoch in Maßen konsumiert werden, da sie viel Zucker enthalten. In Bezug auf den Nährwert ist Ahornsirup etwas "natürlicher" und enthält weniger Kalorien pro Portion, aber Honig hat aufgrund seiner zusätzlichen gesundheitsfördernden Eigenschaften einen leichten Vorteil.

Honig mit Wabe© Unsplash/Alexander Mils
Honig punktet mit ein paar gesundheitlichen Benefits im Gegensatz zu Ahornsirup.

Ahornsirup: Welcher ist der beste?

Abhängig von der Erntezeit entstehen unterschiedliche Qualitätsstufen.

  • Grad AA für einen hochklassigen hellen Sirup mit einem fein-milden Aroma. 
  • Der Grad A ist qualitativ ebenfalls sehr hochwertig und hat einen milden Geschmack. 
  • Grad B ist dunkel und kräftig im Geschmack. 
  • Grad C schmeckt würzig und sehr kräftig.

Der gesammelte Pflanzensaft, der zum größten Teil aus Wasser besteht, wird traditionell durch Kochen über einem Holzfeuer eingedickt. Durch das Kochen karamellisiert der Pflanzensaft zum Teil und verleiht dem Ahornsirup eine feine Note. 

Kanada ist der weltweit größte Exporteur von Ahornsirup und gilt auch als dessen Mutterland. Doch Vorsicht: Der Begriff Ahornsirup ist nicht geschützt. Da der Sirup recht teuer und aufwendig in der Herstellung ist, wurde er in den letzten Jahren immer häufiger mit Zuckerwasser gestreckt. Dies verstößt gegen kein momentan gültiges europäisches Gesetz. Wenn Sie beim nächsten Einkauf auf Nummer sicher gehen wollen, greifen Sie ausschließlich zu Bio-Ahornsirup. 

Wie schmeckt Ahornsirup?

Ahornsirup ist Zucker, das macht die klebrige Masse natürlich zu einem hervorragendem Süßungsmittel. Aber aufgepasst, Ahornsirup hat andere Süßungseigenschaften als herkömmlicher Zucker – ganz zu schweigen vom Geschmack!

Der Sirup aus Kanada hat einen ganz eigenen, angenehm süßen Geschmack, der sich sehr von Honig und anderen Süßungsmittel unterscheidet. Je dunkler der Sirup ist, desto kräftiger und herber ist der Ahornsirup im Geschmack. Je heller das Produkt, desto milder schmeckt es. Honig hat im Gegensatz zu dem kanadischen Sirup einen weniger kräftigen Eigengeschmack.

Inhaltsstoffe von Ahornsirup

Es sei hier direkt gesagt, dass kanadischer Ahornsirup nicht als Allzweckwaffe gegen Zucker verwendet werden kann. Auch Ahornsirup besitzt einen hohen Beitrag an Zuckerstoffen. Genauer gesagt: 100 Gramm Ahornsirup enthalten 

  • 60 Gramm Kohlenhydrate. Davon sind 59 Gramm Saccharose und ein Gramm Fructose (Fruchtzucker). 

Saccharose ist ein Zweifachzucker, der aus Glucose und Fructose zusammengesetzt ist. Im Grunde genommen besteht das Lebensmittel damit zu 60 Prozent aus normalem Zucker. Deswegen darf er eigentlich auch nicht zu den Zuckeralternativen gezählt werden. Das kann man besonders gut am glykämischen Index, kurz GI, erkennen, bei dem Ahornsirup nicht sonderlich gut abschneidet. Der glykämische Index beschreibt Stoffe, die den Blutzuckerspiegel mehr oder weniger stark ansteigen lassen.

Wie wird Ahornsirup hergestellt?

Ahornsirup wird, wie der Name erahnen lässt, aus dem geerntetem Saft des Ahornbaumes gewonnen. Für die Ernte gibt es nur das relativ kleine Zeitfenster von Ende Februar bis April. In dieser Zeit sind die Nächte noch frostig, aber tagsüber wird der Boden bereits von der Sonne erwärmt. Die perfekte Voraussetzung für die Bäume, in denen sich nun die angesammelte Stärke in Zucker umwandeln kann. Für die Ernte werden die Ahornbäume mit Bohrlöchern versehen, in die man Zapfhähne steckt. Ist der Saft erst einmal abgezapft, muss schnell Sirup hergestellt werden. Ansonsten könnte der Saft zu gären beginnen. Wichtig ist auch, dass die Bohrlöcher jedes Jahr an derselben Stelle gesetzt werden und nicht mehr als 40 Liter aus einem Baum abgezapft werden. Denn nur so ist es gewährleistet, dass die Ernte auch im nächsten Jahr erfolgreich wird.

Ist Ahornsirup gesünder als Haushaltszucker?

Trotz der im Ahornsirup enthaltenen Mikronährstoffe überwiegen die negativen Effekte aufgrund des hohen Zuckeranteils. In einer gesunden Ernährung sollte er nur in Maßen und als Genussmittel vorkommen. Dennoch hat Ahornsirup vergleichsweise wenig Kalorien, enthält keinerlei Zusätze, Farb- oder Konservierungsstoffe. Obwohl Ahornsirup ein natürliches Produkt ist, sollte er sparsam eingesetzt werden. Denn die Natürlichkeit eines Lebensmittels sagt nichts über seine gesunden oder ungesunden Eigenschaften aus. Lediglich die Inhaltsstoffe – also Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Fettsäuren, sowie Mikronährstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine – bestimmen, ob ein Lebensmittel tendenziell als gesundheitsförderlich oder schädlich angesehen werden kann.

Wie die meisten Zuckersorten und Zuckeralternativen gehört Ahornsirup zur Gruppe der Lebensmittel, die lediglich in Maßen genossen werden sollten. Man könnte als gesünder als Haushaltszucker bezeichnen. In größeren Mengen ist er jedoch ebenfalls ungesund und fördert Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Fettleber.