Wie viel Salz am Tag ist noch gesund?
Damit der menschliche Körper funktioniert und gesund bleibt, braucht er eine gewisse Menge Salz. Natriumchlorid, besser bekannt als Kochsalz, regelt im Körper den Wasserhaushalt, die Gewebespannung und ist Grundlage für die Erregbarkeit von Muskeln und Nerven. Auch bei der Verdauung und dem Knochenbau ist Salz beteiligt.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten nicht mehr als 6 Gramm pro Tag zugeführt werden. Andere Fachgesellschaften plädieren sogar für noch weniger. Doch viele von uns essen täglich viel mehr Salz als nötig, da in verarbeiteten Lebensmitteln schon oft eine Menge Salz steckt. Im Durchschnitt essen wir in Deutschland 8 bis 10 Gramm Salz pro Tag – deutlich zu viel.
Wie ungesund ist zu viel Salz?
Salzsensitivität: Nicht alle Menschen reagieren gleich
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10 körperliche Anzeichen, dass Sie zu viel Salz essen
- Ständiger Durst
Wenn Sie häufiger salzige Lebensmittel wie Wurst- und Fleischprodukte, Knabberzeug oder Käse gegessen haben, verlangt der Körper öfter nach Wasser. Dies sollten Sie auch trinken, um den Wasser-Salz-Haushalt auszugleichen. Ebenso kann übermäßiger Durst auch ein Anzeichen für Diabetes Typ1 sein. - Aufgequollenes Gesicht
Nach dem Aufwachen stellen Sie am Morgen fest, dass die Region um die Augen und Ihre Wangen angeschwollen sind. Ein erhöhter Salzkonsum am Vortag kann der Grund dafür sein. Zu viel Salz bindet Wasser im Körper, welches sich zwischen den Zellen ansammelt. Hier finden Sie Tipps gegen ein aufgedunsenes Gesicht >> - Die Waage zeigt mehr Gewicht an
Nicht immer sind es zu viele Kalorien, die dafür sorgen, dass Sie zunehmen. Stattdessen sorgen Salz und Wasser im Körper dafür, dass am nächsten Morgen die Zahl auf der Waage höher ist als sonst. Doch keine Panik: ein salzarmer Tag und viel Wasser helfen, übermäßige Wassereinlagerungen loszuwerden.
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Essen Sie häufiger verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte, können die Geschmacksnerven auf den salzigen Geschmack abstumpfen. So schmeckt z. B. Gemüse oftmals fade. Der Trick ist es, jetzt nicht stark nachzusalzen, sondern die Salzzugabe bewusst zu reduzieren. Da sich die Geschmacksnerven auf der Zunge regelmäßig erneuern, können Sie sich so an salzärmere Kost gewöhnen. - Ständige Kopfschmerzen
Tatsächlich können Kopfschmerzen von zu viel Salz kommen. Typische Anzeichen sind ein Stechen oder Dröhnen zwischen den Schläfen, da Salz zu Gefäßerweiterungen im Gehirn führt. Wichtig ist jetzt, dass Sie viel trinken, um den Salzüberschuss auszugleichen. - Nierensteine
Ist die Salzkonzentration im Urin erhöht und werden die Nieren nicht mit genügend Wasser durchspült, können sich Kristalle bilden. Die Salze lagern sich schichtweise aufeinander ab, sodass mit der Zeit Nierensteine entstehen. Das kann sehr schmerzhaft werden. Wichtig ist, dass Sie täglich 1,5 bis 2 Liter täglich trinken. Das spült die Nieren durch und verhindert, dass sich Ablagerungen bilden. Sind kleine Nierensteine schon entstanden, hilft es ebenfalls viel zu trinken und sich zu bewegen, um die Steine auszuscheiden. - Hoher Blutdruck
Ein optimaler Blutdruck liegt bei 120/80. Zu viel Salz kann jedoch auf Dauer zu Bluthochdruck führen, da sich die Gefäße verengen und versteifen, wodurch das Herz schneller und mit mehr Druck pumpen muss. Leiden Sie bereits unter Bluthochdruck, sollten Sie Ihren Salzkonsum sorgfältig überwachen und regelmäßig von einem Arzt überprüfen lassen. Zur Senkung Ihres Natriumkonsums können Sie beispielsweise Ihr Kochsalz durch ein kaliumhaltiges Blutdrucksalz ersetzen. - Sie sind häufiger krank
In einem Experiment haben Forscher Mäuse in zwei Gruppen geteilt und sie eine Woche mit salzarmer und salzreicher Kost gefüttert. Anschließend wurden die Mäuse mit Listerien und E.Coli-Bakterien infiziert, die sich in unseren Lebensmitteln befinden können. Es zeigte sich, dass die Mäuse mit salzarmer Kost mehr Immunzellen hatten als die Mäuse, die mit salzreicher Kost gefüttert wurden. In der salzreichen Gruppe verliefen die Infekte deutlich länger. - Schlafstörungen
Eine zu salzhaltige Nahrung kann zu Schlafstörungen wie unruhigem Schlaf, häufiges Aufwachen und ein Gefühl der Unruhe am Morgen führen. Der unruhige Schlaf entsteht vor allem, wenn Sie abends viel Salz zu sich nehmen, da der hohe Natriumgehalt zu einem Anstieg des Blutdrucks und einer Flüssigkeitsretention, also der Zurückhaltung von Wasser im Körper, führt. - Elektrolytstörung
Eine sogenannte Hypernatriämie bedeutet, dass Sie zu viel Salz im Blut haben. Dadurch gerät der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt Ihres Körpers aus dem Gleichgewicht. Ein Arzt kann dies im Blutbild feststellen. Bei einem starken Salzüberschuss können Ödeme auftreten – das sind Wasseransammlungen an bestimmten Stellen im Körpergewebe. In schweren Fällen kann es sogar zu Bewusstlosigkeit oder einem epileptischen Anfall kommen.
Verstecktes Salz: Lebensmittel mit überraschend hohem Salzgehalt
Sofern wir selbst salzen, bemerken wir natürlich die Menge, die wir unserem Essen beifügen. Allerdings versteckt sich eine große Menge davon auch häufig in bestimmten Lebensmitteln, ohne dass wir davon Kenntnis haben.
Das sind Lebensmittel mit einem hohen Natriumgehalt:
- Fertigprodukte: Pizza, Dosengerichte, TK-Gerichte oder Tütensoßen
- Wurst und Fleisch: Salami, gekochter Schinken, Fleischwurst, Bierschinken, Lachsschinken, Würstchen oder mariniertes Fleisch
- Abgepackte/s Brötchen und Brot
- Käse: Gorgonzola, Feta, Greyerzer oder Gouda
- Snacks: Cracker, Salzstangen, Chips
Das sind salzärmere Alternativen
- Fertigprodukte: Flammkuchen, Tortellini, Spaghetti mit Tomatensoße
- Wurst und Fleisch: gekochter Schinken, Putensalami, Mortadella, Leberwurst oder Putenbrust
- Käse: Frischkäse, Emmentaler, Camembert, Mozzarella
- Snacks: Käsegebäck, Blätterteig
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Unterschiedliche Salz-Arten: Ist Meersalz gesünder?
Wussten Sie, dass unraffiniertes Meersalz mehr Spurenelemente und Mineralien enthält, als herkömmliches Haushaltssalz? Um Ihrem Körper etwas Gutes zu tun, könnten Sie also zu Meersalz übergehen. Demgegenüber fehlen dem günstigen Salz aus dem Supermarkt durch die chemische Raffinierung wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink. Allerdings enthält Meersalz überraschenderweise kaum Jod. Bei potenziellem Jodmangel sollten Sie daher zu jodiertem Speisesalz greifen, um Ihren Jodbedarf zu decken. Wichtig: Maßvoll verwenden und am besten erst salzen, wenn das Gericht zubereitet ist. So verhindern Sie übermäßigen Salzkonsum.
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