Schwitzige Hände: Ursachen und Hausmittel dagegen

Wenn schwitzige Hände zum dauerhaften Problem werden, kann das großen psychischen Druck auf Betroffene auslösen. Glücklicherweise gibt es einige Hausmittel, mit denen Sie feuchte Handflächen in den Griff bekommen können.

Was verursacht schwitzige Hände?

Schwitzige Hände hatten wir alle schon einmal. In bestimmten Situationen werden die Handflächen schweißnass, so etwa wenn wir nervös sind oder Angst haben. Das ist normal und eine einfache Reaktion unseres sympathischen Nervensystems, das in Stresssituationen mit Schweißproduktion und erhöhtem Herzschlag reagiert.

Im Video: Die besten Tipps gegen schwitzige Hände

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Doch einige Menschen haben dauerhaft feuchte Hände. Dieses übermäßige Schwitzen wird als Hyperhidrosis bezeichnet. Sind davon hauptsächlich die Handinnenflächen betroffen, sprechen Ärzte und Ärztinnen von einer Hyperhidrosis palmaris.

Die Handflächen zählen neben den Fußsohlen zu den Arealen der Haut, in denen die meisten Schweißdrüsen vorkommen. In der Handinnenfläche kommen auf einen Quadratzentimeter Haut zwischen 500 und 700 Schweißdrüsen.

Übermäßiges Schwitzen an den Händen ist für Betroffene oft besonders unangenehm. Allein schon die Vorstellung, in sozialen Interaktionen mit Fremden die Hände schütteln zu müssen, kann zu Nervosität und Angst führen – was die Schweißhände nur noch mehr verschlimmert. 

Dauerhaft und übermäßig schwitzige Hände können für Betroffene große psychologische Auswirkungen haben. Nicht selten ziehen sich Betroffene aus dem Alltagsleben zurück, um potenziell unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Für das Selbstbewusstsein können schweißnasse Hände ebenfalls ein großes Problem darstellen.

Welche Ursachen hinter den extrem feuchten Handflächen steckt, unterscheidet sich von Person zu Person. Bei einigen Menschen ist das übermäßige Schwitzen der Handflächen einfach genetisch bedingt. Es gibt aber auch eine Reihe gesundheitlicher Umstände, die sich in feuchten Handflächen ausdrücken können.

  • Infektionen und bakterielle Erkrankungen
  • Diabetes
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • neurologische Erkrankungen wie Parkinson
  • Alkoholkrankheit
  • Drogenabhängigkeit
  • bestimmte Medikamente verursachen übermäßiges Schwitzen

Hausmittel gegen schwitzige Hände

Schweißnasse Hände sind unangenehm und können Unsicherheit im sozialen Umgang auslösen. Wer regelmäßig unter feuchten Handflächen leidet, kann sich aber an bestimmten Hausmitteln versuchen. Mitunter helfen diese Methoden, schwitzende Hände endlich in den Griff zu bekommen.

Hände waschen: Eine einfache, aber effektive Methode, um Schweiß von den Händen zu entfernen und sich zu erfrischen, ist gründliches Händewaschen unter kaltem Wasser. Dabei kann eine milde Seife helfen. Falls kein Waschbecken in der Nähe ist, können Reinigungstücher zum Mitnehmen verwendet werden. Tücher wie die von everdry versprechen einen sofortigen Effekt gegen schweißnasse Hände. Alternativ können auch Babyfeuchttücher, wie zum Beispiel die Aqua Baby Feuchttücher von Pampers Harmonie, verwendet werden.

Antitranspirant für Hände: Ja, es stimmt: Es gibt Antitranspirantien speziell für die Hände wie zum Beispiel die SweatBlock Antitranspirant-Lotion gegen schwitzende Hände und Füße oder das AHC forte Antitranspirant von JV Cosmetics. Diese Produkte enthalten unter anderem Aluminiumsalze, die die Schweißporen verschließen und feuchte Hände zuverlässig verhindern können, unabhängig von der Jahreszeit. 

  • Es ist jedoch zu beachten, dass solche Produkte dazu neigen können, die Hände leicht auszutrocknen. Ob diese Cremes eine geeignete langfristige Lösung für Sie sind, ist am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen.

Apfelessig gegen schwitzige Hände: Apfelessig ist ein bewährtes Hausmittel, das gegen Schweißhände wirksam sein kann. Insbesondere Menschen, die unter permanent schwitzenden Händen leiden, können von diesem Tipp profitieren. Eine empfohlene Anwendungsmethode ist, den Apfelessig über Nacht zu verwenden. Sie können eine Flasche Apfelessig aus dem Bio-Supermarkt besorgen und vor dem Schlafengehen einen Waschlappen in die Flüssigkeit tauchen. Anschließend reiben Sie die betroffenen Körperstellen, wie zum Beispiel die Hände oder auch die Füße, damit ein. Während Sie schlafen, wird der Essig von der Haut aufgenommen und verengt die Schweißdrüsen. Am nächsten Morgen können Sie das Hausmittel unter der Dusche abwaschen und schweißfrei in den Tag starten.

Salbeitee hemmt Schweißproduktion: Ein weiterer Ratschlag zur Verringerung von übermäßigem Schwitzen besteht darin, Salbeitee zu verwenden. An heißen Tagen wird empfohlen, täglich etwa 1-2 Tassen davon zu trinken. Um nasse Schweißhände zu bekämpfen, können regelmäßige Bäder helfen. Einfach die Hände für einige Minuten in lauwarmen Tee halten.

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Auslöser und Trigger kennen

Die einfachste Möglichkeit, schwitzigen Händen vorzubeugen, ist Situationen zu vermeiden, von denen Sie wissen, dass sie Ihre Hände feucht werden lassen. Das bedeutet nicht, dass Sie etwa soziale Interaktionen meiden müssen. Sie können aber sehr wohl mit Strategien arbeiten, die Ihnen einen leichten Ausweg aus Situationen erlauben, die Ihre Handflächen sonst schwitzig werden ließen.

  • Niemand zwingt Sie, zur Begrüßung Hände zu schütteln. Spätestens seit der Corona-Pandemie haben sich alternative Begrüßungsrituale fest in der gesellschaftlichen Erwartungshaltung etabliert. Ihr Gegenüber wird sich nicht wundern oder es gar hinterfragen, wenn Sie zur Begrüßung die Faust oder den Ellenbogen anbieten. 

Noch einfacher ist ein proaktiver Umgang mit den schwitzigen Händen. Es ist nicht Ihre Schuld, dass Ihre Handflächen schwitzen. Im Zuge einer Begrüßung eröffnen Sie direkt mit kurzen Erklärungen wie: „Meine Hände sind gerade etwas feucht, ich erspare uns daher erstmal den Handschlag. Es freut mich trotzdem, Sie kennenzulernen.“ Mit solchen Eisbrechern übernehmen Sie die Kontrolle über die Situation und das Narrativ. Das gibt Selbstbewusstsein und kann helfen, in Zukunft weniger nervös in ähnliche Situationen zu gehen.