Pflege rund um die Uhr – gibt es das wirklich?

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt. Eine gute Nachricht für alle, die sich auch im hohen Alter noch fit und gesund fühlen. Doch was geschieht mit Senioren, die ohne Unterstützung den Alltag nicht mehr bewältigen können?

Eine Tochter umarmt ihre Mutter© iStock/PeopleImages

Gibt es eine Alternative zum Seniorenheim?

Die Deutschen werden immer älter und viele von ihnen benötigen im fortgeschrittenen Alter eine helfende Hand. Schließlich fallen nicht nur Haushaltsaufgaben und das Einkaufen schwerer. Auch das Zähneputzen und das Frisieren können sich zu einer Herausforderung entwickeln.

Angehörige haben nicht immer die Zeit und die Kraft, sich rund um die Uhr um ihre betagten Familienmitglieder zu kümmern. So gilt das Seniorenheim vielen als letzte Lösung.

Doch der Umzug aus der gewohnten Umgebung in ein Wohnheimzimmer bedeutet für den Großteil der Senioren Stress. Große Teile der Privatsphäre und der Selbstbestimmtheit gehen verloren. Das soziale Umfeld verändert sich. Diese Umstellung kann sich negativ auf die psychische und physische Gesundheit auswirken.

Als Alternative zu einem Seniorenheim kommt daher die 24-Stunden-Pflege infrage. Bei diesem Betreuungsmodell ist keine emotional belastende Anpassung an eine neue Wohnsituation erforderlich. Denn die Senioren brauchen ihr Zuhause nicht zu verlassen. Stattdessen zieht eine erfahrene Betreuungskraft bei ihnen ein.

24-Stunden-Pflege – die lückenlose Unterstützung im Alltag

Die 24-Stunden-Pflege bedeutet für die Betreuungskräfte nicht wortwörtlich Pflegeaufgaben rund um die Uhr. Schließlich benötigt auch die engagierteste Fachkraft Pausen und vor allem Schlaf. Grundsätzlich ist mit diesem Betreuungsmodell aber eine ganztägige Unterstützung gemeint.

Die Betreuerin oder der Betreuer wird zur stets erreichbaren Bezugsperson der Senioren. Sie wohnen zusammen mit ihnen im Haushalt, sodass sie in jeder Situation ihre Hilfe anbieten können. Sei es bei der Körperpflege, den alltäglichen Aufgaben oder der Freizeitgestaltung.

Abhängig von der getroffenen Vereinbarung kann die Betreuungskraft auch in der Nacht tätig werden, um etwa beim Toilettengang zu helfen.

Die umfassende 1-zu-1-Betreuung vermittelt Senioren nicht nur ein Gefühl der Sicherheit. Sie verhindert ebenfalls eine Vereinsamung im Alter. Schließlich übernimmt die Pflegekraft zum Teil auch die Rolle als Unterhalter, Zuhörer und – sofern erforderlich – als Problemlöser.

Die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft

Für Senioren, die im Alltag Unterstützung benötigen, soll die Pflege rund um die Uhr befreiend und nicht einengend sein. Daher setzen es sich seriöse Betreuungskräfte zum Ziel, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit ihrer Schützlinge zu bewahren.

Bei Bedarf greifen sie ihnen bei der täglichen Grundpflege unter die Arme. Die Senioren erhalten Hilfe bei der Körperpflege sowie beim An- und Ausziehen. Sofern erforderlich, können die Pflegekräfte die Körperpflege auch vollständig übernehmen.

Zudem gehören in ihren Aufgabenbereich:

  • Begleitung bei Toilettengängen sowie Hilfe bei der Inkontinenzversorgung
  • Unterstützung beim Aufstehen sowie bei der Fortbewegung
  • Zubereitung von Mahlzeiten sowie Hilfe bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme

Auch die hauswirtschaftliche Versorgung der Senioren fällt in den Tätigkeitsbereich der 24-Stunden-Betreuungskraft. Sie übernimmt die Wäschepflege sowie die Reinigung des Wohnbereichs. Befinden sich Haustiere in der Wohnung, werden diese ebenfalls von ihr versorgt.

Weitere Leistungen sind die Einkaufsbegleitung oder die komplette Übernahme des Wocheneinkaufs. Die Begleitung außer Haus schließt ebenfalls Fahrten zu Arztterminen, Veranstaltungen oder Verabredungen mit Freunden und Bekannten ein.

Bei der 24-Stunden-Pflege geht es um eine aktivierende Betreuung. Daher animiert die Pflegekraft die Senioren zu gemeinsamen Spaziergängen, leichter Gartenarbeit oder dem Ausüben von Hobbys.

Wichtig dabei ist, einen geregelten Tagesablauf zu schaffen, der sowohl Orientierung als auch Sicherheit gibt.