Ob Schmerzmittel, Allergietabletten oder ein Schleimlöser – plagen uns gesundheitliche Beschwerden, helfen uns Medikamente, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Viele Medikamente sind frei verkäuflich und in Apotheken zu finden. Rund 45 Prozent der in Apotheken abgegebenen Medikamente sind nicht verschreibungspflichtig. Doch worin unterscheiden sich rezeptfreie und verschreibungspflichtige Medikamente voneinander?
„Rezeptfreie sind wie rezeptpflichtige Arzneimittel nach dem Arzneimittelgesetz zugelassen und unterliegen damit den gleich hohen Anforderungen an Wirksamkeit und Qualität. Sie sind erst dann von der Rezeptpflicht befreit, wenn sich ihre Verträglichkeit als so gut erwiesen hat, dass eine Selbstbehandlung problemlos möglich ist. Sie dienen insbesondere der Vorbeugung und Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden, die nicht zwingend eines Praxisbesuches bedürfen“, erklärt Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH).
Direkt weiterlesen: Achtung, in diesen rezeptfreien Halsschmerztabletten aus der Apotheke stecken Antibiotika >>
Rezeptfreie Medikamente: Beratung in Apotheken unerlässlich
Im Jahr 2021 haben rund 60 Prozent der Bevölkerung hierzulande rezeptfreie Arzneimittel zur Vorbeugung oder Behandlung leichter gesundheitlicher Beschwerden und Erkrankungen verwendet. Dazu gehören unter anderem Erkältungen, Allergien, Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden oder auch Muskel- und Gelenkschmerzen.
Eine solche Selbstmedikation vermeidet den Gang zum Arzt, was Patienten Zeit spart und das Gesundheitssystem weniger belastet. Wichtig ist jedoch zu betonen: Unverzichtbar in diesem Zusammenhang ist nach wie vor die Beratungskompetenz der Apotheken vor Ort. Denn der Beratungsbedarf ist riesig. In Zeiten von „Dr. Internet“ buhlt eine Unzahl von Informationsquellen – seriöser und unseriöser Art – um Aufmerksamkeit. „Die Apotheken vor Ort können dank ihrer heilberuflichen Kompetenz Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation sehr gut einschätzen und bei Bedarf auch zum Arztbesuch raten. Dadurch werden die Risiken einer Fehlbehandlung vielfach vermieden“, so Dr. Cranz.
Eine solche Selbstmedikation unterstützt auch die seit kurzem verfügbaren „Apotheken-Bestellplattformen“. Darüber lassen sich bequem Arzneimittelbestellungen an die vertraute Apotheke vor Ort übermitteln, egal ob von zu Hause aus oder auch per App von unterwegs – sorgfältig kontrolliert von qualifiziertem pharmazeutischem Fachpersonal.